New York, 04. Nov (Reuters) – Das Finanzsystem hat sich nach Einschätzung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) bislang in diesem Jahr trotz hoher Leitzinsen und Ukraine-Krieg gut behauptet. Amerikanische Haushalte, Geldhäuser und Firmen seien damit zurechtgekommen, sagte Fed-Vizechefin Lael Brainard am Freitag nach Veröffentlichung des halbjährlichen Fed-Berichts zur Finanzstabilität. Die Verschuldung der Haushalte und Unternehmen sei relativ stabil geblieben. Trotz der hohen Zinsen schafften es diese überwiegend, ihre Schulden zu bedienen. Die Wirtschaft passe sich an die Zinserhöhungen an. Die Banken verfügten weiterhin über ein angemessenes Kapital. Die Immobilienpreise hielten ebenfalls überwiegend stand. An den Bondmärkten sei es zwar zu einer Verschlechterung der Liquidität gekommen. Insgesamt sei es jedoch an den Anleihenmärkten in den vergangenen Monaten rund gelaufen.
Die schwächeren Wirtschaftsbedingungen im Ausland durch den Ukraine-Krieg, die anhaltende Null-Covid-Politik und der problematische Immobilienmarkt in China sowie die hohe Inflation könnten sich allerdings unter bestimmten Umständen auch auf die Konjunktur oder das Finanzsystem in den USA auswirken, warnte der Fed-Bericht. Während des langen Zeitraums mit niedrigen und stabilen Leitzinsen hätten einige Finanzinstitute ihr Fremdkapital und den Einsatz von Derivaten erhöht. Bei den nun steigenden Zinsen liefen sie aber Gefahr, unter Druck zu geraten. Die modernen Finanzmärkte seien miteinander verbunden, so dass ein negativer Einfluss aus dem Ausland auch den US-Märkten schaden könnte.
US-Notenbank – Finanzsystem behauptet sich gut im turbulenten Jahr
Quelle: Reuters
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