New York, 06. Feb (Reuters) – Nordkorea hat einem UN-Bericht zufolge im vergangenen Jahr sein Atom- und Raketenprogramm weiter ausgebaut und sich unter anderem durch den Diebstahl von Krypto-Währungen finanziert. „Auch wenn keine Atomtests oder Starts von ballistischen Interkontinentalraketen bekannt wurden, hat das Land seine Fähigkeiten zur Produktion von spaltbarem Material ausgebaut“, hieß es im Auszug eines vertraulichen UN-Berichts, in den die Nachrichtenagentur Reuters Einblick erhielt. Die dafür nötige Infrastruktur sei instand gehalten und ausgebaut worden. Nordkorea habe sich dazu im Ausland um Material, Technik und Know-How bemüht und dabei neben Forschungskooperationen auch Cyber-Aktivitäten genutzt.
Eine wichtige Erlösquelle für das international abgeschottete Land seien Hackerangriffe gewesen. So habe es im vergangenen Jahr mindestens sieben Angriffe auf Krypto-Plattformen gegeben, bei denen digitale Vermögensgegenstände mit einem Wert von fast 400 Millionen Dollar erbeutet worden, wird die Sicherheitsfirma Chainalysis zitiert. Einem Staat zufolge hätten nordkoreanische Hacker zwischen 2020 und Mitte 2021 mehr als 50 Millionen Dollar von mindestens drei Krypto-Börsen in Nordamerika, Europa und Asien gestohlen, hieß es weiter.
Eine Stellungnahme der nordkoreanischen Vertretung bei den Vereinten Nationen lag zunächst nicht vor. Der jährliche Bericht der UN-Sanktionsaufsicht war am Freitagabend dem zuständigen Ausschuss des Sicherheitsrats übergeben worden. Seit 2006 ist Nordkorea mit UN-Sanktionen belegt, die das Atomwaffen- und Raketenprogramm des Landes treffen sollen. Allerdings haben die Raketentests jüngst wieder zugenommen.
UN-Bericht – Nordkorea finanziert sich mit Cyber-Attacken
Copyright: (c) Copyright Thomson Reuters 2022
Am kommenden Montag Abend findet wieder unser kostenloser Livestream statt. Mehr Infos.