Freitag, November 22, 2024
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Ukraine startet Gegenoffensive im Süden – Raketen auf Cherson

Kiew, 12. Jul (Reuters) – Die Ukraine hat im Süden des Landes eine Gegenoffensive gestartet, um von Russland erobertes Gebiet wieder unter ihre Kontrolle zu bringen. Nach ukrainischen Angaben wurden Ziele mit Langstreckenraketen beschossen, dabei wurde demnach in dem Ort Nowa Kachowka bei Cherson ein Munitionsdepot getroffen. 52 Russen seien getötet worden. Nach Angaben der von Russland in der Region installierten Verwaltung wurden bei dem ukrainischen Beschuss mindestens sieben Menschen getötet, weitere rund 60 wurden demnach nach jüngsten Angaben verletzt, zitierte die russische Nachrichtenagentur Tass den Verwaltungschef Wladimir Leontjew am Dienstag. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben nicht. 

Leontjew sagte weiter, es sei ein Lagerhaus getroffen worden, in dem sich Salpeter befunden habe. Das Nitrat kann sowohl als Dünger wie auch für die Herstellung von Sprengstoff eingesetzt werden. Bei dem Angriff seien Raketen des mobile US-Raketensystem Himars verwendet worden. Dazu nahm die Ukraine konkret zunächst nicht Stellung. Die südliche ukrainische Militärkommandeur teilte mit, der Gegner habe 52 Soldaten, eine Haubitze, eine Mörsergranate sowie sieben gepanzerte und andere Fahrzeuge verloren. Ukrainische Regierungsvertreter haben angekündigt, für die Gegenoffensive bis zu eine Million Soldaten rekrutieren zu wollen. Vize-Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk hatte die Zivilbevölkerung in der Region Cherson bereits am Sonntag aufgefordert, das Gebiet zu verlassen. 

ANGRIFFE AUCH WIEDER AUF MYKOLAIW 

Die russischen Streitkräfte haben ihre Angriffe auf den Osten des Landes konzentriert. Nach der Einnahme der Region Luhansk steht nun Donezk im Visier Russlands, bei einem Erfolg dort wäre der gesamte Donbass eingenommen. Der Gouverneur der Region Donezk, Pawlo Kyrylenko, sagte, es gebe einen beträchtlichen Aufmarsch russischer Truppen in der Region, vor allem im Gebiet von Bachmut und Siewersk sowie Slowjansk und Kramatorsk. An der gesamten Frontlinie hielt der Beschuss an. Russische Truppen versuchten nach wie vor den Durchbruch, aber würden zurückgedrängt, sagte Kyrylenko. Laut Agentur Tass haben russische Streitkräfte Siewersk bereits eingekesselt. 

Auch die südukrainische Stadt Mykolaiw wurde am Dienstag wieder von russischen Truppen angegriffen. Dabei wurden nach Angaben des Gouverneurs der gleichnamigen Region mindestens zwölf Menschen verletzt. Geschosse von Mehrfachraketenwerfern seien in zwei medizinische Einrichtungen und in Wohngebäude eingeschlagen, teilte Gouverneur Witali Kim auf Telegram mit. Mykolaiw liegt westlich von Cherson und ist der letzte größere Ort vor der westukrainischen Hafenstadt Odessa. Die Ukraine fürchtet, dass Russland auch dort die Kontrolle übernehmen will. In dem Fall wäre die Ukraine komplett von der Küste des Schwarzen Meeres abgeschnitten. 

In dem größten Krieg in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg wurden bereits Tausende Menschen getötet. Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer sind auf der Flucht vor den Kämpfen. Mehr als 5,5 Millionen von ihnen sind ins Ausland geflohen. Europa bangt angesichts des Krieges um seine Energiesicherheit, da Russland die Lieferung von Gas eingeschränkt hat. Russland spricht von einem „militärischen Sondereinsatz“ in der Ukraine, der der Entmilitarisierung und Denazifizierung zum Ziel habe. Der Westen und die Ukraine dagegen werfen Russland einen nicht provozierten Angriffskrieg und Kriegsverbrechen vor.

Ukraine startet Gegenoffensive im Süden – Raketen auf Cherson

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Titelfoto: Symbolfoto

Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.

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