Donnerstag, November 7, 2024
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Verängstigte Anleger ziehen sich am Hexensabbat zurück

Frankfurt, 16. Sep (Reuters) – Ein pessimistischer Ausblick des US-Paketdienstes FedExFDX.N hat die Rezessionsängste der Anleger verstärkt und die Börsen am sogenannten Hexensabbat nach unten gezogen. Der Dax.GDAXI fiel am Freitagnachmittag um 1,7 Prozent auf 12.734 Punkte, der EuroStoxx50.STOXX50E gab 1,4 Prozent auf 3484 Punkte ab. Auch die US-Futures an der Wall Street knickten ein.

Aktien von FedExFDX.N taumelten vorbörslich um 20 Prozent abwärts, nachdem der Paketriese mit Blick auf die Abkühlung der Konjunktur seinen Ausblick kassierte. Die Zahlen von FedEx bestätigten einen Abschwung der Weltwirtschaft und drohende Rezessionen in Amerika und Europa, sagte Analyst Ole Hansen von der Saxo Bank. „Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir in den kommenden Tagen ähnliche Aussagen von anderen Unternehmen hören werden“, warnte Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses AvaTrade.

Geschürt wurden die Sorgen der Investoren auch von den jüngsten Rezessionswarnungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank. Auch die britischen Einzelhandelsumsätze fielen überraschend stark um 1,6 Prozent. Ungemütlich könnte es zum Wochenausklang auch wegen des Verfalls von Optionen und Futures auf Aktien und Indizes werden. An diesem Tag kommt es häufig zu scheinbar unerklärlichen Kursverwerfungen – weshalb Börsianer auf das Bild tanzender Hexen zurückgreifen.

FEDEX-AUSBLICK SCHÜRT REZESSIONSÄNGSTE

Im Sog von FedEx gerieten auch europäische Konkurrenten unter die Räder. So fielen die Titel der Deutschen PostDPWGn.DE zeitweise um knapp acht Prozent auf ein Zwei-Jahres-Tief und lagen anschließend noch rund fünf Prozent im Minus. Österreichische PostPOST.VI gaben 2,2 Prozent nach.

Logistik-Konzerne wie Kühne+NagelKNIN.S oder die Reedereien Hapag-LloydHLAG.DE und Moeller MaerskMAERSKb.CO gerieten ebenfalls unter Druck und büßten bis zu 9,5 Prozent ein.

In London erhielten AstraZenecaAZN.L Auftrieb von der Empfehlung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA für die Anwendung des Antikörpermedikaments Evusheld. Die Papiere legten rund zwei Prozent zu. Das Medikament zielt auf die Behandlung von erwachsenen und jugendlichen Covid-19-Patienten ab, die keinen zusätzlichen Sauerstoff benötigen und bei denen das erhöhte Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs besteht.

GASPREIS FÄLLT DANK GEWINNMITNAHMEN UND NORWEGEN-LIEFERUNGEN

An den Rohstoffmärkten gab der europäische Erdgas-FutureTRNLTTFMc1 9,6 Prozent auf 192,50 Euro je Megawattstunde nach. Hier nutzten Anleger die jüngste Rally zu Gewinnmitnahmen. In den vergangenen Tagen hatte der Terminkontrakt zeitweise 28 Prozent zugelegt. Auch der stete Gasfluss aus Norwegen als Ausgleich für die fehlenden russischen Lieferungen und die gut gefüllten Lager trugen zur Entspannung bei.

Die Rohöl-Sorte BrentLCOc1 aus der Nordsee verteuerte sich um 1,3 Prozent auf 91,98 Dollar je Barrel (159 Liter). Dies sei aber nur eine Reaktion auf vorangegangene Kursverluste, sagte ein Börsianer. Wegen der trüben Konjunkturaussichten müsse mit weiteren Rückgängen gerechnet werden.

Verängstigte Anleger ziehen sich am Hexensabbat zurück

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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