In diesem Jahr ist Künstliche Intelligenz (KI) wahrscheinlich das am meisten diskutierte Thema. Die Entwicklung dieser Technologie ist auf der Überholspur. KI findet Einlass in alle möglichen Branchen, auch den Vertrieb. Wie kann Künstliche Intelligenz den Vertrieb effektiver gestalten?
Welche Vorteile gibt es und welche Nachteile? Und wie verändert KI den Vertrieb?
Vorteile
Der Einsatz von KI bringt viele Vorteile für den Vertrieb. Wenn eine vernünftige Menge an Daten zur Verfügung steht, können KI-Programme gut trainiert werden. Das bedeutet, dass Gespräche mit der Zeit nicht nur schneller, sondern auch präziser analysiert werden können. Aus einem Kundengespräch werden Probleme und Wünsche so bestmöglich herausgefiltert. Infolgedessen können Lösungen – auch mithilfe der KI – ebenso schnell gefunden und umgesetzt werden. Es gilt also: Je mehr Daten es gibt, desto besser kann die KI trainiert werden und desto schneller können Kunden zufriedengestellt werden.
Doch nicht nur die Kundenzufriedenheit lässt sich mit dem Einsatz von KI steigern. Auch die Mitarbeiterzufriedenheit. Schließlich kann durch die Nutzung von KI-Programmen eine Menge Zeit gespart werden. Z. B. müssen Notizen in Meetings nicht mehr manuell gemacht werden, das erledigt nun die KI ganz automatisch. Tools wie die Spracherkennung sorgen dafür, dass Gespräche schnell zusammengefasst werden. Im Nachhinein können daraus auch Reportings oder Briefings in Sekundenschnelle generiert und an Mitarbeiter oder Kunden verschickt werden. Generell kann die KI Aufgaben in Sekundenschnelle ausführen, für die ein Mitarbeiter normalerweise Stunden benötigt.
Darüber hinaus lassen sich bessere Prognosen hinsichtlich potenzieller Kunden aufstellen. KI-Systeme sind in der Lage, auf Basis der getätigten Aussagen, herauszufinden, ob jemand Kunde wird oder nicht. Gespräche lassen sich dann schnell kategorisieren.
Zuletzt wird auch das Zusammenwirken von Marketing und Vertrieb durch den Einsatz von KI gestärkt. Basierend auf den Sales-Gesprächen lassen sich Personas sowie Kundenavatare erstellen, was die Arbeit des Teams vereinfacht. Zudem können die Gründe, weshalb ein Kunde nicht kauft, schneller herausgefunden werden. So lassen sich mithilfe der KI auch hier schnell Lösungen finden.
Insgesamt funktioniert die Kommunikation schneller. Der Vertrieb ist kein Haustürgeschäft mehr. Kundengespräche können heute ganz einfach über Zoom und Co. stattfinden. Aufgrund der schnellen Optimierungsmöglichkeiten der KI lässt sich die Effizienz des Vertriebs auf ein Maximum heben. Und Umsätze können langfristig gesteigert werden.
Nachteile
Trotz der vielen Vorteile birgt der Einsatz von KI auch einige Gefahren. Es werden beispielsweise unternehmensinterne Informationen in einen Pool geschmissen. An sich ist das kein Problem, jedoch kann dann jeder auf diese Daten zugreifen. Es ist nicht einsehbar, wo die teilweise kritischen Informationen wieder verwendet werden. Datenschutzrechte sind für diesen Bereich also noch nicht vollständig geklärt.
Weiterhin ist es möglich, dass sich die Menschheit in Zukunft nur noch auf die KI verlässt und die emotionale Seite in Vergessenheit gerät. Schließlich sind viele Menschen heute gar nicht mehr in der Lage, ohne Navigation irgendwo hinzufahren. Das war früher anders, als es Google Maps noch nicht gab. Es ist wichtig, dass man sich nicht vollkommen auf die Technologie verlässt. Denn auch die KI macht Fehler.
Zuletzt sollte jedem klar sein, dass die Entwicklungen der Künstliche Intelligenz erst am Anfang sind. Obwohl sie derzeit rasant voranschreiten, ist noch viel möglich. Sehr viel mehr, als sich manch einer vorstellen kann. Das zeigt aber auch, dass viele KI-Programme noch gar nicht richtig ausgereift sind. Es werden weiter Personen benötigt, welche die Arbeiten kontrollieren. Und bedeutet, Inhalte sind derzeit auch nur so gut, wie der Mensch, der sie bewertet.
Fazit
Durch den Einsatz von KI wird der Vertrieb revolutioniert. So können viele Prozesse jetzt automatisiert und viel schneller ausgeführt werden. Zeitersparnis ist hier ein großer Vorteil. Doch auch die Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit können dadurch gesteigert werden. Zusätzlich wird die Effizienz im Vertrieb maximiert. Trotzdem muss man darauf achten, Emotionen nicht zu vergessen. Auch der Datenschutz muss noch ausgereift werden. Letztendlich stehen die Entwicklungen der Künstlichen Intelligenz erst am Anfang. Daher kann noch keine hundertprozentige Korrektheit gewährleistet werden. Doch diese wird aller Wahrscheinlichkeit nach schon bald kommen.
Autor:
Dominik Biss ist CEO der SalesPower GmbH und Experte für Vertrieb und Unternehmensführung. Die Firma offeriert digitale Zahlungsabwicklung für Agenturen, Dienstleister und Coaches sowie ein eigenes CRM
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.