Abuja, 01. Mrz – Nach der Präsidentschaftswahl in Nigeria will die Labour-Partei des unterlegenen Kandidaten Peter Obi das Abstimmungsergebnis anfechten. Das teilten Vertreter der Partei am Mittwoch mit. Zuvor war der Kandidat der Regierungspartei All Progressives Congress (APC), Bola Tinubu, zum Wahlsieger erklärt worden. Er vereinte nach Angaben der Unabhängigen Wahlkommission knapp 8,8 Millionen Stimmen auf sich. Der ehemalige Vizepräsident Atiku Abubakar von der oppositionellen Demokratischen Volkspartei (PDP) kam demnach auf fast sieben Millionen Stimmen. Für Obi von der Arbeiterpartei wurden 6,1 Millionen Stimmen gezählt. Er galt vor der Wahl als Herausforderer mit Außenseiterchancen. Er ist vor allem bei jungen Wählern und in den Städten beliebt.
Nach der Wahl erhoben mehrere Oppositionsparteien Vorwürfe des Wahlbetrugs, die Sieger Tinubu zurückwies. Der designierte Präsident forderte die Nigerianer zur Einheit auf. Er sei sehr glücklich, zum nigerianischen Präsidenten gewählt worden zu sein, sagte Tinubu vor Anhängern in Abuja. „Das ist ein wichtiges Mandat, ich nehme es an.“
Tinubu gilt als Vertreter des politischen Establishments. Er ist Ex-Gouverneur des Bundesstaats Lagos. Der 70-Jährige will die Subventionen für Treibstoffe beenden und mehr Geld in Landwirtschaft und soziale Leistungen lenken. Der einflussreiche Politiker und Geschäftsmann ist auch als „Pate von Lagos“ bekannt. Immer wieder wurden Korruptionsvorwürfe gegen ihn erhoben, die er aber zurückgewiesen hat. Mit Tinubus Wahl kann die Regierungspartei APC inmitten grassierender Kriminalität und islamistisch motivierter Gewalt ihre Macht in dem Land festigen, das Afrikas größter Ölexporteur ist.
Unterlegener Kandidat will Ergebnis von Präsidentenwahl in Nigeria anfechten
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Jonathan Sadauna auf Pixabay
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