07. Mai (Reuters)– Es folgen Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.
19.55 Uhr – WHO – 200 Angriffe auf ukrainische Gesundheitseinrichtungen dokumentiert
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat nach Angaben ihres Notfalldirektors Mike Ryan bereits 200 Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen in der Ukraine dokumentiert. Die Ergebnisse würden weitergegeben, um zu klären, ob dabei Verbrechen begangen seien. WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus sagt in Kiew, seine Organisation stehe den Ukrainern in dem Konflikt mit Russland zur Seite. Russland müsse den Krieg stoppen.
19.33 Uhr – Russland teilt mit, Hochpräzisionsraketen hätten auf Flughäfen in den Regionen Arzis, Odessa und Wosnessensk ukrainisches Fluggerät zerstört. Was genau dabei zerstört wurde, blieb zunächst offen. Das Verteidigungsministerium erklärt zudem, russische Iskander-Raketen hätten nahe der Stadt Charkiw für die Ukraine bestimmte Ausrüstung aus den USA und Europa getroffen.
18.40 Uhr – Die ukrainische Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk erklärt, es seien alle Kinder, Frauen und ältere Personen aus dem Stahlwerkskomplex Asowstal in Mariupol evakuiert worden. „Dieser Teil des humanitären Einsatzes in Mariupol ist beendet.“
15.50 Uhr – Duma-Chef – USA sind militärische Beteiligte in Ukraine
Der einflussreiche russische Parlamentschef Wjatscheslaw Wolodin bezichtigt die USA einer unmittelbaren Beteiligung am Krieg in der Ukraine. „Washington koordiniert und entwickelt wesentlich militärische Operationen und beteiligt sich damit unmittelbar an Militäraktionen gegen unser Land“, schreibt der Gefolgsmann von Präsident Wladimir Putin auf dem Nachrichtendienst Telegram. Wolodin ist Vorsitzender der Duma, des Unterhauses des russischen Parlaments. Die USA und ihre Verbündeten in der Nato unterstützen zwar nach eigenen Angaben die Ukraine unter anderem mit Waffen, haben aber erklärt, damit seien sie keine Kriegspartei. Russland bezeichnet sein Vorgehen nicht als Krieg, sondern als militärische Spezialoperation.
15.10 Uhr – Gouverneur – Museum für ukrainisch-russischen Philosophen zerstört
Bei den Kämpfen in der Region Charkiw ist nach ukrainischen Angaben ein Literaturmuseum zerstört worden, das dem sowohl in der Ukraine als auch in Russland verehrten Philosophen Hryhorij Skoworoda gewidmet war. Das historische Gebäude sei durch russischen Beschuss in Brand geraten und zerstört worden, teilt der Gouverneur von Charkiw, Oleh Synjehubow, mit. Die wertvollsten Teile des Inventars seien an einem sicheren Ort ausgelagert. Der Philosoph und Dichter, der in Russland unter dem Namen Grigori Skoworoda bekannt ist und dort am Zarenhof gewirkt hatte, war vor 300 Jahren geboren worden.
14.45 Uhr – Gouverneur – Raketenangriffe im Norden der Ukraine
Auch aus dem Norden der Ukraine melden örtliche Behörden Raketenangriffe. In den Gemeinden Myropilske and Chotin in der Region Sumy seien Raketen eingeschlagen, teilt Gouverneur Dmytro Schywyzkyj mit. Dabei sei ein Grenzschutzbeamter verletzt worden. Die russischen Streitkräfte hatten sich im April aus dieser Region zurückgezogen.
14.30 Uhr – In der südukrainischen Hafenstadt Odessa sind nach Angaben der Regionalverwaltung mehrere Raketen eingeschlagen. Vor den Angriffen auf das Stadtgebiet seien heute bereits Ziele im Umland von vier Raketen getroffen worden, sagt eine Sprecher der Regionalverwaltung im Fernsehen.
14.20 Uhr – Russland – Bombe in von Journalisten bewohntem Haus in Berlin entschärft
Die Polizei in Berlin untersucht nach eigenen Angaben einen Vorfall, der sich am Freitag in einem Wohnhaus ereignet haben soll, in dem russische Journalisten leben. Die russische Botschaft in Berlin erklärt, durch ein Fenster des Gebäudes sei eine Flasche geworfen worden, und spricht von einer Bombe, die von deutschen Sicherheitskräften entschärft worden sei. Die Polizei erklärt, ein Konstrukt mit einer Flasche sei in einem Lichthof vor dem Haus entdeckt und dann von Kriminaltechnikern kontrolliert zerstört worden. Ermittlungen des Staatsschutzes und der Generalstaatsanwaltschaft dauerten an. Das russische Außenministerium erklärt, Behörden in Deutschland und anderen Staaten der EU und der Nato müssten russische Journalisten schützen. Diese würden in westlichen Staaten drangsaliert. Die EU hat russische Staatsmedien mit Sanktionen belegt und ihnen vorgeworfen, Lügen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine zu verbreiten. Westliche Staaten sowie internationale Medien haben Russland wiederholt vorgeworfen, Journalisten zu bedrängen und die Meinungsfreiheit zu beschränken.
13.15 Uhr – Nach Darstellung der Separatisten im ostukrainschen Gebiet Donezk sind 50 weitere Zivilisten aus dem Asowstal-Werk in Mariupol in Sicherheit gebracht worden. Das berichtet die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf das Hauptquartier der Streitkräfte der selbst ernannten Volksrepublik Donezk.
12.40 Uhr – Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hofft auf weitere Evakuierungen von Zivilisten aus dem belagerten Stahlwerk Asowstal in Mariupol. Die Erfahrung habe gezeigt, dass erfolgreiche Evakuierungen den Weg für weitere bereiten könnten, weil beide Seiten sähen, dass es funktioniere, sagt Dominik Stillhart, Direktor für Operationen beim IKRK, der „Neuen Zürcher Zeitung“ (Samstagausgabe). Er hoffe, dass man auf dieses Minimum an Vertrauen aufbauen könne. Er glaube nicht, dass der Konflikt bald vorüber sei.
10.10 Uhr – Russland – Lager mit Militärgerät aus USA und Europa zerstört
Russland hat eigenen Angaben zufolge ein großes Lager mit militärischem Gerät aus Europa und den USA zerstört. Das Lager habe sich in der Nähe des Bahnhofs Bohoduchiw in der Region Charkiw befunden, teilt das russische Verteidigungsministerium mit. In der Nacht seien 18 ukrainische Militäreinrichtungen getroffen worden, darunter drei Munitionsdepots in Datschne nahe der Stadt Odessa.
08.25 Uhr – Großbritannien – Ukraine-Krieg belastet russische Einheiten deutlich
Der Krieg in der Ukraine setzt dem britischen Militärgeheimdienst zufolge einigen der modernsten und leistungsfähigsten Einheiten der russischen Streitkräfte deutlich zu. Mindestens ein russischer T-90M, der modernste russische Panzer, sei bei Kämpfen zerstört worden, wie das britische Verteidigungsministerium in einem Lagebericht auf Twitter schreibt. Bei den am besten ausgerüsteten russischen Einheiten seien rund 100 T-90M im Einsatz, darunter auch die in der Ukraine.
04.15 Uhr – Nato-Chef fordert mehr Waffenlieferungen
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg ruft den Westen zu weiteren Lieferungen schwerer Waffen an die Ukraine auf. „Die Ukraine benötigt dringend weitere schwere Waffen, der Westen sollte seine Lieferungen intensivieren, noch mehr tun und sich auf ein langfristiges Engagement vorbereiten“, sagt Stoltenberg der „Welt am Sonntag“ einem Vorabbericht zufolge. Nur so könne Kiew die russische Invasion erfolgreich abwehren. Die Ukraine müsse sich auf einen „langen Krieg“ mit Russland einstellen, der noch Monate oder gar Jahre dauern könnte.
03.25 Uhr – Bei der Aufklärung mutmaßlicher Kriegsverbrechen an Zivilisten helfen nun auch Spezialisten des Bundeskriminalamts (BKA) mit Know-how und Ausrüstung. Das Bundesinnenministerium bestätigt auf Anfrage der „Bild“-Zeitung einem Vorabbericht zufolge, dass erste Forensik-Materialien unterwegs in Richtung Ukraine seien. BKA-Forensiker sollen bei der Untersuchung von Leichen helfen und Schulungen für Tatortarbeiten anbieten. Dies soll zunächst aus Sicherheitsgründen „in Deutschland oder in einem Nachbarland der Ukraine“ erfolgen.
01.20 Uhr – US-Präsident Joe Biden kündigt am Freitag ein Sicherheitspaket für die Ukraine an, das zusätzliche Artilleriemunition, Radare und andere Ausrüstungsgegenstände umfasst. Der Wert der Ausstattung liegt bei 150 Millionen US-Dollar, teilt ein Beamter mit.
Ukraine aktuell 07.05.22
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