Wien, 25. Mai (Reuters) – Der Linzer Stahl- und Verarbeitungskonzern Voestalpine fordert von der heimischen Regierung rasch klare Maßnahmen rund um die Energieversorgung. „Es ist höchste Zeit, in die Gänge zu kommen“, sagte Konzernchef Herbert Eibensteiner laut der Agentur APA im Gespräch mit Journalisten. Sollte es in Europa zu einem Ausfall der Gaslieferungen kommen, wäre dies dramatisch und „nicht oder schwer managebar“.
Der Regierung fehle ein Energiekonzept, kritisierte der Manager. „Wir brauchen ein Gesamtkonzept für die langfristige Versorgung mit Strom und Wasserstoff“. Das bedeute die Herstellung ausreichender Mengen und den Bau entsprechender Netze zur Verteilung der Energie. Zudem müssten die Notwendigkeiten der Stahlindustrie berücksichtigt werden. „Wenn es den politischen Willen wirklich gäbe, könnte man schnell sein“, so Eibensteiner.
Die Voestalpine ist einer der größten Industriekonzerne Österreichs und zählt zu den größten Gasverbrauchern. Ein Gaslieferstopp aus Russland würde das Unternehmen hart treffen. „Ohne Gas keine Stahllieferungen“, sagte Eibensteiner. Wesentliche industrielle Prozesse würden zum Stillstand kommen. Spüren würden das alle, weil Lieferketten zusammenbrechen würden und es wohl zu einer hohen Arbeitslosigkeit käme, vor allem, wenn der Ausfall von Erdgas länger anhalten sollte.
Voestalpine – Gas-Embargo wäre nicht oder nur schwer zu managen
Copyright: (c) Copyright Thomson Reuters 2022
Titelfoto: Symbolfoto