Seit 2021 ist das ESA BIC Northern Germany auch in Lübeck mit einem ergänzenden Standort vertreten. Das Technikzentrum Lübeck mit seinem Accelerator GATEWAY49 übernimmt das Inkubationsmanagement der ESA BIC Start-ups in Schleswig Holstein.
Zu den ersten Incubatees vor Ort gehört die ‚Unleash Future Boats GmbH‘.
In einer alten Schleswiger Schnapsfabrik baute das Team rund um Gründer-Ehepaar Stefanie und Lars Engelhard den Prototyp eines emissionsfreien, autonomen Bootes für Personen- und Güterverkehr, das zeitnah in Serie gehen soll. Eine große Idee – und doch nur ein kleiner Schritt auf dem Weg zum großen Ganzen.
Der schwimmende Technikträger hört auf den Namen „ZeroOne“ und verbindet emissionsfreie, flüsterleise Antriebstechnologie mit autonomen Systemen. In seiner modularen Art kann er sowohl im Personen- als auch im Logistikbereich eingesetzt werden. Die Weiterentwicklung „FutureOne“ basiert auf einem hybriden Antriebssystem aus Elektromotor plus Brennstoffzelle, angetrieben mit grünem Wasserstoff.
Ab 2024 sollen die flachwassertauglichen Katamarane als Fähren bis zu zwölf Personen auf vorgegebenen Strecken befördern. Die erste verbindet den Schleswiger Hafen mit dem Wikingermuseum „Haithabu“. Ein App-gesteuerter Passagier-Ruf zur individuellen Nutzung der FutureOne-Flotte, wird bereits ergänzend hierzu geplant. Verschiedene Regionen und Metropolen im In- und Ausland haben bereits Interesse bekundet.
Die Herausforderung des autonomen Fahrens auf dem Wasser: Im Gegensatz zur Straße ist dieses ständig in Bewegung. Mit dem Bau des Prototyps „ZeroOne“ entwickelten die Ingenieur:innen darum einen Sensor, der einen künstlichen Horizont erschafft, ergänzt um eine 360-Grad-Umfelderkennung. Mit Erfolg! Nach absolviertem Testbetrieb auf der Schlei erhielt „ZeroOne“ die internationale Zulassung als ‚autonom fahrendes Schiff für den Transport von Personen ohne Kapitän‘ sowie eine international gültige Versicherung.
Space meets Ocean
Verbindungen zum Space-Sektor sieht CTO Stefanie Engelhard im Hinblick auf die Galileo-Satelliten, deren hochgenaue Daten für kritische Manöver, z. B. während des Anlegens genutzt werden können. Auch darum ist Unleash Future Boats nun Teil des ESA BIC Northern Germany. Engelhard: „Worum es uns allen im großen ESA-Netzwerk geht, ist, europäische Technologievorsprünge effektiv zu nutzen. Unser Projekt, sämtliche gesammelte Daten und Erfahrungen, die wir unter Umständen im Zusammenhang mit Galileo sammeln, helfen mit, hochtechnologische zukunftsweisende Innovationen in Europa zu halten.“
Unleash Future Boats nahm bereits 2021 am neunmonatigen Inkubationsprogramm von GATEWAY49 teil und wird als Almuni-Team auch weiterhin vom Lübecker Accelerator unterstützt. „GATEWAY49 ist ein wichtiger Baustein in unserem Netzwerk, der verdeutlicht, wie innovativ und aufgeschlossen die Region für Technologie-Start-ups ist“, so CEO Lars Engelhard. Weitere Unterstützung erhält das Schleswiger Unternehmen von etlichen Partnern wie dem Duisburger Hafen, der Würth-Unternehmensgruppe und dem Fraunhofer-Institut. Auch Bund, Land und Stadt fördern die Unleash-Idee auf vielfältige Art und Weise.
Weitere Infos und Kontakt: http://www.unleash-future-boats.com
Bildquelle Accelerator GATEWAY49
Quelle Technikzentrum-Fördergesellschaft mbH