Washington, 29. Jul (Reuters) – Die US-Bürger haben sich im Juni trotz weiter steigender Preise überraschend spendabel gezeigt. Sie steigerten ihre Konsumausgaben im Juni um 1,1 Prozent zum Vormonat, wie das Handelsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Von Reuters befragte Volkswirte rechneten lediglich mit einem Plus von 0,9 Prozent, nach einem Zuwachs im Mai von revidiert 0,3 Prozent. Die Verbraucher bilden mit ihren Ausgaben eine tragende Säule der US-Wirtschaft, da diese zu mehr als zwei Dritteln zum Bruttoinlandsprodukt beitragen. Dieses schrumpfte allerdings zuletzt zwei Quartale in Folge, womit sich die USA in einer sogenannten technischen Rezession befinden.
Die persönlichen Einkommen der Amerikaner legten im Juni um 0,6 Prozent zum Vormonat zu. Dies reichte jedoch bei weitem nicht aus, um mit der hohen Inflation Schritt zu halten. Die Verbraucherpreise legten von Mai auf Juni um 1,3 Prozent zu. Ein Inflationsmaß, das die US-Notenbank Fed neben den Verbraucherpreisen genau im Blick hat, sind die persönlichen Ausgaben der Konsumenten. Dabei bleiben Nahrungsmittel- und Energiekosten ausgeklammert, die stark schwanken. Dieser sogenannte PCE-Kernindex zeigt für Juni eine Jahresteuerungsrate von 4,8 Prozent an. Im Mai waren es 4,7 Prozent. Von Reuters befragte Experten hatten auch für Juni mit diesem Wert gerechnet.
Trotz heraufziehender Rezessionsgefahr hat die Fed den Leitzins jüngst im Kampf gegen die Inflation weiter kräftig erhöht – und zwar um 0,75 Prozentpunkte auf die neue Spanne von 2,25 bis 2,50 Prozent. Experten rechnen künftig mit einem behutsameren Vorgehen der Notenbank, damit die Konjunktur nicht noch weiter in Schieflage gerät
US-Bürger trotz hoher Inflation im Juni überraschend ausgabefreudig
Copyright: (c) Copyright Thomson Reuters 2022
Titelfoto: Symbolfoto
Die aktuelle Folge zum FUNDSCENE NFT, Web3 , Metaverse Talk.