Rom, 16. Nov – Die Europäische Zentralbank (EZB) muss aus Sicht von Italiens Notenbankchef Ignazio Visco bei Zinserhöhungen möglicherweise bald auf eine etwas langsamere Gangart umschalten. „Die Notwendigkeit, mit der restriktiven Geldpolitik fortzufahren, ist evident, obgleich die Argumente dafür, einen weniger agressiven Kurs zu fahren, an Boden gewinnen“, sagte Visco am Mittwoch in einer Rede auf einer Veranstaltung in Rom. Visco warnte davor, sich vorab auf ein bestimmtes Vorgehen festzulegen. Vielmehr müssten die geldpolitischen Entscheidungen datenabhängig erfolgen.
Am Dienstag hatte bereits Viscos EZB-Ratskollege, Frankreichs Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau, angemerkt, dass Jumbo-Zinserhöhungen wie im September und Oktober aus seiner Sicht nicht die Regel werden. Die EZB hatte auf den jüngsten beiden Zinssitzungen die Schlüsselzinsen jeweils ungewöhnlich stark um jeweils 0,75 Prozentpunkte angehoben. Der Einlagenzins, den Banken für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank erhalten, liegt dadurch nun bei 1,5 Prozent. Der Leitzins für die Versorgung der Banken mit Geld steht inzwischen bei 2,0 Prozent. Die nächste Zinssitzung der EZB ist für den 15. Dezember geplant.
Visco (EZB) sieht Argumente für langsamere Gangart bei Zinsen
Quelle: Reuters
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