15. Mai (Reuters) – Die Großbanken UniCredit und Citi sondieren einem Zeitungsbericht zufolge Möglichkeiten für den Tausch von Anteilen mit russischen Geldhäusern. Damit könnten die italienische HypoVereinsbank-Mutter und das US-Institut versuchen, bei einem Rückzug aus Russland hohe Abschreibungen zu vermeiden, berichtete die „Financial Times“ am Sonntag unter Berufung auf mit den Vorgängen vertraute Personen.
UniCredit habe bereits mehrere Angebote von Banken in Russland bekommen, die örtlichen Geschäfte der Italiener zu übernehmen. Ein Gebot sei von der Investmentfirma Interros des russischen Oligarchen Wladimir Potanin eingegangen, der keinen westlichen Sanktionen unterliegt. UniCredit habe die Offerte abgelehnt.
Die italienische Bank zählt zu jenen europäischen Geldhäusern, die besonders stark in Russland engagiert sind. Eine vollständige Abschreibung des Russland-Geschäfts könnte UniCredit nach eigener Schätzung rund 7,4 Milliarden Euro kosten. Die Bank hatte nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine erklärt, einen Rückzug aus Russland zu erwägen.
Die Citigroup ist im Vergleich zu ihren US-Rivalen international am breitesten aufgestellt. Die Bank ist nicht zuletzt im Vermögensmanagement für Milliardäre weltweit aktiv. Citi lehnte eine Stellungnahme zu dem Bericht der „FT“ ab, UniCredit und die russische Interros-Gruppe waren dafür zunächst nicht zu erreichen.
UniCredit und Citi erwägen Anteilstausch mit russischen Banken
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