30. Okt – Es folgen Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.
22.15 Uhr – Die Ukraine hat nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj eine schwere russische Offensive am Sonntag in der Region Donezk zurückgeschlagen. Zudem habe die Ukraine mit der Gefangennahme russischer Soldaten ihren Reserven für einen weiteren Gefangenenaustausch vergrößert, sagt Selenskyj in seiner täglichen Videobotschaft.
16.59 Uhr – Außenministerin Annalena Baerbock wirft Russlands Präsidenten Wladimir Putin vor, mit dem Stopp der Getreidelieferungen den Krieg und seine Folgen in die internationale Gemeinschaft zu tragen. Die Welt dürfe aber nicht unter dem Hungerkrieg Russlands leiden, kritisiert sie in der ARD-Sendung „Bericht aus Berlin“ mit Blick darauf, dass Russland im Schwarzen Meer ukrainische Getreidelieferungen in Drittstaaten nicht mehr passieren lassen will. Dies zeige nur mit welch purer Gewalt der russische Präsident vorgehe, sagt sie mit Blick auf die Angriffe auf zivile Ziele.
16.55 Uhr – Wegen des russischen Ausstiegs aus dem Getreideexportabkommen ist nach ukrainischen Angaben die Weiterfahrt von 218 Frachtschiffen blockiert. 22 Schiffe mit Agrargütern seien bereit zum Auslaufen aus ukrainischen Häfen, teilt das Infrastrukturministerium mit. 95 weitere Schiffe hätten die Häfen bereits verlassen und warteten auf die abschließende Freigabe zur Weiterfahrt zu ihren Zielen. 101 leere Schiffe warteten auf die Freigabe zum Einlaufen in ukrainische Häfen.
15.26 Uhr – Das westliche Militärbündnis Nato ruft Russland dringend auf, das Getreide-Abkommen mit der Ukraine wieder in Kraft zu setzen. Präsident Wladimir Putin müsse aufhören, Lebensmittel als Waffe einzusetzen, und er müsse den illegalen Krieg in der Ukraine beenden, sagt Sprecherin Oana Lungescu. UN-Generalsekretär Antonio Guterres teilt mit, er sei tief besorgt über die Entwicklung und habe deswegen eine Reise nach Algerien verschoben. Er bemühe sich in intensiven Gesprächen darum, dass Russland seine Entscheidung rückgängig mache.
14.17 Uhr – Die bei dem Angriff auf die Schwarzmeer-Flotte eingesetzten ukrainischen Drohnen seien mit kanadischen Steuermodulen ausgerüstet gewesen, teilt das russische Verteidigungsministerium mit. Das habe die Analyse der Wrackteile ergeben. Es wiederholt die Anschuldigung, Briten hätten den Angriff der Ukrainer auf die Schiffe im Krim-Hafen Sewastopol geleitet. Großbritannien hat die Vorwürfe am Samstag zurückgewiesen.
13.24 Uhr – Polen teilt mit, zusammen mit den Partnern in der EU stehe man bereit, um der Ukraine nach der Aussetzung des Getreide-Abkommens beim Transport von Grundnahrungsmitteln zu helfen. Das Außenministerium in Warschau erklärt, die Aussetzung des von den UN und der Türkei vermittelten Abkommens zwischen Russland und der Ukraine zeige einmal mehr, dass die Moskauer Regierung nicht Willens sei, internationale Verträge einzuhalten.
12.54 Uhr – Das Verteidigungsministerium in Moskau teilt nach Berichten russischer Nachrichtenagenturen mit, die Armee habe ukrainische Angriffe in den Regionen Charkiw, Cherson und Luhansk abgewehrt. TASS berichtet zudem, nach Angaben des Ministeriums seien ukrainische Artillerie-Granaten nahe dem Atomkraftwerk Saporischschja eingeschlagen. Eine Erhöhung der Radioaktivität sei nicht registriert worden.
10.22 Uhr – Die EU fordert Russland auf, die Aufkündigung des Getreideabkommens zu widerrufen. Durch die Entscheidung sei der Export von dringend benötigtem Getreide und Düngemittel gefährdet, schreibt der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell auf Twitter. Die Ausfuhren seien aber im Kampf gegen die weltweite Nahrungsmittelkrise nötig, die im Zuge des russischen Krieges gegen die Ukraine entstanden sei. „Die EU fordert Russland auf, seine Entscheidung zurückzunehmen.“
08.18 Uhr – Russland kritisiert die USA für ihre Einschätzung zur Aussetzung des Getreideabkommens. „Die Reaktion Washingtons auf den Terrorangriff auf den Hafen Sewastopol ist ungeheuerlich“, schreibt der russische Botschafter in den USA, Anatoli Antonow, auf Telegram. Die rücksichtlosen Aktionen des Regimes in Kiew seien bislang nicht verurteilt worden. Russland hatte am Samstag erklärt, das unter Vermittlung der Türkei und der Vereinten Nationen zustande gekommene Getreideabkommen auszusetzen. Zur Begründung gab das russische Verteidigungsministerium an, die Ukraine habe nahe Sewastopol Schiffe der russischen Schwarzmeerflotte angegriffen. Die Ukraine sei dabei von Großbritannien unterstützt worden. Großbritannien wies die Anschuldigungen als falsch zurück. US-Präsident Joe Biden hatte den Schritt Russlands als empörend bezeichnet. Damit würden Hungersnöte geschürt.
00.50 Uhr – Der neue ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksij Makejew, fordert von der Bundesregierung mehr Tempo bei der Unterstützung seines Landes. „Wenn ich Deutschlands Agieren in diesem Krieg anschaue, denke ich manchmal: Da fährt ein deutscher Sportwagen mit Tempo 30 über die Autobahn“, sagt Makejew der „Bild am Sonntag“ vorab. Anstatt schnell zu liefern, was im Kampf gegen die Russen helfen würde, werde wochenlang erklärt, warum sich die ukrainischen Forderungen nicht erfüllen ließen. „Ihr könntet so viel mehr, so viel schneller“, so Makejew.
Ukraine aktuell 30.10.22
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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