Addis Abeba, 15. Mrz – Die USA und Äthiopien arbeiten an der Reparatur ihrer diplomatischen Beziehungen. Beide Seiten vereinbarten am Mittwoch, ihr bilaterales Verhältnis zu stärken, teilte Äthiopiens Ministerpräsident Abiy Ahmed nach einem Treffen mit US-Außenminister Antony Blinken in der Hauptstadt Addis Abeba mit. Die beiden Länder sind traditionelle Verbündete. Allerdings nahm ihr Verhältnis wegen des zweijährigen Bürgerkriegs in der nordäthiopischen Region Tigray erheblichen Schaden. Zehntausende Menschen wurden dort bei Kämpfen zwischen Soldaten der Zentralregierung und Milizen der lange in Tigray regierenden Volksbefreiungsfront getötet, bis im November endlich eine Friedensvereinbarung erzielt werden konnte. „Am wahrscheinlich wichtigsten ist es, den Frieden, der im Norden Einzug gehalten hat, zu vertiefen“, sagte Blinken vor seinem Treffen mit Abiy.
Die USA hatten während des Kriegs offen mutmaßliche Gräueltaten äthiopischer Truppen und deren Mitstreiter aus Eritrea und der Region Amhara angesprochen. Washington schränkte seine wirtschaftliche und sicherheitspolitische Unterstützung für Afrikas zweitbevölkerungsreichste Nation erheblich ein. Äthiopien wies Vorwürfe der Menschenrechtsverstöße zurück, warf den USA vor, sich in innere Angelegenheiten einzumischen, und drohte, die Beziehungen auf den Prüfstand zu stellen.
Aus Sicht von Bürgerrechtsgruppen und den USA ist auch nach der Friedensvereinbarung in dem ostafrikanischen Land noch viel Arbeit zu leisten. Blinkens Besuch ist aber auch vor dem Hintergrund des wachsenden diplomatischen und wirtschaftlichen Einflusses Chinas in Afrika zu sehen. Am Donnerstag wird er im westafrikanischen Niger erwartet. Zuletzt hatten eine ganze Reihe von ranghohen US-Regierungsvertretern den Kontinent besucht.
USA und Äthiopien treiben Normalisierung von Beziehungen voran
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Alexander Jungmann auf Pixabay
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