Washington, 10. Jan (Reuters) – Die USA haben einer Studie zufolge im vergangenen Jahr mehr klimaschädliche Treibhausgase ausgestoßen. Die Emission sei um 1,3 Prozent im Vergleich zu 2021 gestiegen, geht aus der am Dienstag veröffentlichten Schätzung der Forschungsgruppe Rhodium hervor. Damit liege der Ausstoß der weltgrößten Volkswirtschaft nur noch um 15,5 Prozent unter dem Niveau von 2005. Das Versprechen, die Emissionen bis 2030 zu halbieren, sei damit schwer zu einzuhalten.
Der Anstieg flachte sich zumindest ab: 2021 war der Ausstoß noch um 6,5 Prozent gewachsen. 2020, im ersten Jahr der Corona-Pandemie, hatte es wegen der Rezession noch einen Einbruch um 10,6 Prozent gegeben. Im abgelaufenen Jahr seien die Emissionen zumindest langsamer gewachsen als die Wirtschaft, so die Forscher. Dies sei auf einen Rückgang der Emissionen im Stromsektor zurückzuführen, da Gas und erneuerbare Energien die Kohle zunehmend verdrängt hätten, so die Studie. Im Gebäudesektor wurde hingegen ein Anstieg um sechs Prozent registriert, was auf den erhöhten Heizbedarf wegen der unterdurchschnittlichen Wintertemperaturen zurückzuführen sei.
Rhodium zufolgen könnten die USA im neuen Jahr ihre Emissionen senken, wenn die Regierung die Umsetzung des Inflation Reduction Act (IRA) beschleunigt. Dieser sieht hohe klimarelevante Ausgaben sowie Steueranreize für Elektroautos und erneuerbare Energien vor. In einer früheren Studie hieß es, dass der Ausstoß dadurch bis 2030 um bis zu 44 Prozent gegenüber dem Stand von 2005 sinken könnte. „Doch selbst mit dem IRA sind aggressivere Maßnahmen erforderlich, um die Lücke bis 2030 vollständig auf 50 bis 52 Prozent zu schließen“, heißt es in der Analyse.
USA haben 2022 mehr Treibhausgase ausgestoßen
Quelle: Reuters
Titelfoto: Bild von Ronile auf Pixabay
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