23. Aug – Es folgen Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.
22.20 Uhr – Die Ukraine zeigt sich dankbar für die von Kanzler Olaf Scholz angekündigten Waffenlieferungen im Wert von 500 Millionen Euro. „Wir sind dankbar für diese Zusage“, sagt der scheidende ukrainische Botschafter Andrij Melnyk dem ZDF laut redaktioneller Fassung. Dabei gehe es allerdings „um Waffen, die erst im kommenden Jahr lieferbar sind“. Melnyk sprach sich demnach für eine schnelle Lieferung bereits zuvor angekündigter Waffen aus. Gegenwärtig gehe es „um jeden Tag vor dem Winter“, an dem sein Land zeigen müsse: „Wir können diesen Krieg gewinnen. Nur dann besteht eine Chance auf Verhandlungen und einen nachhaltigen Frieden.“
19.17 Uhr – Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg warnt vor einem Nachlassen bei der militärischen Unterstützung für die Ukraine. „Ich sage nicht, dass es einfach ist – es verlangt harte Arbeit“, sagt Stoltenberg dem Nachrichtenportal ZDFheute.de. Unter Verweis auf US-Hilfe erklärt er: „Ich erwarte von den europäischen Verbündeten, dass sie ebenfalls weiter voranschreiten.“ Man müsste sich darauf einstellen, die Ukraine notfalls auch über Jahre hinweg zu unterstützen. Dies erfordere weitreichende Konsequenzen, auch für die Industrie: „Wir müssen die Produktion erhöhen.“
19.02 Uhr – Eine russische Superyacht ist in Gibraltar unter den Hammer gekommen. Seit dem russischen Einmarsch in der Ukraine war es laut Gerichtskreisen die erste Versteigerung einer Yacht, die einem russischen Oligarchen gehörte. Die 75 Millionen Dollar teure „Axioma“ war im März im Hafen von Gibraltar festgesetzt worden. Sie soll dem Dmitrij Pumpjanskij gehören. Auftraggeber der Festsetzung sei die US-Bank JPMorganJPM.N. Pumpjanskij soll bei dem Geldhaus einen Kredit von rund 20 Millionen Dollar aufgenommen haben, der auf seine Firma Pyrene Investments lief. Im Zuge des Ukraine-Krieges wurde Pumpjanskij auf die Sanktionsliste der EU und der USA gesetzt. Ein mit der Auktion vertrauer Anwalt sagt, dass die Yacht voraussichtlich deutlich unter ihrem eigentlichen Marktpreis versteigert werde.
19.01 Uhr – Die USA wollen einem Insider zufolge der Ukraine weitere Militärhilfe im Umfang von drei Milliarden Dollar zukommen lassen. Möglicherweise werde dies bereits am Mittwoch mitgeteilt, verlautet aus Regierungskreisen. Es wäre das größte derartige Paket der USA seit der russischen Invasion vor sechs Monaten.
18.08 Uhr – Die Ukraine wird nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj keinem Vorschlag zum Einfrieren der gegenwärtigen Frontlinien zustimmen, um die Regierung in Moskau „zu beruhigen“. Selenskyj warnt zudem bei einer Pressekonferenz die Welt davor, des Krieges müde zu werden. Dies würde die ganze Welt in Gefahr bringen.
17.48 Uhr – Russland bekennt sich zu dem unter Vermittlung der Türkei geschlossenen Abkommen, das Getreidelieferungen aus der Ukraine ermöglichen soll. Eine Sprecherin des russischen Außenministeriums teilt dies auf Telegram mit. Die Vereinbarung, an der auch die Vereinten Nationen mitgewirkt haben, wurde im vergangenen Monat in Istanbul geschlossen. Nach früheren ukrainischen Angaben haben seitdem 33 Frachtschiffe mit mehr als 700.000 Tonnen Agrargütern die ukrainischen Häfen verlassen.
16.23 Uhr – Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) befürchtet eine weitere Verschärfung der Situation für die Zivilbevölkerung in der Ukraine im Winter. „Wir gehen davon aus, dass sich die humanitäre Lage um ein Vielfaches verschlechtern wird. Es wird sehr kalt, und es gibt lange Winter in der Ukraine“, sagt Oana Bara, Globale Kommunikationsdelegierte des DRK, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters.
13.37 Uhr – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat das Ziel bekräftigt, die Herrschaft über die von Russland 2014 annektierte Halbinsel Krim zurückzuerlangen. „Um den Terror zu überwinden, ist es notwendig, einen Sieg im Kampf gegen die russische Aggression zu erringen. Es ist notwendig, die Krim zu befreien“, sagt Selenskyj zur Eröffnung einer internationalen Krim-Konferenz. Dadurch würde Recht und Ordnung in der Welt wieder hergestellt.
13.18 Uhr – Angesichts von Befürchtungen, Russland könnte anlässlich des ukrainischen Unabhängigkeitstags am Mittwoch seine Angriffe verstärken, kündigt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj entschlossene Reaktionen an. Es werde eine mächtige Antwort geben, sagt Selenskyj vor Journalisten. „Ich möchte das jeden Tag sagen … diese Antwort wird zunehmen, sie wird stärker und stärker werden.“ Auf die Frage, wie die Ukraine auf einen möglichen russischen Raketenangriff auf Kiew reagieren werde, verwies Selenskyj auf die Gleichberechtigung aller Städte und Regionen. Auf einen Angriff auf die Hauptstadt werde genauso reagiert wie auf aktuelle Angriffe andernorts. „Für mich als Präsident und für jeden Ukrainer sind Kiew, Tschernihiw, der Donbass alles dasselbe.“ Dort lebten überall Ukrainer, sagte Selenskyj und nannte darüber hinaus auch die zuletzt stark umkämpften Städte Charkiw und Saporischschja.
12.19 Uhr – In der Diskussion um ein Einreiseverbot für russische Touristen nach Europa deutet Litauen einen möglichen Alleingang der an russisches Staatsgebiet grenzenden EU-Länder an. Estland, Lettland, Litauen, Polen und Finnland könnten russischen Touristen die Einreise verweigern, wenn kein EU-weites Verbot eingeführt werde, sagt der litauische Außenminister Gabrielius Landsbergis vor Journalisten in Vilnius. Er sehe nach Gesprächen mit Ministern aus all diesen Ländern nicht viele politische Differenzen. „Russische Touristen sollten nicht in der Europäischen Union sein… Ihr Land begeht einen Völkermord.“ Litauen und Polen grenzen an die russische Ostsee-Exklave Kaliningrad.
12.13 Uhr – Russland hat nach eigenen Angaben einen ukrainischen SU-27-Kampfjet über der Region um Charkiw abgeschossen. Wie das Verteidigungsministerium in Moskau weiter mitteilt, wurden auch zwei M777-Haubitzen amerikanischer Fertigung zerstört.
11.11 Uhr – Der UN-Menschenrechtsrat äußert sich besorgt über die angekündigten russischen Prozesse gegen ukrainische Kriegsgefangene aus der wochenlang umkämpften Hafenstadt Mariupol. Solche Prozesse könnten auch als Kriegsverbrechen eingestuft werden, erklärt das Genfer Gremium. „Wir sind sehr besorgt über die Art, wie das gemacht wird“, sagt Ravina Shamdasani. „Es gibt Bilder in den Medien mit massiven Käfigen, die in der Philharmonie in Mariupol gebaut werden, wirklich massive Käfige, und offenbar steckt die Absicht dahinter, die Gefangenen zu zähmen“, vermutet sie. „Das ist inakzeptabel, das ist demütigend.“
11.05 Uhr – Seit Beginn des russischen Angriffskriegs am 24. Februar sind nach Angaben des Bundesinnenministeriums 967.546 Flüchtlinge aus der Ukraine zumindest vorübergehend nach Deutschland gekommen. Das geht aus dem Ausländerzentralregister hervor, wie das Ministerium mitteilt. Von den bis zum 21. August registrierten Flüchtlingen seien rund 36 Prozent Kinder und Jugendliche (351.061 Menschen unter 18 Jahren), darunter die meisten im Grundschulalter.
10.48 Uhr – Die USA rufen ihre Bürger einen Tag vor dem Unabhängigkeitstag am 24. August erneut auf, die Ukraine zu verlassen. „Das Außenministerium hat Informationen, dass Russland seine Anstrengungen verstärkt, in den nächsten Tagen in der Ukraine zivile Ziele und Regierungseinrichtungen anzugreifen“, heißt es auf der Seite der US-Botschaft in Kiew. Daher würden US-Bürger aufgerufen, die Ukraine mit privaten Transportmitteln – sofern sicher – auf dem Landweg zu verlassen.
09.13 Uhr – Polens Präsident Andrzej Duda trifft zu Gesprächen in Kiew ein. Duda werde den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj treffen und Gespräche bezüglich militärischer Unterstützung und anderer Hilfen führen, teilt sein Bürochef Pawel Szrot mit.
01.51 Uhr – Russland bereitet nach Angaben der Vereinigten Staaten neue Angriffe auf die Infrastruktur der Ukraine vor. „Wir haben Informationen, dass Russland in den kommenden Tagen verstärkt Angriffe gegen die zivile Infrastruktur und Regierungseinrichtungen der Ukraine plant“, sagt ein US-Regierungsvertreter unter Verweis auf US-Geheimdienstinformationen. „In Anbetracht der russischen Bilanz in der Ukraine sind wir besorgt über die anhaltende Bedrohung der Zivilbevölkerung und der zivilen Infrastruktur durch russische Angriffe.“
Ukraine aktuell 23.08.22
Quelle: Reuters
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