08. Dez – Es folgen Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.
17.10 Uhr – Bei einem öffentlichen Gebet für Frieden in der Ukraine zeigt sich Papst Franziskus emotional schwer erschüttert. Das Oberhaupt der katholischen Kirche hält für 30 Sekunden nahe der Spanischen Treppe in Rom inne. Als der Papst vom Leiden des ukrainischen Volkes im Krieg mit Russland spricht, zittert sein Kopf. Als er sein Gebet zum Fest der Unbefleckten Empfängnis, einem nationalen Feiertag in Italien, wieder aufnimmt, überschlägt sich seine Stimme. Eine Menschmenge applaudiert ihm, als sie bemerkt, dass er in Tränen ausbricht und nicht sprechen kann. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs hat Franziskus bereits mehrere Male um Frieden in dem Land gebeten.
15.44 Uhr – Der Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate, Scheich Mohammed bin Sajed al-Nahjan, und der saudi-arabische Kronprinz Mohammed bin Salman haben nach eigenen Angaben im Fall Griner vermittelt. Die erfolgreichen Vermittlungsbemühungen reflektierten die engen freundschaftlichen Beziehungen, die beide Länder mit den USA und Russland pflegten, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Griner sowie der russische Waffenhändler Viktor Bout trafen jeweils mit einem Privatflugzeug aus Moskau beziehungsweise Washington in Abu Dhabi ein, der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate. Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate sind traditionelle Verbündeten der USA, arbeiten aber im Ölstaatenbund OPEC+ auch eng mit Russland zusammen. Beide haben sich bislang auch dem haben sich dem Druck des Westens widersetzt, Moskau wegen seines Einmarsches in der Ukraine zu isolieren.
14.42 Uhr – Der Freilassung der US-Basketballerin Brittney Griner sind nach Angaben von US-Präsident Joe Biden „akribische, intensive Verhandlungen“ vorausgegangen. Griner sei jetzt froh, auf dem Weg nach Hause zu sein, sagt er. Sie sei in Russland einem Schauverfahren ausgesetzt gewesen. Biden kündigt an, sich weiterhin für die Freilassung von US-Bürgern in russischer Gefangenschaft einzusetzen, wie dem ehemaligen Soldaten Paul Whelan. „Wir geben nicht auf.“
14.24 Uhr – US-Präsident Joe Biden bestätigt die Freilassung der amerikanischen Basketballerin Brittney Griner aus russischer Haft. Er habe mit ihr gesprochen. „Sie ist sicher. Sie ist im Flugzeug. Sie ist auf dem Weg nach Hause“, teilt Biden auf Twitter mit.
13.40 Uhr – Die Ukraine ist aus Sicht der Zentralbank weiter auf internationale Finanzhilfe angewiesen. Dies sei eine wichtige Voraussetzung für wirtschaftliche Stabilität, betonen die Währungshüter nach ihrem Zinsbeschluss, bei dem sie den Leitzins bei 25 Prozent beließen. Die internationale Finanzhilfe im laufenden Jahr beziffert die Zentralbank auf insgesamt 31 Milliarden Dollar (rund 29,5 Milliarden Euro). Die Hauptrisiken für die wirtschaftliche Entwicklung seien eine längere Phase einer umfassenden militärischen Aggression Russlands sowie eine weitere Zunahme von Angriffen auf kritische Infrastruktur-Einrichtungen. Die Wirtschaftsleistung werde dieses Jahr wohl um 31,5 Prozent einbrechen. 2023 soll es dann wieder ein Wachstum von vier Prozent geben.
11.25 Uhr – Die Stromausfälle in der Ukraine nach der jüngsten russischen Angriffswelle dauern an. Nach Angaben des Stromkonzerns DTEK kommt es in Kiew und Umgebung, in der Region Odessa im Süden des Landes sowie in Dnipro im Landesinneren zu Notabschaltungen. Die Lage werde erschwert durch das Wetter, teilt der Netzbetreiber Ukrenergo mit. So vereisten die Stromleitungen im Westen des Landes. „In allen Regionen fehlt Energie – bis zu einem Drittel dessen, was benötigt wird“, sagt der Gouverneur der Region Saporischschja, Olexander Staruch.
11.22 Uhr – Russland plant nach Angaben des Präsidialamts weiterhin die „Befreiung“ der annektierten ukrainischen Regionen. Auf die Frage nach den Zielen des Kriegs sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow, Russland müsse immer noch Teile von Donetsk, Luhansk, Cherson und Saporischschja „befreien“. Russland hat die vier Regionen nach Scheinreferenden im September annektiert.
11.05 Uhr – Das Außenministerium in Moskau wirft Schweden und Dänemark vor, sich zu weigern, Russlands Behörden an den Ermittlungen zu den Löchern der beiden Nord-Stream-Gaspipelines unter der Ostsee zu beteiligen. „Dänemark und Schweden haben Angst, Russland in die Untersuchungen einzubeziehen, weil dann die Welt wüsste, wer für die Explosionen verantwortlich ist“, sagt Außenministeriums-Sprecherin Maria Sacharowa. Europäische Regierungen vermuten, dass die Risse in den Pipelines, durch die Gas direkt von Russland nach Deutschland transportiert wurde, auf Sabotage zurückzuführen sind.
09.55 Uhr – Bundeskanzler Olaf Scholz hofft, dass der angepeilte europäische Raketenabwehrschirm in den nächsten fünf Jahren aufgebaut wird. „Gerade spricht die Regierung mit den Herstellern der verschiedenen Systeme, um die konkreten Entscheidungen vorzubereiten“, sagt der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe und der französischen Zeitung „Ouest-France“. 14 EU-Staaten hätten ihr Interesse bekundet, daran teilzunehmen. Deutschland werde dauerhaft zwei Prozent seiner Wirtschaftsleistung für die Bundeswehr ausgeben.
08.35 Uhr – Russische Soldaten nehmen an Militärübungen in Belarus teil. „Soldaten des Westlichen Militärbezirks setzen das intensive Kampftraining auf den Schießständen der Streitkräfte der Republik Belarus fort“, teilt das russische Verteidigungsministerium mit. Das Kampftraining finde sowohl tagsüber als auch nachts statt. Vom Ministerium veröffentlichte Videos zeigen russische Soldaten beim Training in der Nähe von Panzern in einer Winterlandschaft, die Waffen einschließlich Artillerie abfeuerten. Belarus hatte in der Vergangenheit erklärt, nicht in den Krieg zwischen Russland und der Ukraine eingreifen zu wollen. Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hatte allerdings die Verlegung von Truppen an die ukrainischen Grenze befohlen.
Ukraine aktuell 08.12.22
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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