Washington/Tampa, 15. Jul (Reuters) – Trotz der hohen Inflation in den USA ist die Verbraucherstimmung überraschend gestiegen. Das Barometer legte im Juli auf 51,1 Zähler von 50,0 Punkten im Juni zu, wie die Universität Michigan am Freitag zu ihrer monatlichen Umfrage mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten einen leichten Rückgang auf 49,9 Punkte erwartet. Auch das Teil-Barometer zur Bewertung der Lage stieg unerwartet, wohl auch vor dem Hintergrund der zuletzt gesunkenen Spritpreise. Die Aussichten für die kommenden Monate schätzten die Konsumenten hingegen schlechter ein.
Die Bürger erwarten mit Blick auf die kommenden zwölf Monate laut der Befragung zugleich eine Verteuerung der Waren und Dienstleistungen in Höhe von 5,2 Prozent. Im Juni hatten sie noch einen Wert von 5,3 Prozent veranschlagt. Die Inflationsrate lag zuletzt bei 9,1 Prozent – der höchste Stand seit Ende 1981. Der unerwartete neue Inflationsschub könnte die Notenbank Federal Reserve Ende des Monats zu einer weiteren kräftigen Zinserhöhung bewegen. Investoren rechnen mit eine Anhebung um 0,75 Prozentpunkte oder gar um einen vollen Punkt.
Der Präsident des Fed-Bezirks Atlanta, Raphael Bostic, sprach sich dagegen aus, die Zinsen „zu drastisch“ anzuheben. Ansonsten könnten positive Trends in der Wirtschaft geschwächt und die bereits beträchtliche Unsicherheit erhöht werden, sagte er bei einem Redeauftritt in Tampa im Bundesstaat Florida. Nach Veröffentlichung der jüngsten Inflationsdaten hatte der Währungshüter zunächst eine Zinsanhebung um einen vollen Prozentpunkt nicht ausgeschlossen.
US-Konsumstimmung steigt – Währungshüter gegen „zu drastische“ Zinserhöhung
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