Washington, 26. Mai (Reuters) – Die US-Wirtschaft ist zu Jahresbeginn etwas stärker geschrumpft als zunächst angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) fiel im ersten Quartal aufs Jahr hochgerechnet um 1,5 Prozent, wie das Handelsministerium am Donnerstag auf Basis einer zweiten Schätzung mitteilte. Zunächst war von einem Minus von 1,4 Prozent die Rede gewesen. Analysten hatten mit einer leichten Verbesserung auf Minus 1,3 Prozent gerechnet.
Der Durchhänger der Wirtschaft fällt in eine Zeit rasant steigender Preise. Die US-Notenbank Fed sieht sich mit einer Inflationsrate von zuletzt 8,3 Prozent konfrontiert. Sie hat vor diesem Hintergrund jüngst den größten Zinsschritt seit 22 Jahren unternommen – eine Erhöhung um einen halben Prozentpunkt auf die neue Zins-Spanne von 0,75 bis 1,00 Prozent. Weitere Anhebungen dürften bald folgen.
US-Notenbankchef Jerome Powell betonte jüngst, im Kampf gegen die Inflation müsse auch in Kauf genommen werden, dass das Wirtschaftswachstum niedriger ausfalle. Er ist bestrebt, eine „sanfte Landung“ zu erreichen – also einen möglichst reibungslosen Übergang zu einem langsameren Wirtschaftswachstum, das bei höheren Zinsen nicht in einer Rezession mündet.
US-Wirtschaft schrumpft im ersten Quartal etwas stärker als gedacht
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