München (dts Nachrichtenagentur) – Die Ungleichheit bei den Einkommen in Deutschland steigt. Das geht aus Steuerdaten hervor, die das Ifo-Institut und Econpol Europe analysiert haben.
Demnach erzielten im Jahr 1998 die zehn Prozent reichsten Steuerzahler 33,8 Prozent der Einkommen. Im Jahr 2016 stieg der Wert auf 37,2 Prozent – „neuere Zahlen liegen leider nicht vor“, sagte Ifo-Forscher Andreas Peichl. Der Einkommensanteil der ärmeren 50 Prozent sank gleichzeitig von 19,3 Prozent auf 15,9 Prozent. „Einkommensunterschiede innerhalb von Städten und Gemeinden machen mehr als 95 Prozent der nationalen Ungleichheit aus“, so Peichl.
„Es sind also nicht die Regionen, die sich auseinanderentwickelt haben, sondern die Ungleichheit innerhalb der Städte ist gestiegen.“ Die Einkommen in den Gemeinden in Westdeutschland seien im Durchschnitt ungleicher verteilt als im Osten. Zudem gebe es auch Unterschiede zwischen verschiedenen Städten. Am stärksten ausgeprägt sei die Ungleichheit in den Gemeinden in Baden-Württemberg und am schwächsten in Thüringen.
In Erfurt zum Beispiel hätten die oberen zehn Prozent der Steuerzahler einen Anteil von 35 Prozent am gesamten Einkommen. In Heilbronn dagegen verfügten die oberen zehn Prozent über fast 60 Prozent des Gesamteinkommens. „Im internationalen Vergleich ist Deutschland gegenwärtig ein Land mit eher gemäßigter Ungleichheit zwischen den Regionen, aber mit einem wachsenden Maß an Ungleichheit innerhalb der Städte und Gemeinden“, sagte Ifo-Forscher Paul Schüle.
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