Sonntag, Dezember 22, 2024
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Wall Street dreht vor Fed-Zinsentscheid ins Plus

Frankfurt, 14. Dez – In Erwartung der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed zeigen sich Investoren an der Wall Street vorsichtig optimistisch. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte und der breiter gefasste S&P 500 drehten am Mittwoch nach anfänglichen leichten Verlusten ins Plus und stiegen um jeweils ein halbes Prozent auf 34.303 beziehungsweise 4041 Punkte. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann genauso viel auf 11.317 Zähler. 

Angesichts des abnehmenden Teuerungsdrucks gehen Marktteilnehmer davon aus, dass die US-Notenbank Fed das Tempo ihrer Zinsschritte drosselt. Nach vier Zinserhöhungen von 0,75 Prozent in Folge gehen Börsianer bei der Fed-Sitzung am Mittwoch mehrheitlich von einer Zinserhöhung um einen halben Prozentpunkt aus. Die nachlassenden Zinssorgen nach einem Inflationsrückgang in den USA hatten am Vortag weltweit die Börsen angetrieben.

Mit Blick auf eine langfristige Prognose zeigen sich Analysten allerdings vorsichtig. „Die Bemühungen der Fed, die galoppierende Inflation einzudämmen, funktionieren, dennoch bleibt es ein weiter Weg“, sagte Konstantin Oldenburger, Marktanalyst beim Handelshaus CMC Markets. „Umso spannender ist deshalb die Frage, wie viele Schritte diesem noch folgen. Alles andere als eine, wenn auch nur zwischen den Zeilen angekündigte Pause in diesem Zinserhöhungszyklus wäre eine Enttäuschung für den Markt.“

DOLLAR ERNEUT SCHWÄCHER – ÖLPREIS STEIGT

Die Aussicht auf ein niedrigeres Tempo bei den Zinserhöhungen setzte erneut der US-Währung zu. Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, sank um 0,3 Prozent auf 103,73 Punkte. Der Euro stieg im Gegenzug um 0,2 Prozent auf 1,0656 Dollar. Seit dem im September erreichten 20-Jahres-Hoch des Dollars ist die US-Währung um neun Prozent gefallen.

Am Rohölmarkt machte der Ölpreis anfängliche Verluste wieder wett. Rohöl der Sorte Brent und der US-Leichtöl WTI verteuerten sich um jeweils rund 2,5 Prozent auf 82,72 beziehungsweise 77,35 Dollar pro Barrel (159 Liter). Die Aussicht auf eine Wiederbelebung der chinesischen Nachfrage mit der Lockerung der Corona-Beschränkungen sowie der schwächere Dollar stimmten Anleger optimistisch. Zunächst hatte der überraschende Anstieg der US-Rohöllagerbestände die Konjunktursorgen befeuert.

CHARTER COMMUNICATIONS NACH INVESTITIONSPLAN UNTER DRUCK

Die Zinshoffnungen trieben Wachstumswerte wie Microsoft, Amazon, Netflix und die Facebook-Mutter Meta in die Höhe. Die Papiere gewannen zwischen 0,8 und 3,1 Prozent.

Gleichzeitig stach Charter Communications mit einem Kurseinsturz von 13,4 Prozent hervor. Der Kabelanbieter hat einen teuren Investitionsplan bis 2025 bekanntgegeben. Gleichzeitig stiegen die Anteilscheine von Delta Air Lines um 2,8 Prozent. Die Fluglinie hat ihre Prognose für das kommende Jahr nach oben geschraubt.

Ein negativer Analystenkommentar setzte Tesla zu. Die Aktie des E-Autobauers fiel um 1,6 Prozent auf 158,43 Dollar. Die US-Investmentbank Goldman Sachs (GS) hatte das Kursziel und die Prognosen für den Konzern gesenkt. „Die Abschwächung der Konjunkturdaten in mehreren Regionen bedeutet weniger Nachfrage nach den Produkten von Tesla“, schrieb GS-Analyst Mark Delaney.

Wall Street dreht vor Fed-Zinsentscheid ins Plus

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Bild von Károly Meyer auf Pixabay

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