Samstag, November 16, 2024
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Ukraine aktuell 26.01.23

26. Jan – Es folgen Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.

16.55 Uhr – Die USA verhängen zusätzliche Sanktionen gegen das russische Söldnerunternehmen Wagner Group. Es handle sich um eine „bedeutende transnationale kriminelle Organisation“, erklärt das US-Finanzministerium. Beschäftigte des Unternehmens seien unter anderem verantwortlich für Massenhinrichtungen, Vergewaltigungen, Kindesentführungen und andere Misshandlungen in der Zentralafrikanischen Republik und in Mali. Mögliches US-Vermögen der Gruppe werde eingefroren. US-Bürgern würden Geschäftsbeziehungen zu dem Unternehmen untersagt. Die Wagner-Gruppe kämpft auch in der Ukraine an der Seite der regulären russischen Streitkräfte.

16.40 Uhr – Die USA reagieren zurückhaltend auf ukrainische Forderungen nach Kampfjets. Man werde das Ansinnen sehr sorgfältig mit der Ukraine und Partnerländern besprechen, sagt der stellvertretende Nationale Sicherheitsberater Jon Finer dem Sender MSNBC.

15.55 Uhr – In der Ukraine sind nach Angaben des Notfalldienstes am Donnerstag bei den russischen Angriffen elf Menschen getötet worden. Weitere elf seien verletzt worden, sagt ein Sprecher. Es habe Angriffe in elf Regionen der Ukraine gegeben, dabei seien 35 Gebäude beschädigt worden.

13.05 Uhr – Die französische Außenministerin Catherine Colonna ist zu einem Besuch in Odessa eingetroffen. Im Rahmen ihres Besuchs der Hafenstadt am Schwarzen Meer ist auch ein Treffen mit dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba geplant. Dabei soll es französischen Diplomatenkreisen zufolge um humanitäre und militärische Hilfen gehen. 

10.30 Uhr – Die russische Führung wertet die USA und die Nato als Kriegsparteien. „Die USA und die Nato beteiligen sich am Konflikt in der Ukraine“, sagt Nikolai Patruschew, der Sekretär des mächtigen Nationalen Sicherheitsrates und enge Vertraute von Präsident Wladimir Putin. Sie versuchten, ihn in die Länge zu ziehen, sagt Patruschew der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass einen Tag nach der Zusage der USA, Deutschlands und weiterer europäischer Staaten, der Ukraine Kampfpanzer zu liefern. Das, was heute in der Ukraine passiere, sei das Ergebnis eines jahrelangen „hybriden Krieges“ des Westens gegen Russland.

10.17 Uhr – Russland bezeichnet die von den USA und Deutschland sowie weiteren europäischen Staaten angekündigte Lieferung von Kampfpanzern an die Ukraine als eine „direkte Beteiligung“ an dem Konflikt. Diese Beteiligung nehme zu, erklärt das Präsidialamt in Moskau.

10.10 Uhr – Bei dem russischen Raketenangriff auf Kiew sind mindestens ein Mensch getötet und zwei weitere verletzt worden. Eine Rakete sei in ein Gebäude eingeschlagen, das aber nicht als Wohnhaus diene, teilt der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt, Vitali Klitschko, auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Den ukrainischen Behörden zufolge haben die russischen Streitkräfte eine ganze Welle von Raketenangriffen mitten im morgendlichen Berufsverkehr gestartet.

10.04 Uhr – In der südukrainischen Hafenstadt Odessa ist nach Angaben der dortigen Behörden die kritische Infrastruktur von den russischen Streitkräften angegriffen worden. Zwei Einrichtungen seien durch Raketen beschädigt worden. Berichte über Verletzte gebe es nicht.

09.26 Uhr – In der im Zentrum der Ukraine gelegenen Region Winnyzja schlagen nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe mehrere russische Raketen ein. Auch in anderen Gebieten seien Raketen niedergegangen, sagt der Sprecher der Luftwaffe, Jurij Ignat, im Fernsehen. Die Orte nennt er nicht. Die Regionalregierung von Winnyzja bestätigt die Einschläge. Opfer gebe es aber nicht.

09.20 Uhr – In der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist eine heftige Explosion zu hören. Das berichten Reuters-Reporter. Der Bürgermeister ruft die Menschen auf, nach der Explosion in den Schutzräumen zu bleiben. Das Militärkommando in der Hauptstadt teilt auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit, mehr als 15 russische Raketen mit Ziel Kiew seien abgefangen worden. Allerdings sei damit die Gefahr von Luftangriffen noch nicht gebannt. Die Menschen sollten in den Schutzräumen bleiben, bis der Luftalarm aufgehoben sei.

09.10 Uhr – „Das Töten muss ein Ende haben“, sagt Vize-Kanzler Robert Habeck im Bundestag. Die Ukraine müsse sich gegen Russland wehren können und den Krieg zu ihren Bedingungen beenden können. Deswegen würden jetzt Kampfpanzer geliefert, um die Ukraine zu unterstützen.

08.17 Uhr – Eine Mehrheit der Deutschen findet die Entscheidung zur Lieferung von Leopard-Kampfpanzern an die Ukraine laut einer Umfrage richtig. In der an diesem Donnerstag veröffentlichten Forsa-Erhebung für RTL/ntv unterstützen dies 53 Prozent, 39 Prozent sind dagegen. In Ostdeutschland halten die Entscheidung 65 Prozent für falsch. Die Kluft ist zwischen Grünen- und AfD-Anhängern am größten: 83 Prozent der Grünen-Anhänger befürworten eine Lieferung, 86 Prozent der AfD-Anhänger kritisieren sie. Insgesamt glauben nur 41 Prozent der Befragten, dass eine Lieferung westlicher Kampfpanzer die Ukraine in die Lage versetzt, Russland aus den besetzten Gebieten zu verdrängen. 43 Prozent wiederum befürchten, dass es zu einer militärischen Reaktion Russlands gegen Deutschland kommen könnte, im Osten sogar 59 Prozent.

07.45 Uhr – Polen rechnet damit, dass es im Frühjahr den ersten Abrams-Panzer aus den USA erhält. Dieser werde von der polnischen Armee genutzt werden, sagt Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak im Sender Polskie Radio 1. „In diesem Jahr werden 58 Ambrams in Polen ankommen.“ 

07.25 Uhr – In den meisten Teilen der Ukraine gibt es Luftalarm. Die regionalen Behörden warnen die Bevölkerung vor möglichen Angriffen. Das Energieunternehmen DTEK ordnet wegen der Gefahr von Raketenangriffen die Notabschaltung der Stromversorgung in den Regionen Kiew, Odessa und Dnipropetrowsk an. 

6.55 Uhr – Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben 24 russische Drohnen zerstört. Russland habe in der Nacht erfolglos versucht, mit den Flugkörpern vor allem Regionen in der Zentralukraine und die Hauptstadt Kiew anzugreifen. Dies sei von Flugabwehrwaffen verhindert worden, teilt das militärische Kommando der Ukraine mit. Es bestehe eine große Gefahr von weiteren Luft- und Raketenangriffen. Der Regionalverwaltung von Kiew zufolge seien 15 der 24 Drohnen rund um die Hauptstadt abgeschossen worden, es sei kein Schaden entstanden. 

04.00 Uhr – Die Union fordert nach der Entscheidung für Panzerlieferungen an die Ukraine neue Aufträge an die Rüstungsindustrie für Leopard-2-Panzer. Sowohl die Bundeswehr als auch bald die Ukraine brauchten Nachschub an neuen Kampfpanzern, sagt der verteidigungspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Florian Hahn, der Zeitung „Augsburger Allgemeinen“ (Donnerstagausgabe). „Es ist fundamental wichtig für die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands, umgehend Leopard-Panzer, Munition und alles weitere nachzubeschaffen, was die Bundeswehr abgeben musste.“ Die Ukraine werde in Zukunft weitere Panzerlieferungen benötigen, betonte Hahn. „Aus Bundeswehrbeständen ist das kaum noch möglich, wenn wir nicht die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands riskieren wollen.“

02.00 Uhr – Der Rüstungskonzern RheinmetallRHMG.DE steht bereit, große Mengen an Munition für die Leopard-Panzer zu liefern, die Deutschland und andere Länder in die Ukraine schicken werden. „Rheinmetall ist vorbereitet und hat seine Kapazitäten im Munitionsbereich – und insbesondere im Bereich Großkaliber – vorsorglich deutlich erhöht“, erklärt das Düsseldorfer Unternehmen der Zeitung „Rheinischen Post“. „Dafür haben wir massiv investiert und tun dies auch weiterhin, indem wir neue Fertigungsanlagen entstehen lassen und zusätzliches Personal aufbauen. Wir tun alles dafür, die Ukraine sowie Nato und Bundesregierung zu unterstützen, auch mit der benötigten Munition.“ Mit den erhöhten Kapazitäten sei der Konzern in der Lage, auch einen absehbar steigenden Bedarf der Bundeswehr und der Streitkräfte anderer Leopard-Nutzerstaaten zu decken.

01.00 Uhr – Der Vorsitzende der Europäischen Volkspartei (EVP), Manfred Weber, fordert als Konsequenz aus dem Ukraine-Krieg eine Neuaufstellung der europäischen Rüstungsproduktion. „Die europäischen Staaten sind derzeit nicht in der Lage, die notwendigen Rüstungsgüter schnell genug bereitzustellen, weder für unsere eigene Verteidigung noch für die Ukraine“, sagt der stellvertretende CSU-Vorsitzende den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Notwendig sei „eine Art Kriegswirtschaft in der EU, um Stabilität und Sicherheit gewährleisten zu können“. Weber dringt auf die Schaffung eines europäischen Binnenmarkts für Militärgüter. Er ruft die EU-Kommission dazu auf, „gemeinsame Standards für Produktion und Export von Waffen und Munition zu entwickeln“. Auf dieser Basis könnten echte militärische Kapazitäten aufgebaut werden – „von der Cyberabwehr bis zum Raketenabwehrsystem“.

00.07 Uhr – Der verteidigungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Wolfgang Hellmich, dringt auf eine staatliche Förderung der Rüstungsindustrie, um den durch den Ukraine-Krieg erhöhten Bedarf an Waffen zu decken. „Wir müssen uns sehr schnell mit der Rüstungsindustrie zusammensetzen, um bei dem Ersatz für die Leopard-Panzer in die Produktion zu gehen“, sagt Hellmich dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (RND). „Wir müssen da durch Anschubfinanzierung und langfristige Abnahmegarantien zusammenkommen, weil es die Sicherheit unseres Landes erfordert. Es muss ja investiert werden, und es müssen zum Teil völlig neue Produktionsstraßen aufgebaut werden, weil die bestehenden ausgelastet sind. Das sind keine geringen Investitionen.“

Ukraine aktuell 26.01.23

Quelle: Reuters

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