Frankfurt, 15. Dez – Aus Furcht vor einem lang anhaltenden Zinserhöhungszyklus der Notenbank Fed ziehen sich Anleger aus dem US-Aktienmarkt zurück. Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 fielen zur Eröffnung am Donnerstag um jeweils rund 1,5 Prozent.
Die US-Notenbank erhöhte am Mittwochabend den Leitzins zwar um einen halben Prozentpunkt und hob damit den Fuß vom Bremspedal. Fed-Chef Jerome Powell signalisierte jedoch, dass weitere Zinsschritte anstehen. „Wir werden Kurs halten, bis die Arbeit erledigt ist“, sagte er und dämpfte damit Hoffnungen auf Zinssenkungen in der zweiten Jahreshälfte 2023. „Der Markt wird sich bewusst, dass der erwartete Kurswechsel zu optimistisch war“, sagte Willem Sels, Chef-Anleger der Vermögensverwaltung der Bank HSBC.
Die Zinserhöhungssorgen machten Technologiewerten zu schaffen. Diese Entwicklung entwertet Experten zufolge zukünftige Gewinne dieser wachstumsstarken Firmen. Die Aktien von Apple, Amazon und Microsoft fielen zwischen 1,3 und zwei Prozent. Zudem rutschten die Titel von Tesla 2,2 Prozent und waren mit 153,28 Dollar so billig wie zuletzt vor zwei Jahren, nachdem der Chef des Unternehmens und Neu-Eigentümer des Kurznachrichtendienstes Twitter, Elon Musk, Aktien im Wert von 3,58 Milliarden Dollar abgestoßen hatte. Ob er an der Zukunft des Elektroauto-Bauers zweifele oder weiteres Geld für die Twitter-Übernahme benötige, dürfe munter spekuliert werden, sagte Anlagestratege Jürgen Molnar vom Brokerhaus RoboMarkets.
Wall Street im Minus – Hoffnungen auf Zinssenkungen gedämpft
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Stanislas Perzo auf Pixabay
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