Budapest, 09. Mrz – Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban kritisiert die Geldpolitik der heimischen Notenbank im Kampf gegen die hohe Inflation. Die Kürzungen beim Geldfluss erfolgten zu schnell und seien zu drastisch, sagte Orban am Donnerstag auf einem Wirtschaftsforum. Die Inflation habe wahrscheinlich bereits ihren Höhepunkt erreicht. Zudem sei der Preisschub von den Energiekosten sowie von den Russland-Sanktionen getrieben. Jüngsten Daten zufolge hat sich der Preisschub im Februar allerdings nur geringfügig abgeschwächt. Auf Jahresbasis lag der Anstieg der Verbraucherpreise immer noch bei 25,4 Prozent.
Orban rief dazu auf, Geldpolitik und Fiskalpolitik aufeinander abzustimmen. „Die Koordinierung der Geld- und Fiskalpolitik ist im Gange und das wird auch geschehen, sonst treiben die Pferde auseinander und die Kutsche fährt in den Graben.“ Die Notenbank sei der Auffassung, dass die Inflation mit einer substanziellen Eindämmung des Geldflusses angegangen werden müsse. Das sei logisch, falls es wahr sei, dass jegliche Inflation monetärer Natur sei, sagte Orban.
Ungarns Notenbank hatte vergangene Woche wie erwartet die Leitzinsen unverändert gelassen. Zudem hatte sie angekündigt, die Liquiditätsbedingungen weiter zu straffen. Damit ließ sie Forderungen der Regierung ins Leere laufen, die Kreditkosten vor dem Hintergrund der starken konjunkturellen Eintrübung zu senken. Am Mittwoch erklärt sie zudem, es werde schwer sein, die Inflationsrate von über 25 Prozent bis Jahresende auf ein einstelliges Niveau zu senken. Eine straffe Geldpolitik sei zudem erforderlich, um die Stabilität des Finanzsystems zu bewahren.
Ungarns Regierungschef Orban kritisiert Geldpolitik der heimischen Notenbank
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Tibor Lezsófi auf Pixabay
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