Freitag, März 29, 2024
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Vorboten der Rezession – Apple und Amazon enttäuschen Europas Anleger

Frankfurt, 28. Okt – Die trüben Prognosen von Apple und Amazon machen Investoren in Europa nervös. Der Dax gab am Freitag 1,1 Prozent auf 13.065 Punkte nach und der EuroStoxx50 sank um 1,2 Prozent auf 3560 Zähler. „Die Rezession kommt, die Inflation bleibt – Amazon steht mit seinem enttäuschenden Ausblick auf das bevorstehende Weihnachtsgeschäft symptomatisch für das aktuelle wirtschaftliche Umfeld“, sagte Anlagestratege Jürgen Molnar vom Brokerhaus RoboMarkets.

Habe der größte Online-Versandhändler der Welt in der Corona-Pandemie noch vom Online-Boom profitiert, sei in dieser Krise auch Amazon machtlos. „Alles, was teuer und nicht unbedingt notwendig ist, wird nicht mehr gekauft. So könnte auch das neue iPhone 14 von Apple in dem eigentlich stärksten Weihnachtsquartal zum Ladenhüter werden.“

Auch das überraschende Wachstum des deutschen Bruttoinlandsprodukts konnte die Anleger nicht mitreißen. Der Hintergrund des Anstiegs um 0,3 Prozent statt des erwarteten Rückgangs um 0,2 Prozent sei vor allem der private Verbrauch gewesen, schrieb Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. „Das dürfte nur die Ruhe vor dem Sturm sein. Denn die hohe Inflation lässt die Kaufkraft der Konsumenten einbrechen.“

CORONA-WELLE IN CHINA DRÜCKT ÖLPREISE INS MINUS

Die steigenden Corona-Infektionen in China warfen Fragen über die künftige Nachfrage nach Öl in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt auf. Zudem befürchteten Anleger, dass das Wachstum unter der neuen Führung von Präsident Xi Jinping einer ideologiegetriebenen Politik geopfert werden könnte. Die Nordsee-Sorte Brent fiel um 0,9 Prozent auf 96,15 Dollar je Barrel (159 Liter) und die leichte US-Sorte WTI gab 1,2 Prozent auf 88,05 Dollar je Barrel nach.

TECHNOLOGIE UNTER DRUCK – AUCH ANDERE BILANZEN ENTTÄUSCHEN

Die Zahlen von Apple und Amazon zogen die europäischen Technologiewerte mit nach unten. Die Aktien der niederländischen ASM, die Produktionsanlagen für die Halbleiterindustrie baut, fielen um rund fünf Prozent. In ihrem Sog gaben die Titel des Rivalen BE Semiconductor und ASML, eines Joint Venture von ASM und Philips, jeweils drei Prozent nach. Auch der niederländische Tech-Investor Prosus büßte fünf Prozent ein.

Dabei waren Technologie-Bilanzen nicht die einzigen, die schwächer ausfielen, als Analysten es erwartet hatten. Auch die britische Bank NatWest und das weltgrößte Musiklabel Universal Music Group (UMG) stürzten nach Zahlen um jeweils rund acht Prozent ab. Die positiven Überraschungen bei den Zahlen und Prognosen von Unternehmen wie Danone und Sanofi, die um bis zu 2,2 Prozent anstiegen, konnten das nicht ausgleichen.

In Deutschland stand ProSiebenSat.1 im Fokus. Der Fernsehkonzern strich zum dritten Mal in drei Monaten seine Gewinnerwartungen zusammen. Die Aktie verlor 4,6 Prozent und zog die Titel des Rivalen RTL 3,8 Prozent mit nach unten. Auch Volkswagen bröckelte um 2,5 Prozent ab. Die Kosten für den Börsengang von Porsche, Abschreibungen durch die Aussetzung des Russlands-Geschäfts, Lieferengpässe und die aufziehende Rezession belasteten das Ergebnis und die Prognose von Europas größtem Autobauer.

Vorboten der Rezession – Apple und Amazon enttäuschen Europas Anleger

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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