Dakar/Berlin, 15. Jul (Reuters) – Der UN-Einsatz Minusma in Mali gerät unter Druck: Ägypten teilte den Vereinten Nationen (UN) am Freitag mit, dass es die Aktivitäten seines Kontingents in dem westafrikanischen Staat vorübergehend aussetzen werde. Grund dafür seien die zunehmenden Angriffe auf die Friedenssoldaten, die Konvois zur Versorgung von UN-Stützpunkten eskortieren, sagte ein UN-Sprecher am Freitag. Bei den Angriffen sind seit Anfang des Jahres sieben ägyptische Soldaten ums Leben gekommen.
Die Entscheidung ist ein weiterer Schlag für die Mission, nachdem die malische Militärjunta am Donnerstag die Truppenrotation der an der Friedensmission beteiligten Länder vorübergehend ausgesetzt hat. Dies betrifft auch die Bundeswehr. Die malische Regierung habe mitgeteilt, dass sie die Rotation der Soldaten schnellstmöglich wieder ermöglichen wolle, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes in Berlin, die keine Details zu den Gründen der Aussetzung nannte. „Wir nehmen die malische Regierung dabei beim Wort.“ Nach Angaben des Verteidigungsministeriums stünde der nächste Wechsel der an Minusma beteiligten deutschen Soldaten im September oder Oktober an.
In Mali hatte sich das Militär im August 2020 an die Macht geputscht und geplante Wahlen ausgesetzt. Dies führte dazu, dass die EU ihre Ausbildungsmission in dem Land beendete. Im Mai verlängerte der Bundestag aber die deutsche Beteiligung an dem UN-Stabilisierungseinsatz Minusma und erhöhte die Obergrenze von 1100 auf 1400 Soldatinnen und Soldaten.
UN-Mission in Mali unter Druck – Ägypten setzt Teilnahme aus
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