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Wall Street stabilisiert – Preisdaten stützen

Frankfurt/New York, 14. Sep – Mit Erleichterung aufgenommene Preisdaten lindern den Verkaufsdruck an der Wall Street. Der US-Standardwerteindex Dow Jones gewann am Mittwoch 0,3 Prozent auf 31.212 Punkte. Der breit gefasste S&P 500 und der technologielastige Nasdaq rückten bis zu 0,9 Prozent vor. 

„Nach dem gestrigen Ausverkauf ist so ziemlich alles willkommen“, sagte Hugh Johnson, Chef-Volkswirt vom Research-Haus Hugh Johnson Economics. Das könne man den weitgehend im Rahmen der Erwartungen ausgefallenen Erzeugerpreisen ablesen. Ihr Anstieg verringerte sich auf 8,7 von 9,8 Prozent im Jahresvergleich.

Dennoch rechnet weiterhin ein großer Teil der Investoren damit, dass die Fed in der kommenden Woche den Leitzins nicht nur wie bislang erwartet um einen Dreiviertel-, sondern einen vollen Prozentpunkt anhebt. „Das ist plausibel, wenn nicht sogar wahrscheinlich“, sagte Mark Luschini, Chef-Anlagestratege vom Vermögensberater Janney Montgomery Scott. Gleichzeitig setze er darauf, dass die US-Notenbank bei ihrem Kampf gegen die Inflation die Abkühlung der Konjunktur nicht aus dem Blick verliere. 

Vor diesem Hintergrund flogen bereits gehandelte, niedriger verzinste Staatsanleihen aus den Depots. Besonders hart traf es kürzer laufende Papiere. Dies trieb die Rendite der zweijährigen US-Bonds zeitweise auf ein 15-Jahres-Hoch von 3,834 Prozent. Die Zinserhöhungsspekulationen setzten auch den Industriemetallen zu. So verbilligte sich Kupfer um ein Prozent auf 7801 Dollar je Tonne. „Die USA erhöhen die Zinsen schneller als andere Länder“, sagte Analyst Nitesh Shah vom Fondsanbieter WisdomTree. „Das wird den Aufwertungsdruck auf den Dollar verstärken. Sämtliche Rohstoffe, die in Dollar gehandelt werden, werden darunter leiden.“ 

DROHENDER BAHNARBEITER-STREIK VERTEUERT ERDGAS

Am Aktienmarkt zogen sich Investoren bei Eisenbahn-Betreibern wie Union Pacific oder CSX zurück. Ihre Aktien fielen wegen eines drohenden Streiks um bis zu vier Prozent. Die Unternehmen haben bis Freitag um eine Minute nach Mitternacht Zeit, um sich mit drei Gewerkschaften zu einigen. Ein Stillstand könnte fast 30 Prozent der US-Gütertransporte zum Erliegen bringen. Experten schätzen den volkswirtschaftlichen Schaden durch einen Streik auf rund zwei Milliarden Dollar – pro Tag. 

Dem US-Erdgasfuture bescherte dies einen Kurssprung von sechs Prozent auf 8,781 Dollar je Million BTU. Ein Ausstand könnte die Kohle-Lieferungen an Kraftwerke beeinträchtigen, wodurch mehr Strom aus Gas-Kraftwerken benötigt würde. Hiervon profitierten Gasförderer wie Fortress, Tellurian, Cheniere oder NextDecade. Ihre Aktien rückten bis zu sechs Prozent vor. 

Aufwärts ging es auch für die Papiere von Starbucks, die sich um 5,8 Prozent verteuerten. Die Kaffeehaus-Kette will den Gewinn in den kommenden drei Jahren jährlich um 15 bis 20 statt zehn bis zwölf Prozent steigern. Dank des Programms zur Belebung des US-Geschäfts und der ehrgeizigen Wachstumspläne in China schienen die neuen Ziele realistisch, kommentierte Analyst Andrew Charles vom Vermögensverwalter Cowen. 

Wall Street stabilisiert – Preisdaten stützen

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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