Freitag, Dezember 27, 2024
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Ukraine aktuell 1.08.22

01. Aug (Reuters) – Es folgen Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.

20.37 Uhr – Die USA kündigen weitere Militärhilfe mit einem Wert von bis zu 550 Millionen Dollar für die Ukraine an. Darunter sei weitere Munition für die Himars-Raketensysteme, teilt das Verteidigungsministerium mit.

17.43 Uhr – Bei den Getreidelieferungen per Schiff aus der Ukraine sind nach Darstellung des Versicherungs-Interessenverbandes Lloyd’s Market Association (LMA) noch zahlreiche Punkte unklar. Diese müssten gelöst werden, damit leere Schiffe für neue Ladungen anlaufen könnten, sagt der LMA-Manager Neil Roberts der Nachrichtenagentur Reuters. Es geht um standardisierte Abläufe für die Schiffe sowie Fragen zur Besatzung. „Wir haben noch einen ziemlichen Weg vor uns.“

17.23 Uhr – Ein russischer Regierungsvertreter zeigt sich verwundert über den Vorschlag von US-Präsident Joe Biden, über ein neues Rüstungskontrollabkommen für Atomwaffen zu verhandeln. „Ist das eine ernst gemeinte Aussage, oder ist die Website des Weißen Hauses gehackt worden?“, sagt der Mitarbeiter des Außenministeriums, der namentlich nicht genannt werden will. „Wenn das ernst gemeint ist, mit wem wollen sie es besprechen?“ Biden erklärte am Montag, seine Regierung sei zu beschleunigten Verhandlungen über ein neues Rahmenabkommen bereit. Das New-Start-Rüstungsabkommen läuft 2026 aus. Russlands Präsident Wladimir Putin erklärte unterdessen in einem Brief an die Teilnehmer einer Konferenz über den Atomwaffensperrvertrag, bei einem Atomkrieg könne es keinen Gewinner geben. Ein solcher Krieg dürfe nie begonnen werden.

14.24 Uhr – Die Ukraine hat ihrem Verteidigungsminister zufolge von den USA vier weitere HIMARS-Raketensysteme erhalten. Er sei Präsident Joe Biden, Verteidigungsminister Lloyd Austin und dem amerikanischen Volk dankbar, dass sie das ukrainische Militär unterstützten, schreibt Minister Olexij Resnikow auf Twitter. HIMARS-Mehrfachraketenwerfer haben eine größere Reichweite und sind präziser als die noch aus Sowjetzeiten stammende Artillerie der Ukraine.

14.12 Uhr – Die von Russland annektierte Halbinsel Krim hat nach Angaben des regionalen Landwirtschaftsministeriums die beste Getreideernte seit mehr als 30 Jahren eingefahren. Mehr als zwei Millionen Tonnen seien zusammengekommen, wie das Ministerium mitteilt. Das sei die höchste Ausbeute seit 1989 zu Zeiten der Sowjetunion, als 2,2 Millionen Tonnen Getreide zusammenkamen. Die Landwirte hätten bereits 95 Prozent der Fläche abgeerntet. Die Ukraine wirft Moskau vor, Getreide aus ihren Gebieten zu stehlen, die seit dem Einmarsch der russischen Armee am 24. Februar besetzt wurden. Teilweise soll es von der Krim aus exportiert worden sein. Moskau streitet dies ab. Im Juli unterzeichneten die beiden Kriegsparteien in Istanbul ein Abkommen zur Wiederaufnahme der Lieferungen aus der Ukraine, um eine weltweite Nahrungsmittelkrise abzuwenden. Das erste Schiff mit Getreide verließ am Montag den ukrainischen Schwarzmeer-Hafen von Odessa.

13.10 Uhr – Die Europäische Union hat der Ukraine nach deren Angaben eine Milliarde Euro an Hilfen gegeben, um den Etat des Landes zu unterstützen und die finanziellen Folgen des Krieges mit zu bewältigen. Diese Milliarde sei Teil eines großen Hilfspaketes von insgesamt neun Milliarden Euro, teilt der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmygal auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. „Die Mittel werden dazu beitragen, vorrangige Haushaltsbedürfnisse zu finanzieren.“ Die erste Tranche von 500 Millionen Euro sei bereits auf dem Konto der ukrainischen Zentralbank eingegangen, die zweite werde voraussichtlich am 2. August folgen.

12.45 Uhr – Papst Franziskus reist im September zum Kongress der Weltreligionen nach Kasachstan, wo er womöglich Patriarch Kirill trifft. Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche steht wegen seiner Unterstützung der russischen Invasion der Ukraine in der Kritik. Der Vatikan erwähnt in seiner Ankündigung der Papst-Reise vom 13. bis 15. September nach Nur Sultan keine Begegnung der beiden. Allerdings hatte Franziskus, das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche, zuletzt in mehreren Interviews gesagt, er hoffe auf ein Treffen mit Kirill. Es ist der siebte Kongress der Anführer der Welt- und traditionellen Religionen.

13.38 Uhr – UN-Generalsekretär Antonio Guterres begrüßt den ersten ukrainischen Getreidetransport per Schiff seit Beginn des Krieges. Er hoffe, es würden weitere folgen, heißt es in einer Erklärung. Die UN haben gemeinsam mit der Türkei das Getreideabkommen zwischen Russland und der Ukraine vermittelt. 

12.13 Uhr – „Das ist ein Hoffnungsschimmer“, sagt ein Sprecher des Bundesaußenministeriums in Berlin zu dem ersten Getreide-Export aus der Ukraine per Schiff seit Kriegsbeginn. Dies sei zu begrüßen. Nun sei es wichtig, dass weitere Schiffe aus ukrainischen Schwarzmeer-Häfen auslaufen könnten. Außerdem müsse an alternativen Routen gearbeitet werden, um den Getreide-Stau aufzulösen.

11.50 Uhr – Wenn das Getreideabkommen mit Russland hält, will die Ukraine Verhandlungen aufnehmen und versuchen, auch den Hafen Mykolajiw für die Ausfuhr von Getreide per Schiff zu öffnen. Das kündigt Infrastrukturminister Olexandr Kubrakow an. Das erste Getreide transportierende Schiff seit Beginn der russischen Invasion im Februar verließ am Morgen Odessa. Es werde am Dienstag den Bosporus passieren, sagt Kubrakow im Fernsehen.

11.35 Uhr – Die russische Führung begrüßt den ersten Getreidetransport per Schiff aus dem Hafen der ukrainischen Stadt Odessa. Dies sei eine „sehr positive Nachricht“, erklärt das Präsidialamt in Moskau. Am Morgen hat die „Razoni“, die unter der Flagge von Sierra Leone fährt, mit Mais an Bord abgelegt. Ihr Ziel ist die libanesische Hauptstadt Beirut.

11.25 Uhr – In der ostukrainischen Region Donezk sind nach Angaben des Gouverneurs drei Zivilisten bei russischen Angriffen in den vergangenen 24 Stunden getötet worden. Zwei Tote gebe es in der Stadt Bachmut, einen im nahe gelegenen Soledar, erklärt Gouverneur Pawlo Kyrylenko. Die Industriestadt Bachmut, die zugleich ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt ist, lag in den vergangenen Wochen verstärkt unter russischem Beschuss. Die russischen Streitkräfte versuchen, nach der fast vollständigen Einnahme von Luhansk nun Donzek komplett unter ihre Kontrolle zu bekommen. Die beiden Regionen bilden den Donbass. Auch die zweitgrößte Stadt Charkiw sei vom russischen Militär angegriffen worden, teilt Oleh Synegubow, der Gouverneur der gleichnamigen Region mit. Zwei Zivilisten seien verletzt worden.

08.37 Uhr – Das erste Getreideschiff seit Beginn der russischen Invasion der Ukraine hat nach ukrainischen Angaben den Hafen Odessa verlassen. Das teilt das Infrastrukturministerium mit. Es handelt sich um die „Razoni“, die nach türkischen Angaben unter der Flagge von Sierra Leone fährt und Mais geladen hat. Ihr Ziel ist demnach der Libanon. 

07.55 Uhr – Russland macht bei seinem Angriff auf die Bachmut-Achse im Osten der Ukraine nach Erkenntnissen des britischen Militärgeheimdienstes wenig Fortschritte. Die russischen Truppen hätten in den vergangenen vier Tagen weiterhin taktische Angriffe auf die Bachmut-Achse unternommen, teilt das britische Verteidigungsministerium auf Twitter aus dem jüngsten Geheimdienstbericht mit. Sie kämen aber nur langsam voran. Wie in der vergangenen Woche von der ukrainischen Führung mitgeteilt, werde Russland wahrscheinlich eine beträchtliche Zahl seiner Streitkräfte aus dem nördlichen Donbass in die Südukraine verlegen. Wahrscheinlich passe Russland seine Donbass-Offensive an und habe seine Saporischschja-Front vermutlich als gefährdetes Gebiet eingestuft, das Verstärkung brauche. 

07.05 Uhr – Das erste Getreideschiff seit Beginn der russischen Invasion der Ukraine wird nach türkischen Angaben an diesem Montag um 07.30 Uhr (MESZ) aus dem Hafen Odessa auslaufen. Es sei die „Razoni“, die unter der Flagge von Sierra Leone fahre und Mais geladen habe, teilt das türkische Verteidigungsministerium mit. Ihr Ziel sei der Libanon. Weitere Schiffe würden der „Razoni“ folgen.

Ukraine aktuell 1.08.22

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Titelfoto: Symbolfoto

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