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Ukraine aktuell 15.07.22

15. Jul (Reuters) – Es folgen Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.

20.40 Uhr – Die Ukraine hat nach eigenen Angaben in den vergangenen Wochen mehr als 30 Logistikzentren des russischen Militärs zerstört. Damit sei das Angriffspotenzial der russischen Streitkräfte signifikant geschwächt worden, sagt ein Sprecher des Verteidigungsministeriums im Fernsehen. Der Nachrichtenagentur Reuters sagt er, die Ziele seien durch Mehrraketenwerfer-Systeme zerstört wurden. Eine Überprüfung der Angaben ist nicht möglich.

18.25 Uhr – Die Ukraine meldet die Ankunft der ersten Mehrraketenwerfer-Artilleriesysteme des Typs M270. „Sie werden auf dem Schlachtfeld HIMARS gute Gesellschaft leisten“, schreibt Verteidigungsminister Olexij Resnikow auf Twitter unter Anspielung auf ein verwandtes US-System. Welches Land die M270 lieferte, gab er nicht bekannt. Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht hatte Mitte Juni angekündigt, der Ukraine drei der in Deutschland als Mars II bekannten Raketenwerfer zur Verfügung zu stellen. Damit können Ziele in mehr als 80 Kilometer Entfernung getroffen werden.

12.15 Uhr – Ein britischer Gefangener in der ostukrainischen Region Donezk ist nach Angaben pro-russischer Separatisten gestorben. Der 45-Jährige habe an Diabetes, Atemwegs-, Nieren- und Herzkreislauf-Erkrankungen gelitten und sei am 10. Juli verstorben, teilt die als Menschenrechtsbeauftragte bezeichnete Vertreterin der selbst ernannten Volksrepublik Donezk, Daria Morosowa, in den sozialen Medien mit. Der Mann war nach britischen Angaben für humanitäre Hilfe in der Ukraine, wurde von Separatisten dagegen als Söldner bezeichnet und war Ende April gefangen genommen. Morosowa betont, der Mann habe trotz „der Schwere der ihm vorgeworfenen Verbrechen“ eine angemessene medizinische Versorgung erhalten. Seinen Tod führt sie auf Erkrankungen und Stress zurück.

12.20 Uhr – Die Bundesregierung verurteilt den russischen Angriff auf die ukrainische Stadt Winnyzja. „Wir sind entsetzt über den russischen Raketenbeschuss“, sagt ein Regierungssprecher in Berlin. Dieser sei auf das Schärfste zu verurteilen. „Die Stadt Winnyzja liegt weitab jeglicher Frontlinien.“ Es sei ein Angriff auf die Zivilbevölkerung gewesen, bei dem auch Kinder gestorben seien – ein „Akt der Grausamkeit“, der zeige, dass Russland in dem Krieg immer wieder das Völkerrecht verletze. 

12.12 Uhr – „Es gibt keinen echten Zeitplan“, sagt ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums mit Blick auf die Gespräche zur Rettung des Gas-Importeurs Uniper. Es habe gerade Verhandlungen der Bundesregierung mit der finnischen Europaministerin Tytti Tuppurainen gegeben. Zu den Inhalten wollte sich der Sprecher nicht äußern. Uniper gehört mehrheitlich dem staatlichen finnischen Versorger Fortum. 

11.30 Uhr – Der Angriff auf die ukrainische Stadt Winnyzja am Donnerstag war nach russischen Angaben auf ein militärisches Ziel gerichtet. In dem von Marschflugkörpern bombardierten Gebäude hätten sich Spitzenvertreter der ukrainischen Streitkräfte mit ausländischen Waffenlieferanten getroffen, teilt das russische Verteidigungsministerium mit. Die Teilnehmer des Treffens seien getötet worden. Nach ukrainischen Angaben kamen bei dem Angriff mindestens 23 Menschen ums Leben, darunter drei Kinder. Es sei ein Kulturzentrum getroffen worden, das von Veteranen im Ruhestand genutzt wird. Russland hat wiederholt Vorwürfe von sich gewiesen, zivile Ziele ins Visier zu nehmen.

11.23 Uhr – Um das südosteuropäische Land Moldau zu stabilisieren, will Deutschland nach Angaben von Außenministerin Annalena Baerbock dem Land eine Budgethilfe von 40 Millionen Euro gewähren. Der Haushaltsausschuss des Bundestages müsse dem noch zustimmen, sagt Baerbock in Bukarest auf einer Moldau-Unterstützer-Konferenz. Die Hilfe sei schon wegen der hohen Inflationsrate von 29 Prozent nötig. Man helfe dem Land, das gerade den EU-Kandidatenstatus erhalten hat, auch beim Grenzschutz etwa mit der Lieferung von Drohnen, Nachtsichtsgeräten und Fahrzeugen.

10.28 Uhr – Die Getreideexporte aus der Ukraine zum Anfang der Vermarktungssaison 2022/23 sind um 35,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Das liege daran, dass die Ukraine vergangenes Jahr als Vorbereitung auf einen möglichen Einmarsch Russlands besonders viel Getreide geliefert hatte, erklärt das ukrainische Landwirtschaftsministerium. Nach Angaben des Ministeriums hat die Ukraine im Juli bislang 435.000 Tonnen Mais, 119.000 Tonnen Weizen und 40.000 Tonnen Gerste ausgeführt. Die ukrainische Getreidevermarktungssaison läuft vom 1. Juli bis Ende Juni nächsten Jahres.

09.23 Uhr – Die Mehrheit der Deutschen befürwortet trotz steigender Energiepreise den Ukraine-Kurs der Regierung. 70 Prozent aller Befragten wollen die Ukraine laut ZDF-Politbarometer weiterhin in der Verteidigung gegen den russischen Angriff unterstützen, auch wenn dies mit hohen Energiepreisen verbunden sein sollte. Die Zustimmung ist in den Reihen der Anhänger von Grünen (95 Prozent), SPD (83 Prozent), Union (76 Prozent) und FDP (69 Prozent) sehr deutlich. Bei den Linken-Anhängern sind dies aber nur 45 Prozent, bei den AfD-Anhängern sind 78 Prozent für ein Ende der Ukraine-Hilfen. 

08.02 Uhr – Die ukrainische Stadt Bachmut in der Region Donezk könnte laut der britischen Regierung Russlands nächstes Ziel in der Ukraine werden. Die russischen Streitkräfte seien nach Beschuss und Sondierungsangriffen auf die Donezker Stadt Siwersk langsam nach Westen vorgerückt, teilte das britische Verteidigungsministerium mit. „Bachmut wird wahrscheinlich das nächste Ziel sein, sobald Siwersk gesichert ist“, twitterte das Ministerium.

04.10 Uhr – US-Finanzministerin Janet Yellen verurteilt Russlands „brutalen und ungerechten Krieg“ auf der Eröffnungssitzung des Treffens der Finanzminister und Zentralbanker der G20 in Bali. Die russischen Finanzbeamten seien mitverantwortlich für die „schrecklichen Folgen“ des Krieges. Die US-Finanzchefin fordert die G20-Mitglieder auf, die finanzielle Unterstützung für die Ukraine zu erhöhen und beschleunigen. Der ukrainische Finanzminister Sergii Marchenko nimmt an der Eröffnungssitzung teil.

03.55 Uhr – Die indonesische Finanzministerin Sri Mulyani Indrawati warnt vor einem Scheitern der G20-Finanzchefs einen gemeinsamen Konsens zu erreichen. Dies könne für Länder mit niedrigem Einkommen angesichts der steigenden Lebensmittel- und Energiepreise katastrophale Konsequenzen haben, die durch den Krieg in der Ukraine noch verschärft würden. 

02.00 Uhr – Beamte in Kiew bezeichnen den Raketenangriff auf die zentralukrainische Stadt Winnyzja als Kriegsverbrechen. Bei dem Beschuss kamen mindestens 23 Menschen ums Leben. Der Angriff erfolgte, nachdem Gespräche zwischen Moskau und Kiew über die Wiederaufnahme der ukrainischen Getreidelieferungen am Donnerstag positiv verlaufen sind. „Wir sind definitiv einen Schritt näher an einem Ergebnis“, sagte der ukrainische Infrastrukturminister Oleksandr Kubrakow gegenüber Reuters.

Ukraine aktuell 15.07.22

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Titelfoto: Symbolfoto

Wichtige Entwicklungen zur Börse.

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