Mittwoch, Dezember 18, 2024
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Use-Cases bei NFTs: Darum wird ein richtiger Nutzen immer wichtiger

Non-Fungible Token wurden eine Zeitlang ausschließlich als Sammlerstücke gesehen. Schnell ist jedoch klar geworden, dass man viel mehr mit ihnen machen kann. Daher weisen NFTs heute in vielen Fällen einen bestimmten Nutzen auf. Vor Kurzem hat Porsche die Produktion ihrer NFT-Kollektion eingestellt, weil diese keinen Use-Case aufgewiesen hat. Doch wieso ist ein Nutzen bei NFTs wichtig? Und welche Arten von Use-Cases gibt es? 

Die Rolle von Use-Cases bei NFTs

Im Gegensatz zu anderen digitalen Assets wie beispielsweise Kryptowährungen sind Non-Fungible Token (NFT) einzigartig. Sie können nicht eins zu eins ausgetauscht werden. Deshalb bieten sie sich auch für die Darstellung von digitalen Kunstwerken, In-Game-Assets sowie anderen Sammlerstücken an. Auch zur digitalen Abbildung von physischen Gegenständen wie Kunstwerke oder Immobilien sind NFTs geeignet. Der Hype besteht bereits seit einigen Jahren.

Solange dieser anhält, werden mehr und mehr Arten von NFTs aufkommen. Schon jetzt reicht die Bandbreite von der Kunstbranche bis hin zur Gamingbranche. Besonders beliebt sind zurzeit NFTs aus dem Metaverse und dem Gamingbereich, hier sind die Werte am steigen. Dennoch sind auch die bekannteste Art von NFTs, die sogenannten Collectibles, weiterhin von hohem Wert. 

Im Grunde haben NFTs ausschließlich dann einen Sinn und Zweck, wenn sie mit einem Nutzen oder einem echten Vermögenswert verbunden sind. So können sie in der Immobilienbranche zum Beispiel dafür verwendet werden, Anteile einer Immobilie digital darzustellen. In diesem Fall profitieren die Investoren von Profiten wie den Mieteinnahmen. Trotzdem sollten in so einem Fall stets Smart Contracts und der regulatorische Rahmen kontrolliert werden. Nur dann kann man die Echtheit des NFTs sowie den Mehrwert nachweisen.

Die beliebtesten Use-Cases 2023

Insbesondere im Gamingbereich liegen die Werte von NFTs hoch. Der Use-Case hat in diesem Fall den Zweck, das Spielerlebnis interessanter zu gestalten. Play-to-earn-Games sind beliebt, weil man hier während des Spielens echte Vermögenswerte gewinnen kann. Bei The Sandbox ist es beispielsweise möglich, mit dem Erfüllen von Aufgaben, Echtgeld-Belohnung zu erzielen. In anderen Spielen lassen sich auch seltene Gegenstände sammeln und eintauschen oder Kämpfe gegeneinander austragen. Das sind ebenfalls Möglichkeiten, im Spiel echtes Geld zu verdienen. 

Auch in der Musikbranche finden NFTs immer mehr Verwendung. Künstler können ihre Alben, Singles und Merch tokenisieren, also als NFT abbilden, und in dieser Form ihren Fans zusätzlich anbieten. Zudem haben sie die Möglichkeit, Anteile ihrer Gewinne mit Fans zu teilen. Das geschieht mithilfe von Royalties.

Die Modewelt experimentiert derzeit ebenfalls viel mit NFTs. Diese können hier als einfache Sammlerstücke oder in Form von virtuellen Kleidungsstücken fungieren. Wie beim Merch können auch hier Modeartikel tokenisiert und in digitalisierter Form zum Kauf angeboten werden. Es gibt aber auch exklusive digitale Kleidungsstücke, wie beispielsweise eine Gucci-Tasche, die im Metaverse für 4.115 Dollar verkauft worden ist.

Wahrscheinlich ist, dass die Angebote in diesem Jahr noch vielfältiger werden und sich weitere Branche NFTs auf verschiedene Art und Weise zunutze machen. Zum Beispiel profitiert bereits die Weinindustrie davon, indem durch NFTs einzelne Weinflaschen authentifiziert werden können. Außerdem sind NFT-Tickets in der Eventbranche eine große Chance, dem Schwarzmarkt Lebewohl sagen zu können. Insgesamt bringen NFTs einen hohen Sicherheitsstandard mit und schützen somit vor jeglichem Betrug.

Das Ende von Porsches NFT-Kollektion

Als die Automarke Porsche eine NFT-Kollektion ankündigte, die auf dem legendären 911-Sportwagen basiert, waren die Fans voller Vorfreude. Die Erwartungen waren hoch, wurden jedoch nicht getroffen. Das Problem lag darin, dass Porsche die NFTs ohne Use-Case für einen hohen Preis angeboten hat. So kostete eins 0.911 ETH, was 1.480 Dollar entspricht. Gerade während der Inflation führte das zu großer Empörung bei den Fans. Für diesen Preis sollte man wenigstens einen guten Use-Case erwarten. Nachdem die Kollektion also gefloppt war, stellte Porsche die Produktion ein. Es wäre wichtig gewesen, den Fans einen Nutzen zu geben und NFTs nicht nur zum eigenen finanziellen Vorteil zu nutzen. Damit haben sie sich selbst eine Falle gestellt.

Fazit

Mittlerweile sind die Optionen von NFTs vielfältig. Eine Zeitlang wurden sie ausschließlich zu Sammlerzwecken verwendet, doch heute ist zusätzlich ein essenzieller Nutzen wichtig. Der Misserfolg der Porsche-Kollektion hat dies gezeigt. Daran lässt sich auch erkennen, dass nicht jedes NFT-Projekt von Erfolg gekrönt sein muss, auch solche von bekannten Luxusmarken nicht. Für ein Unternehmen gilt es also, NFTs immer gleichzeitig mit einem Use-Case anzubieten. Nur dann sehen die Fans einen Mehrwert und lassen sich zum Kauf überzeugen. 

Autorin: 

Jacqueline Lehmann ist CEO von Ledger21 AG, einer Tochtergesellschaft von Green Capital & Beteiligungen AG, die auf die Anlagen in dem aufstrebenden Markt für Kryptowährungen spezialisiert ist. 

Webseite

Bildquelle/Fotograf: Credits: Thanihan Manickham

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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