Donnerstag, April 25, 2024
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Ukrainische Truppen erreichen Grenze zu Russland

Kiew/Brüssel, 16. Mai (Reuters) – In einem symbolträchtigen Schritt haben ukrainische Streitkräfte nach Regierungsangaben im Nordosten die russischen Truppen zurückgedrängt und die Grenze zu Russland erreicht. „Gemeinsam zum Sieg!“, schrieb am Montag das Verteidigungsministerium in Kiew in einem Facebook-Eintrag. Das 227. Bataillon der 127. Brigade habe die Staatsgrenze erreicht. Die Kämpfe in der Nähe von Charkiw seien „unsere Gegenoffensive“, sagte der Berater des Innenministeriums, Wadym Denissenko, im Fernsehen. „Sie kann nicht mehr gestoppt werden.“

Dank dieser Offensive könnten ukrainische Soldaten den russischen Truppen in den Rücken fallen. Eine unabhängige Bestätigung war zunächst nicht möglich. In Brüssel berieten die EU-Außenministerinnen und -minister über ein Öl-Embargo gegen Russland. Für eine Einigung dürfte noch Zeit nötig sein, da Ungarn wegen seiner Abhängigkeit von russischen Energielieferungen bislang die Zustimmung verweigert.

Soldaten, die die Stadt Charkiw verteidigten, hätten die Staatsgrenze erreicht, teilte der Gouverneur der gleichnamigen Region, Oleh Sinegubow, auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. „Wir danken allen, die die Ukraine unter Einsatz ihres Lebens von russischen Invasoren befreien.“ Es war zunächst nicht klar, um wie viele ukrainische Soldaten es sich handelt und wo genau sie an die Grenze gelangt sind. Die ukrainischen Streitkräfte haben in den vergangenen Tagen im Nordosten des Landes Boden gutgemacht und die russischen Einheiten im Raum Charkiw zurückgedrängt. Sollte sich auch das Erreichen der Staatsgrenze bestätigen und sich die ukrainischen Truppen dort halten können, wäre das ein Hinweis auf den zunehmenden Erfolg der ukrainischen Gegenoffensive. 

Seit dem Einmarsch der russischen Truppen am 24. Februar haben die ukrainischen Streitkräfte bereits eine Reihe von Erfolgen erzielt. So stoppten sie den russischen Vormarsch auf die Hauptstadt Kiew und drängten in den vergangenen beiden Wochen bei Charkiw, der zweitgrößten Stadt des Landes, rasch russische Truppen zurück. Die Regierung in Moskau spricht von einem militärischen Sondereinsatz, der zum Ziel habe, das Nachbarland von Nazis zu befreien. Dies wird von der Ukraine und ihren westlichen Verbündeten als haltlos zurückgewiesen. Vielmehr handele es sich um einen nicht provozierten Angriffskrieg.

BORRELL: EINIGUNG AUF SANKTIONSPAKET SCHON MONTAG UNGEWISS

Deshalb haben zahlreiche Staaten massive Sanktionen gegen Russland verhängt, die die Wirtschaft des Landes bereits hart treffen. Über ein Öl-Embargo berieten in Brüssel die EU-Außenminister. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sagte vor Beginn des Treffens, es sei nicht sicher, dass bereits am Montag eine Einigung erzielt werden könne. Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn sagte, es werde noch Zeit brauchen, bis das sechste Sanktionspaket einschließlich des Öl-Embargos stehe.

Sein österreichischer Kollege Alexander Schallenberg äußerte sich zuversichtlich, dass eine Einigung in den nächsten Tagen ereicht werden könne. Zugleich mahnte er Geschlossenheit an. Man dürfe in der Öffentlichkeit nicht den Eindruck von Uneinigkeit erwecken. „Russland beobachtet uns.“ Litauens Außenminister Gabrielius Landsbergis kritisierte mit Blick auf Ungarn, „die gesamte Union wird von einem Mitgliedstaat als Geisel gehalten.“

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Titelfoto: Symbolfoto

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