Montag, November 18, 2024
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US-Händler Target setzt mit düsterer Prognose Wall Street zu

UPDATE

Frankfurt, 16. Nov (Reuters) – Eine düstere Prognose für das wichtige Weihnachtsgeschäft des US-Einzelhändlers Target hat die Wall Street ausgebremst. Der Dow-Jones-Index.DJI der Standardwerte zeigte sich am Mittwoch wenig verändert bei 33.618 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500.SPX büßte 0,6 Prozent auf 3968 Zähler ein. Der Index der Technologiebörse Nasdaq.IXIC gab mehr als ein Prozent auf 11.207 Punkte nach. 

Target brachen in der Spitze mehr als 16 Prozent ein, nachdem der Konzern vor einem überraschenden Umsatzrückgang im Weihnachtsquartal gewarnt hatte. Der Einzelhändler machte die steigende Inflation und „dramatische Veränderungen“ bei den Verbraucherausgaben für einen Rückgang der Nachfrage nach Spielwaren und Elektronikprodukten verantwortlich. Die Prognose erschütterte den Einzelhandelssektor: Macy’sM.N, Best BuyBBY.N und Dollar TreeDLTR.O rutschten zwischen 2,2 und 8,6 Prozent ab.

Dagegen legten die Titel vom größeren Rivalen Walmart leicht zu. Der weltgrößte Einzelhändler führt allerdings mehr Lebensmittel und andere Waren des täglichen Bedarfs, bei denen die Konsumenten weniger Abstriche machen. Walmart hatte am Dienstag seine Umsatz- und Gewinnprognose angehoben und ein milliardenschweres Aktienrückkaufprogramm aufgelegt.

GEMISCHTE SIGNALE AUS DEN USA

„Insgesamt zeigt sich, dass die Wirtschaft bei den Verbrauchern eine gewisse Schwäche aufweist. Wir sind eine konsumbasierte Wirtschaft, daher wollen wir das nie sehen“, sagte Thomas Hayes von Great Hill Capital. Trotz der Warnung von Target deuteten die jüngsten US-Einzelhandelsumsätze Börsianern zufolge aber darauf hin, dass die Verbraucherausgaben stabil bleiben und dazu beitragen könnten, die Wirtschaft im vierten Quartal zu stützen. Den Daten zufolge stiegen die Umsätze im Einzelhandel im Oktober um 1,3 Prozent, nachdem sie im September stagniert hatten. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich einen Anstieg um ein Prozent erwartet.

„Wenn man einen solchen Anstieg sieht, deutet das darauf hin, dass die Fed dies so interpretieren könnte, dass sie mehr Zinserhöhungen vornehmen muss, vielleicht sogar ein bisschen mehr als das, was wir ursprünglich geplant hatten“, sagte Brian Jacobsen, Stratege bei Allspring Global Investments. Dagegen schwächelte die US-Industrie. Sie steigerte ihre Produktion lediglich um 0,1 Prozent, nachdem es schon im September nur zu einem kleinen Anstieg von 0,2 Prozent gereicht hatte.

NUR KURZER SCHRECKMOMENT NACH RAKETENEINSCHLAG IN POLEN

Für Erleichterung sorgte die Erklärung des polnischen Präsidenten, dass es sich bei der am Dienstagabend in seinem Land eingeschlagenen Rakete wohl um ein verirrtes ukrainisches Abwehrgeschoss gehandelt habe. Der Dollar, der als „sicherer Hafen“ angesehen wird und von der Unsicherheit profitiert hatte, verlor daraufhin erneut an Wert. Der Dollar-Index=USD, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, gab 0,2 Prozent auf 106,26 Punkte nach. 

Angesichts der Kursgewinne der letzten Wochen nutzten Anleger die Nachricht auch als Gelegenheit, um im schwachen wirtschaftlichen Umfeld Europas und Chinas Gewinne mitzunehmen. „Der europäische Markt ist besonders anfällig und steuert aufgrund der Energiekrise und der geopolitischen Spannungen auf eine bestätigte Rezession im nächsten Jahr zu“, sagte Raed Alkhedr, Marktanalyst bei Equiti.com. Gewinnmitnahmen und schwächere Autowerte ließen den Dax um ein Prozent auf 14.234 Punkte absacken.

Auch am Kryptosektormarkt blieb die Stimmung angespannt. Die Turbulenzen um den Kollaps der Kryptobörse FTX schickte etwa Grayscale Trust auf Talfahrt. Der Kurs des weltgrößten Bitcoin-Fonds fiel an der Wall Street um bis zu 10,5 Prozent. Bitcoin verlor 2,5 Prozent auf 16.458 Dollar. Der Vermögensverwalter Grayscale gehört zum selben Konzern wie der Kryptowährungsbroker und -verleiher Genesis. Dieser kündigte am Mittwoch an, zur Sicherung der Liquidität keine neue Kredite mehr zu vergeben und die Rückzahlung vorläufig einzustellen.

US-Händler Target setzt mit düsterer Prognose Wall Street zu

Quelle: Reuters

Foto: Bild von Pexels auf Pixabay

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