Jakarta, 22. Nov – Einen Tag nach dem schweren Erdbeben auf der indonesischen Hauptinsel Java ist die Zahl der Todesfälle weiter angestiegen. 268 Menschen seien ums Leben gekommen, darunter seien viele Schulkinder, wie die Behörden am Dienstag mitteilten. „Die meisten Opfer sind Kinder, denn um 13.00 Uhr waren sie noch in der Schule“, sagte Henri Alfiandi, Chef der Nationalen Rettungsagentur. Die Arbeiten vor Ort seien schwierig, Erdrutsche und unwegsames Gelände behinderten Rettungsversuche. 151 Menschen würden immer noch vermisst, mehr als 1000 Personen seien verletzt worden, mehr als 58.000 seien obdachlos geworden und mehr als 22.000 Häuser seien zerstört worden, teilte die nationale Katastrophenschutzbehörde mit.
In der Nacht von Montag auf Dienstag seien die Krankenhäuser in dem betroffenen Gebiet überfüllt gewesen, berichteten Augenzeugen. Patienten seien auf dem Parkplatz im Licht von Taschenlampen versorgt worden. Am Vortag hatte der Gouverneur von West-Java, Ridwan Kamil, gesagt, die Zahl der Verletzten und Toten werde im Laufe der Zeit weiter ansteigen. Viele der Todesopfer waren nach Behördenangaben unter den Ruinen ihrer eingestürzten Häuser eingeschlossen. Einige der Verschütteten befänden sich zudem in isolierten Regionen. Bundeskanzler Olaf Scholz sandte ein Kondolenztelegramm an den indonesischen Präsidenten Joko Widodo. Dieser ist am Dienstag in das betroffene Gebiet gereist.
Das Beben hatte nach Angaben der Behörde für Geophysik und Meteorologie eine Stärke von 5,6. Das Epizentrum lag in der Stadt Cianjur in einer Tiefe von rund zehn Kilometern. Mindestens ein Dorf wurde bei einem Erdrutsch infolge des Bebens begraben. Insgesamt gab es mehr als 100 Nachbeben. Der Erdstoß war noch in der 75 Kilometer entfernten Hauptstadt Jakarta zu spüren. Eine Tsunami-Warnung wurde nicht ausgegeben.
In Indonesien kommt es regelmäßig zu Erdbeben. Der Inselstaat liegt am pazifischen Feuerring, einer seismisch hochaktiven Zone mit zahlreichen Vulkanen, in der verschiedene Platten der Erdkruste aufeinandertreffen.
Viele Schulkinder bei schwerem Erdbeben in Indonesien getötet
Quelle: Reuters
Titelfoto: Bild von Angelo Giordano auf Pixabay
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