Washington, 20. Apr – Die Simulation eines chinesischen Angriffs auf Taiwan durch den US-Kongress hat einem Abgeordneten zufolge die Notwendigkeit gezeigt, die Insel „bis an die Zähne“ zu bewaffnen. Das Kriegsspiel war am Mittwochabend von einem Ausschuss des Repräsentantenhauses in Zusammenarbeit mit der Denkfabrik Center for a New American Security vorgenommen worden. Die Analyse habe etwa ergeben, dass es im Falle eines Krieges für die USA unmöglich sein würde, Nachschub an Taiwan zu liefern, erklärte der Ausschussvorsitzende Mike Gallagher am Donnerstag. Man befinde sich bereits im Zeitfenster „der maximalen Gefahr“.
Eine dem Ausschuss nahestehende Person Umriss für die Nachrichtenagentur Reuters die Ergebnisse der Simulation. Neben den Nachschub-Problemen und einer schnellen Erschöpfung der Vorräte an Langstreckenraketen dürfte eine chinesische Invasion demnach die Weltmärkte „komplett in Trümmern“ zurücklassen. Bereits vor dem Planspiel hatte Gallagher die Einstellung der Wirtschaft zu einer etwaigen Invasion kritisiert. Sie nehme die Gefahr einer Taiwan-Krise nicht ernst genug, eine Haltung, die „an eine Vernachlässigung der treuhänderisch Pflichten“ grenze, sagte der Republikaner. Die USA müssten die ausstehenden Waffenlieferungen von 19 Milliarden Dollar abschließen, gemeinsame Militärübung mit Taiwan ausbauen und die US-Streitkräfte in der Region verstärken.
China betrachtet Taiwan als aufständische Provinz und hat nie ausgeschlossen, eine Wiedervereinigung per Gewalt durchzusetzen. Nach US-Angaben hat Präsident Xi Jinping das Militär beauftragt, bis 2027 bereit für eine Invasion zu sein. Dies bedeute jedoch nicht, dass eine Entscheidung getroffen worden sei. Der Schutz Taiwans vor China ist eines der wenigen Themen, bei dem sich die sonst zerstrittenen Parteien im US-Kongress einig sind.
US-Abgeordeter nach Kriegssimulation – Müssen Taiwan massiv aufrüsten
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von David auf Pixabay
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