Berlin, 21. Sep – Die Gewerkschaft Verdi fordert von der Deutschen Bank und der Commerzbank eine stärkere finanzielle Entlastung ihrer Beschäftigten im Niedriglohnsektor. Kreditinstitute sollen ihre Mitarbeiter mit einem Energiegeld als Einmalzahlung in Höhe von 1500 Euro per Tarifvertrag unterstützen und dieselbe Summe auch im kommenden Jahr auszahlen, wie die Gewerkschaft am Mittwoch mitteilte. „Auch in der Bankenbranche gibt es Niedriglohnbeschäftigte“, sagte Jan Duscheck, Bundesfachgruppenleiter der Bankgewerbe bei Verdi. „Für die wird es jetzt finanziell sehr eng.“
Die Forderung richtet sich in erster Linie an die Servicegesellschaften der Deutschen Bank, Keba, PCC und DB Direkt, sowie die ComTS der Commerzbank. Hier arbeiten Berater und Sachbearbeiter, die Kunden über den Telefonservice betreuen. Die Gehälter liegen hier laut Gewerkschaft zum Teil nur knapp über dem Mindestlohn. „Die Energiekosten werden einen Großteil meines Gehaltes gnadenlos auffressen“, sagte Nicole Hohndorf, die bei der Deutsche-Bank-Tochter Keba arbeitet und Mitglied der Tarifkommission bei Verdi ist. „Die Deutsche Bank muss hier finanziell unterstützen.“
Die letzten Tarifverträge hatten diese Gesellschaften laut Verdi noch zu einer Zeit abgeschlossen, als die Inflationsrate noch bei unter ein Prozent lag. Die schnelle Hilfe in Form des Energiegeldes soll die aktuellen Preissteigerungen abfedern und rund 40.000 Beschäftigten helfen. Die Deutsche Bank und Commerzbank wollten die Forderungen nicht kommentieren. Verdi wird als nächstes die Santander Bank zur Zahlung eines Energiegeldes auffordern. Zuerst berichtete das „Handelsblatt“ über die Kampagne.
Im Juni hatte die britische Barclays Bank bereits die Gehälter der Beschäftigten in der Kundenbetreuung erhöht. Rund 35.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhielten in Großbritannien rund 1200 Britische Pfund (umgerechnet rund 1400 Euro) mehr pro Jahr als Entlastung für die gestiegenen Verbraucherpreise.
Verdi fordert Energiegeld für Servicebeschäftigte der Dt. Bank und Commerzbank
Quelle: Reuters
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