Wien, 19. Dez – In Österreich steht nach Angaben des Innenministeriums ein griechischer Staatsbürger mit russischer Abstammung unter Spionageverdacht. Dem 39-jährigen werde vorgeworfen, seit mehreren Jahren Spionage für den russischen Geheimdienst zum Nachteil Österreichs betrieben zu haben, teilte das Ministerium am Montag mit. Der Verdächtige befinde sich auf freiem Fuß. Die Ermittlungen seien von der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) im Auftrag der Staatsanwaltschaft Wien und in enger internationaler Zusammenarbeit geführt worden. Für die Unterstützung eines ausländischen Geheimdienstes zum Nachteil Österreichs ist im Strafgesetzbuch eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren vorgesehen.
Der Verdächtige ist nach laut den Angaben Sohn eines ehemaligen russischen Geheimdienstmitarbeiters, der in seiner aktiven Dienstzeit als Diplomat in Deutschland und Österreich stationiert gewesen sein soll. Der Mann habe eine militärischen Spezialausbildung in Russland erhalten und für den russischen Militärgeheimdienst GRU gearbeitet. Er soll mit Diplomaten und Geheimdienstmitarbeitern aus verschiedenen Ländern in Kontakt gestanden sein. Kurz vor und während des russischen Angriffs auf die Ukraine habe er sich in Moskau aufgehalten.
„Es besteht der Verdacht, dass er als Quelle für Informationen zu außenpolitischen, gesamtgesellschaftlichen sowie sicherheitspolitischen Diskursen innerhalb der österreichischen Bevölkerung, des Landes sowie der Presse genutzt wurde und deshalb zur Abschätzung möglicher Reaktionen des Auslands im Vorfeld der militärischen Operation nach Moskau geholt wurde“, teilte das Ministerium mit.
Verdacht auf russische Spionage in Österreich
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Micha auf Pixabay
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