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Ukraine aktuell 21.02.23

21. Feb – Es folgen Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.

17.55 Uhr – US-Präsident Joe Biden kündigt für diese Woche die Bekanntgabe weiterer Sanktionen an. Sie würden von den USA und ihren Verbündeten verkündet. Einzelheiten nennt er zunächst nicht.

17.47 Uhr – Die Nato wird nach Darstellung von US-Präsident Joe Biden in ihrer Unterstützung für die Ukraine nicht wanken. Autokraten dürften nicht besänftigt werden, man müsse sich ihnen entgegenstellen. „Autokraten verstehen nur ein Wort“, sagt Biden in seiner auf Englisch gehaltenen Rede: „No.“ Russland werde in der Ukraine niemals siegen.

17.41 Uhr – US-Präsident Joe Biden sieht als Folge der russischen Invasion in die Ukraine eine Nato, die geeinter stehe als jemals zuvor. Russlands Präsident Wladimir Putin sei zudem jetzt mit gestärkten Demokratien konfrontiert. 

17.36 Uhr – Die Ukraine kann laut IWF-Chefin Kristalina Georgiewa auf „beträchtliche Unterstützung“ des Internationalen Währungsfonds im Rahmen eines neuen und langfristig angelegten Hilfsprogramms setzen. Die Wirtschaft des von Russland angegriffenen Landes könnte sich im Jahresverlauf schrittweise erholen. Die Regierung in Kiew hofft auf ein 15 Milliarden Dollar schweres Paket. 

17.32 Uhr – Unmittelbar vor der erwarteten Rede von US-Präsient Joe Biden in Warschau ruft sein Amtskollege und Gastgeber Andrzej Duda die europäischen Staaten und die Nato-Verbündten auf, fest an der Seite der Ukraine zu stehen. Diese müsse den Krieg gewinnen. 

16.52 Uhr – Chinas oberster Diplomat Wang Yi beschreibt die Beziehungen seines Landes zu Russland als felsenfest, wie die Nachrichtenagentur RIA Nowosti meldet. Wang traf im Rahmen eines Moskau-Besuchs bereits den Sekretär des Nationalen Sicherheitsrates, Nikolai Patruschew, und soll am Mittwoch Gespräche mit Außenminister Sergej Lawrow führen.

16.35 Uhr – Russland bestellt Bangladeschs Botschafter ein, nachdem das südasiatische Land russischen Schiffen die Zufahrt zu seinen Häfen verweigert hat. Das russische Außenministerium teilt mit, es habe dem Botschafter übermittelt, die Blockade „könnte die Aussichten auf Kooperation in verschiedenen Bereichen negativ beeinflussen“. Duzende unter westliche Sanktionen fallende russische Schiffe durften in diesem Monat nicht in Bangladeschs Hoheitsgewässer einlaufen.

16.03 Uhr – Chinas Präsident Xi Jinping will in den kommenden Monaten zu einem Gipfeltreffen mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin nach Moskau reisen, berichtet das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf unterrichtete Kreise. Das Treffen solle Teil vom multilateralen Friedensgesprächen werden und es China ermöglichen, seinen Aufruf zum Verzicht auf den Einsatz von Atomwaffen zu bekräftigen, schreibt das Blatt.

15.25 Uhr – China steht für Russland in seiner Außenpolitik an erster Stelle. Beide Staaten müssten gegenüber dem Westen zusammenhalten, sagt der Sekretär des russischen Nationalen Sicherheitsrates, Nikolai Patruschew, bei Beratungen mit dem chinesischen Spitzendiplomaten Wang Yi bei dessen Besuch in Moskau. „Der Westen agiert gegen uns beide“, sagt Patruschew der russischen staatlichen Nachrichtenagentur RIA Nowosti zufolge. Patruschew versichert demnach China der Unterstützung Russlands, wenn es etwa um Taiwan geht, das China für sich beansprucht. Patruschew ist ein enger Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin und hat als Sekretär des Nationalen Sicherheitsrates immensen Einfluss. Im Rahmen von Wang Yis Besuch in Moskau ist auch ein Treffen mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow geplant, das voraussichtlich am Mittwoch stattfinden soll. Das meldete Tass unter Berufung auf das russische Außenministerium.

15.05 Uhr – Chinas Spitzendiplomat Wang Yi hat sich einem Medienbericht zufolge mit dem einflussreichen Sekretär des russischen Nationalen Sicherheitsrates, Nikolai Patruschew, getroffen. Die beiden hätten anlässlich Wangs Besuch in Moskau beraten, meldet die Nachrichtenagentur RIA Nowosti. Details wurden zunächst nicht bekannt. Patruschew ist ein enger Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin und hat als Sekretär des Sicherheitsrates immensen Einfluss. Putin selbst ist Vorsitzender des Gremiums, dem hochrangige Politiker angehören und das die wichtigen Fragen in der Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik berät.

15.01 Uhr – US-Präsident Joe Biden bekräftigt bei seinem Besuch in Polen, dass sein Land die Ukraine weiterhin massiv unterstützen werde. Biden äußert sich zusammen mit dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda. Am Montag war Biden in die ukrainische Hauptstadt Kiew gereist und traf dort Präsident Wolodymyr Selenskyj. „Wie ich Präsident Selenskyj gestern bei unserem Gespräch in Kiew gesagt habe, kann ich wahrscheinlich sagen, dass unsere Unterstützung für die Ukraine unerschütterlich bleibt.“

14.35 Uhr – Der polnische Präsident Andrzej Duda spricht sich anlässlich des Besuches von US-Präsident Joe Biden für eine größere Zusammenarbeit zwischen Europa und den USA aus. Dies betreffe sowohl Fragen der Sicherheit als auch der Wirtschaft. Polen sei sicher dank der Präsenz von US-Soldaten, fügt Duda hinzu. Bidens Besuch in Polen sei ein wichtiges Zeichen dafür, dass sich die USA der Sicherheit Europas verpflichtet fühlten. „Ihr Besuch ist ein wichtiges Zeichen der Sicherheit, ein Signal der Verantwortung der USA für die Sicherheit der Welt und Europas“, sagt Duda an die Adresse Bidens. „Amerika kann die Weltordnung aufrechterhalten.“

14.30 Uhr – US-Außenminister Antony Blinken nennt die Ankündigung des russischen Präsidenten Wladimir Putin, die Teilnahme am Neuen START-Vertrag auszusetzen, „zutiefst unglücklich und unverantwortlich“. Die USA würden nun genau beobachten, was die russische Regierung tatsächlich unternehme. „Wir werden natürlich sicherstellen, dass wir auf jeden Fall für die Sicherheit unseres eigenen Landes und die unserer Verbündeten angemessen aufgestellt sind“, sagt Blinken in Athen. 

14.24 Uhr – Bei einem russischen Angriff auf die südukrainische Stadt Cherson sind nach Angaben des ukrainischen Militärs sechs Zivilisten getötet worden. Zwölf weitere seien verletzt worden, teilt das Militärkommando Süd mit. Cherson sei beschossen worden, während der russische Präsident Wladimir Putin sein Land so dargestellt habe, als befinde es sich nicht im Krieg mit der Ukraine.

14.20 Uhr – Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg bedauert die Entscheidung Russlands, seine Teilnahme am Neuen START-Vertrag auszusetzen. Die Regierung in Moskau solle die Entscheidung überdenken, sagt Stoltenberg auf einer Pressekonferenz mit dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba und dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell in Brüssel. „Mehr Atomwaffen und weniger Rüstungskontrolle machen die Welt gefährlicher“, sagt Stoltenberg. Zu Putins Anschuldigung, der Westen versuche Russland zu zerstören, sagt Stoltenberg, Russland habe die Ukraine angegriffen. „Es ist Präsident Putin, der diesen imperialen Eroberungskrieg begonnen hat.“ Putin habe deutlich gemacht, dass er sich auf weitere Kriege vorbereite. „Putin darf nicht gewinnen“, sagt Stoltenberg. „Es wäre gefährlich für unsere eigene Sicherheit und die ganze Welt.“ 

13.45 Uhr – Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni bezeichnet die Rede des russischen Präsidenten Wladimir Putin zur Lage der Nation als Propaganda. Sie habe auf konstruktivere Äußerungen gehofft, sagt Meloni während eines Besuches in der ukrainischen Stadt Irpin. „Ein Teil meines Herzens hoffte auf andere Worte, auf einen Schritt nach vorne. Es war Propaganda.“ Meloni von den postfaschistischen Fratelli d’Italia steht einer Rechtsregierung vor. Ihre Bündnispartner Matteo Salvini von der Lega und Silvio Berlusconi von der Forza Italia stehen der russischen Regierung deutlich freundlicher gegenüber.

13.35 Uhr – Der chinesische Spitzendiplomat Wang Yi ist in Moskau eingetroffen. Das meldet die russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf einen Insider. Wang werde den russischen Außenminister Sergej Lawrow voraussichtlich am Mittwoch zu einem Gespräch treffen, berichtet Tass und zitiert das Außenministerium in Moskau.

13.00 Uhr – Das russische Außenministerium hat US-Botschafterin Lynne Tracy einbestellt. Der Botschafterin sei mitgeteilt worden, dass der derzeitige aggressive Kurs der Vereinigten Staaten die Konfrontation mit Russland in allen Bereichen vertiefe und kontraproduktiv sei, erklärt das Außenministerium in Moskau. Es warf der US-Regierung vor, ihre Verwicklung in den Ukraine-Konflikt auszuweiten.

11.55 Uhr – Russland setzt seine Teilnahme am Neuen START-Vertrag mit den USA aus, der die strategischen Atomwaffenarsenale beider Seiten begrenzt. Das kündigt Präsident Wladimir Putin in seiner Rede zur Lage der Nation vor dem Parlament an. Er sehe sich gezwungen bekanntzugeben, dass Russland seine Teilnahme an dem Vertrag über strategische Offensivwaffen aussetze. „Wir ziehen uns nicht daraus zurück, aber wir setzen unsere Teilnahme aus.“ Wenn die USA Atomtests vornähmen, werde Russland das ebenfalls tun. Der Neue START-Vertrag wurde 2010 in Prag unterzeichnet, trat 2011 in Kraft und wurde 2021 unmittelbar nach Amtsantritt von US-Präsident Joe Biden um weitere fünf Jahre verlängert. Er begrenzt die Zahl der strategischen Atomsprengköpfe, die die USA und Russland stationieren können, sowie die Stationierung von land- und unterseegestützten Raketen und Bombern, um sie zu transportieren. Experten zufolge verfügt Russland mit fast 6000 Sprengköpfen über das größte Atomwaffenarsenal der Welt. Zusammen besitzen Russland und die USA rund 90 Prozent der weltweiten Atomsprengköpfe.

11.40 Uhr – Seit Beginn der russischen Invasion sind in der Ukraine nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) mehr als 8000 Zivilisten getötet worden. 90 Prozent der Opfer seien durch Raketen und andere Explosivwaffen getötet worden, teilt das UN-Menschenrechtsbüro mit. Die UN-Menschenrechtsvertretung in der Ukraine befürchtet allerdings, dass die tatsächliche Zahl der Toten „erheblich höher“ ist, da noch nicht alle Opfer registriert seien.

11.39 Uhr – Die Präsidentenwahl im kommenden Jahr wird nach den Worten von Amtsinhaber Wladimir Putin fair ablaufen. Sie werde „in strikter Übereinstimmung mit dem Gesetz und unter Einhaltung aller demokratischen Verfassungsverfahren abgehalten“ werden, sagt er vor dem Parlament. „Wir alle müssen unsere Anstrengungen, unsere Verantwortung und unsere Rechte bündeln, um ein historisches höchstes Recht zu wahren: das Recht Russlands, stark zu sein.“ Dafür spenden ihm die Abgeordneten stehend Beifall.

11.33 Uhr – Der Strukturwandel in der russischen Wirtschaft infolge des Krieges ist nach Darstellung von Präsident Wladimir Putin längst überfällig. Er begrüßt, das Ende der Abhängigkeit russischer Unternehmen vom Westen. Eine solche Abhängigkeit sei gefährlich, sagt er in seiner Rede zur Lage der Nation. Die Firmen sollten mehr zu Hause in Russland investieren. Kein einfacher Russe bedauere es, dass die Zeiten, in denen reiche Russen Yachten und Paläste im Westen als sichere Häfen gekauft hätten, vorbei seien, fügt Putin hinzu. Der Westen hat seine Wirtschaftsbeziehungen zu Russland wegen des Ukraine-Kriegs weitgehend gekappt und umfangreiche Sanktionen verhängt. Russland hat im Zuge dessen angekündigt, seine Wirtschaft unter anderem stärker nach Asien auszurichten.

11.22 Uhr – Der russische Präsident Wladimir Putin hat nach Einschätzung von Mychailo Podoljak, des Beraters des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, den Bezug zur Realität verloren. „Er befindet sich in einer völlig anderen Realität, in der es keine Gelegenheit gibt, einen Dialog über Gerechtigkeit und Völkerrecht zu führen“, sagt Podoljak der Nachrichtenagentur Reuters. Russland stecke in einer Sackgasse, und alles was es unternehme, verschlechtere seine Lage. 

11.08 Uhr – Russland hat nach den Worten von Präsident Wladimir Putin alle finanziellen Ressourcen, die es benötigt, um trotz der westlichen Wirtschaftssanktionen seine nationale Sicherheit und Entwicklung zu gewährleisten. 2022 sei die russische Wirtschaft um 2,1 Prozent geschrumpft, räumt Putin ein. Aber die Arbeitslosigkeit sei auf einem historisch niedrigem Niveau, sagt er in seiner Rede zur Lage der Nation im Parlament. Die russischen Firmen hätten ihre Lieferketten wieder aufgebaut. Die Regierung arbeite mit anderen Ländern zusammen, um neue Zahlungssysteme und Finanzarchitekturen aufzubauen. Und nach dem Rückzug westlicher Firmen aus Russland habe man neue Nischen gefunden. Entscheidend sei die Strukturveränderung der russischen Wirtschaft, sagt Putin. „Unsere Aufgabe ist es, unsere Wirtschaft an neue Grenzen zu führen.“

10.55 Uhr – Die Internetseiten russischer Staatsmedien sind während der Live-Überragung der Rede von Präsident Wladimir Putin im Parlament zusammengebrochen. Reuters-Journalisten an mehreren Standorten konnten während der Rede zeitweise nicht auf die Website der Staatlichen Fernseh- und Rundfunkgesellschaft (VGTRK) und die Live-Streaming-Plattform Smotrim zugreifen. In einer Meldung auf der VGTRK-Website hieß es, dass „technische Arbeiten durchgeführt werden“, während die Smotrim-Website nicht geladen werden konnte. Der staatlichen Nachrichtenagentur RIA Novosti zufolge war der Ausfall das Ergebnis eines sogenannten DDoS-Angriffs (Distributed Denial of Service), bei dem eine Website binnen kurzer mit Anfragen überflutet wird, so dass sie wegen Überlastung zusammenbricht.

10.50 Uhr – Die russische Wirtschaft hat sich nach Darstellung von Präsident Wladimir Putin als weitaus stärker erwiesen als vom Westen erwartet. „Der Westen bekämpft uns an der Wirtschaftsfront“, sagt er vor dem Parlament. Er werde aber keinen Erfolg haben. Der Westen habe Preiserhöhungen und Arbeitsplatzverluste provoziert, er habe Sanktionen verhängt, um das russische Volk leiden zu lassen. „Der Westen hat unser Gold und unsere Devisenreserven gestohlen“, sagt Putin mit Blick auf Sanktionen, die westliche Staaten wegen des russischen Angriffes auf die Ukraine verhängt haben. „Aber ihre Rechnung ist nicht aufgegangen. Die russische Wirtschaft und das Management haben sich als viel stärker erwiesen als sie dachten.“

10.38 Uhr – Russlands Truppen in der Ukraine kämpfen nach den Worten von Präsident Wladimir Putin für die Zukunft und für die Wiederherstellung der historischen Gerechtigkeit. „Wir werden alles dafür tun, damit der Frieden wieder in unser Land einkehrt.“ Es sei die Pflicht des Staates, die Familien zu unterstützen, die Angehörige im Krieg verloren hätten. Den Familien gefallener Soldaten und Kriegsveteranen verspricht Putin finanzielle Unterstützung und kündigt zu diesem Zweck einen staatlichen Sonderfonds an. In den neuen Gebieten werde es mehr soziale Hilfsprogramme geben, sagt Putin mit Blick auf die annektierten vier ukrainischen Regionen. Diese Gebiete hätten die Wahl getroffen, bei Russland zu sein – trotz der Drohungen von Nazis. Als Nazis hat Putin wiederholt die ukrainische Führung bezeichnet.

10.25 Uhr – Nach den Worten des russischen Präsidenten Wladimir Putin steht die Existenz Russlands auf dem Spiel. Der Westen versuche, einen lokalen Konflikt in einen globalen zu verwandeln, sagt er vor dem Parlament. Zugleich versichert Putin: „Es ist unmöglich, unser Land auf dem Schlachtfeld zu besiegen.“ Er zeigt sich überzeugt, dass die Mehrheit der russischen Bevölkerung das Vorgehen der Regierung bei der Verteidigung des Donbass unterstütze. „Ich möchte den russischen Menschen für die Entschlossenheit und den Mut danken.“

10.20 Uhr – Der russische Präsident Wladimir Putin wirft dem Westen vor, nach „grenzenloser Macht“ zu streben. „Die Geldflüsse aus dem Westen in den Krieg nehmen nicht ab“, sagt er vor dem Parlament in Moskau. Für den Westen stünden Billionen Dollar auf dem Spiel. Die westlichen Länder hätten schon vor langer Zeit damit begonnen, die Ukraine zu einer Art „Anti-Russland“ zu machen. „Der Westen hat den Geist aus der Flasche gelassen“, sagt Putin. „Die Verantwortung für die Eskalation in der Ukraine liegt bei den westlichen Eliten.“

10.05 Uhr – Der russische Präsident Wladimir Putin wirft dem Westen vor, den Krieg in der Ukraine begonnen zu haben. Die USA seien einseitig aus Verträgen ausgestiegen, sagt Putin in seiner Rede zur Lage der Nation vor beiden Kammern des Parlamentes. Russland habe sich bemüht, das Problem im Donbass friedlich zu lösen. Aber der Westen habe ein anderes Szenario vorbereitet. „Sie haben den Krieg begonnen. Wir haben alles getan, um ihn zu stoppen.“ Schon vor Beginn des von Putin so bezeichneten militärischen Sondereinsatzes in der Ukraine habe die Regierung in Kiew mit dem Westen über Waffenlieferungen gesprochen. Der Westen habe in zynischer Weise die eigene Bevölkerung betrogen. „Wir haben alles getan, um dieses Problem friedlich zu lösen und einen friedlichen Weg aus diesem schwierigen Konflikt auszuhandeln, aber hinter unserem Rücken wurde ein ganz anderes Szenario vorbereitet“, sagt Putin mit Blick auf den Donbass. 

09.45 Uhr – Die Regierung in Belarus sieht nach eigenen Angaben die militärische Sicherheit des Landes durch die ukrainische Armee direkt bedroht. Es würden derzeit in bedeutendem Umfang ukrainische Truppen in unmittelbarer Nähe der gemeinsamen Grenze zusammengezogen, teilt das belarussische Verteidigungsministerium auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. „Die Wahrscheinlichkeit von bewaffneten Provokationen, die zu Zwischenfällen an der Grenze eskalieren können, ist seit langem hoch.“ Belarus werde angemessene Maßnahmen ergreifen, um auf militärische Provokationen zu reagieren. In diesem Jahr seien mehr als 150 gemeinsame Militärübungen mit Russland geplant. 

09.40 Uhr – Der Chef der russischen Söldner-Truppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, wirft Verteidigungsminister Sergej Schoigu vor, seine Einheiten zerstören zu wollen. Schoigu und der Generalstabschef entzögen seinen Kämpfern die Munition, sagt Prigoschin in einer Sprachnachricht auf seinem Telegram-Kanal. Das komme einem Verrat gleich. „Es gibt einfach eine direkte Opposition“, sagt Prigoschin. Es habe den Versuch gegeben, „Wagner zu zerstören“. Prigoschin hat sich wiederholt kritisch über das Verteidigungsministerium wegen militärischer Rückschläge für die russische Armee geäußert. Er hat sich auch beschwert, weil er die Verdienste seiner Söldner-Einheiten nicht ausreichend gewürdigt sieht. 

03.42 Uhr – China zeigt sich offiziellen Angaben zufolge zutiefst besorgt über die Eskalation des Ukraine-Konflikts und über die Möglichkeit, dass die Situation außer Kontrolle geraten könnte. „Wir fordern bestimmte Länder dringend auf, das Feuer nicht weiter zu schüren“, sagt Außenminister Qin Gang. Die Regierung in Peking ist im vergangenen Jahr eine „grenzenlose“ Partnerschaft mit Moskau eingegangen und hat bislang davon abgesehen, Russlands Einmarsch in der Ukraine zu verurteilen. Die Vereinigten Staaten haben vor Konsequenzen gewarnt, falls China Russland militärisch unterstützt.

03.08 Uhr – Russland fordert Schweden wiederholt auf, Ergebnisse der laufenden Untersuchung der Explosionen an den Nord-Stream-Pipelines offen zu legen. „Seit den Sabotageakten an den Gaspipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2 sind fast fünf Monate vergangen. Die ganze Zeit über haben die schwedischen Behörden jedoch wie bestellt geschwiegen“, schreibt die russische Botschaft in Schweden auf der Nachrichtenplattform Telegram. „Wovor hat die schwedische Führung solche Angst?“ Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UN) wird sich am Dienstag auf Dringen Russlands mit einem möglichen Sabotage-Akt an den beiden Doppel-Röhren befassen. Eine Abstimmung über eine Untersuchung werde bis Ende der Woche erfolgen, teilt der stellvertretende russische UN-Botschafter, Dmitri Poljanski, auf Telegram mit.

02.11 Uhr – Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko stockt mit der Anordnung einer neuen freiwilligen Territorialverteidigung seine Streitkräfte auf. Die „Erfahrungen in der Ukraine“ würden eine zusätzliche Verteidigung erforderlich machen, erklärt Lukaschenko auf der Sitzung seines Sicherheitsrates. „Die Situation ist nicht einfach. Ich habe mehr als einmal gesagt: Jeder Mann – und nicht nur ein Mann – sollte zumindest mit Waffen umgehen können, um zumindest im Bedarfsfall seine Familie, sein Haus, sein eigenes Stück Land und – wenn nötig – sein Land zu schützen.“ Laut Verteidigungsminister Viktor Khrenin sollen die paramilitärische Formation aus 100.000 bis 150.000 Freiwilligen bestehen und im Idealfall in jedem Dorf und jeder Stadt zu finden sein. Die Berufsarmee des Landes umfasst der Militärbilanz des Internationalen Instituts für Strategische Studien zufolge etwa 48.000 Soldaten und etwa 12.000 staatliche Grenztruppen.

02.00 Uhr – Der Ukraine-Krieg hat die Weltwirtschaft 2022 über 1600 Milliarden US-Dollar gekostet, berichtet die „Rheinische Post“ unter Berufung auf eine Untersuchung des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). „Gemäß einer IW-Schätzung dürfte die weltweite Wirtschaftsleistung im Jahr 2022 um deutlich über 1600 Milliarden US-Dollar niedriger ausgefallen sein, als es ohne die russische Invasion in der Ukraine der Fall gewesen wäre“, zitiert das Blatt Studienautor Michael Grömling. Der Krieg habe weltweit zu Liefer- und Produktionsstörungen geführt, heißt es in der Studie. Zudem seien die Energiepreise in die Höhe geschnellt. Die Inflation sei überall stark gestiegen und habe die Kaufkraft der Verbraucher reduziert. Angesichts der unsicheren Wirtschaftsperspektiven, steigender Finanzierungskosten und der Verteuerung von Investitionsgütern hielten sich die Unternehmen rund um den Globus mit ihren Investitionen zurück. „Im Jahr 2023 können sich die weltweiten Produktionsausfälle auf nochmals rund 1000 Milliarden US-Dollar belaufen.“

00.00 Uhr – Laut einer Analyse des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) hat die Ukraine viele der zugesagten schweren Waffen vom Westen noch nicht erhalten. „Die Geberländer haben bisher zwischen 65 und 75 Prozent der zugesagten schweren Waffen an die Ukraine geliefert“, sagt IfW-Experte Andre Frank dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ laut Vorabbericht. Noch größer sei der Verzug bei den Finanzhilfen der beiden größten Geldgeber USA und EU. „Bisher wurden nur etwa die Hälfte ihrer Zusagen ausgezahlt.“ Deutschland gebe vor allem Geld zur Linderung der eigenen Kriegsfolgen aus. 

Ukraine aktuell 21.02.23

Quelle: Reuters

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