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US-Jobdaten schüren Zinssorgen der Anleger

Frankfurt, 07. Okt – Die Anleger geben nach offiziellen US-Arbeitsmarktdaten die Hoffnung auf behutsamere Zinserhöhungen der Notenbank Fed auf. Dax und EuroStoxx50 beschleunigten ihre Abwärts-Bewegung am frühen Freitagnachmittag und fielen um rund ein Prozent auf 12.368 beziehungsweise 3398 Punkte. Der EuroEUR= verbilligte sich auf 0,9757 Dollar. Der Anstieg der neu geschaffenen Stellen außerhalb der US-Landwirtschaft lag im September mit einem Plus von 263.000 über den Markterwartungen. Die Stundenlöhne stiegen wie prognostiziert um 0,3 Prozent.

Die Analysten waren sich allerdings uneinig, wie sich die Daten auf die künftigen Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed auswirken könnten. „Das bedeutet, dass die Fed praktisch freie Hand hat, die Zinsen weiter anzuheben“, sagte Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses AvaTrade. Investoren wüssten, dass die Notenbank zwar eine Rezession, aber keine hohe Inflation toleriere. 

Der Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners sagte allerdings, es gebe durchaus Chancen, dass die US-Notenbank ihr Zinserhöhungstempo drosselt. „Für die Fed ist der heutige Arbeitsmarktbericht so etwas wie das Idealszenario. Der Arbeitsmarkt wächst langsamer, aber er wächst“, erläuterte Altmann. „Die initiale negative Reaktion am Aktien- und Rentenmarkt ist nicht zu verstehen.“ 

KUPFERPREIS FÄLLT – ERDGAS EBENFALLS BILLIGER

Konjunktur-Skepsis war auch am Markt für Industriemetalle zu beobachten. Kupfer verbilligte sich um 0,8 Prozent auf 7550 Dollar je Tonne. „Trotz aller Produktionsausfälle dominieren der konjunkturelle Gegenwind und die Rezessionsängste die Stimmung und die Kurse“, sagte Analystin Ewa Manthey von der ING Bank. Ein Belastungsfaktor seien die immer wieder verhängten Corona-Lockdowns beim Top-Abnehmer China.

Abwärts ging es auch mit dem europäischen Erdgas-Future, der um fast sechs Prozent auf 161,50 Euro je Megawattstunde nachgab. Wie in den vergangenen Tagen dämpften kontinuierliche Lieferungen von Flüssiggas (LNG) und prall gefüllte Lager die Ängste vor akuten Versorgungsengpässen, sagten Börsianer.

CREDIT SUISSE STEIGT NACH ANLEIHENKAUF – TECHWERTE IM MINUS

Bei den Unternehmen dämpfte der milliardenschwere Rückkauf von Anleihen durch die Credit Suisse die Furcht vor einem Zahlungsausfall des Geldhauses. CS-Aktien legten in Zürich bist zu knapp neun Prozent zu. „Der Anleihen-Rückkauf verschafft der Bank Luft zum atmen, bis sie am 27. Oktober die Quartalsergebnisse und die Strategie veröffentlicht“, sagte Analyst Andreas Venditti von der Bank Vontobel.

Auch Adidas stand im Rampenlicht. Der Sportartikel-Hersteller stellt seine Partnerschaft mit dem US-Rapper Kanye West in Frage. Nach Wests kritischen Aussagen sei dies keine Überraschung, sagte ein Börsianer. Die Aktien des Konzerns verloren fast vier Prozent.

Unter Verkaufsdruck gerieten auch die Technologiewerte, nachdem der US-Halbleiterhersteller AMD AMD und der südkoreanische Elektronik-Konzern Samsung enttäuschende Zahlen vorgelegt hatten. Der europäische Branchen-Index fiel um 2,8 Prozent. Am deutschen Aktienmarkt rutschten die Titel des Chip-Anbieters Infineon und des Zulieferers Siltronic um bis zu 3,3 Prozent ab. 

US-Jobdaten schüren Zinssorgen der Anleger

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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