03. Okt – Es folgen Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.
22.05 Uhr – Die USA haben trotz einer Teilmobilmachung durch Moskau bisher keine groß angelegte Verstärkung der russischen Truppen in der Ukraine beobachtet. Das sagt ein US-Militärvertreter. „Grob gesagt haben wir eine relativ kleine Zahl (russische Verstärkung) gesehen…jedoch nichts in großem Stil zu diesem Zeitpunkt“, erklärt der Vertreter, der namentlich nicht genannt werden will.
20.40 Uhr – Das nächste Paket der amerikanischen Regierung zur Unterstützung der Ukraine wird nach Informationen von US-Vertretern vier mobile Raketenwerfer vom Typ Himars enthalten. Für das 625 Millionen Dollar schwere Paket seien zudem Munition, Sprengkörper und geschützte Fahrzeuge geplant, verlautet weiter aus den Kreisen. Die Unterstützung werde wohl am Dienstag offiziell bekannt gegeben.
20.05 Uhr – Die Ukraine schätzt den durch den russischen Einmarsch entstandenen Umweltweltschaden auf rund 36 Milliarden Euro. Naturschutzgebiete mit einer Fläche von Millionen Hektar seien bedroht, teilt das ukrainische Umweltministerium mit. Ein Fünftel der Schutzgebiete könnte zerstört werden. Es seien bereits 2000 Schadensfälle dokumentiert worden. Die Rechnung für die Luftverschmutzung betrage bislang rund 25 Milliarden Euro. Weitere elf Milliarden Euro seien notwendig, um die Böden zu säubern.
19.20 Uhr – Laut einer Umfrage befürworten rund 83 Prozent der Ukrainer eine Nato-Mitgliedschaft. Das ist die höchste Zustimmung seit Beginn der Erhebungen. Nur vier Prozent der ukrainischen Bevölkerung sprach sich bei der Erhebung durch ein Meinungsforschungsinstitut in Kiew gegen eine Nato-Mitglieschaft aus. Im November 2021 – also vor dem russischen Einmarsch – wollten nur 55 Prozent der Ukrainer in der Nato. Die Ukraine hatte am Freitag einen Antrag zur beschleunigten Mitgliedschaft bei der Nato eingereicht. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock sieht allerdings keine Chance für eine schnelle Nato-Aufnahme der Ukraine.
17.15 Uhr – Die EU-Mitgliedstaaten haben sich einem „Spiegel“-Bericht zufolge auf Arbeitsebene darauf geeinigt, schnellstmöglich bis zu 15.000 ukrainische Soldaten außerhalb des Landes aus- und weiterbilden zu wollen. 3000 der Soldaten sollen eine Spezialausbildung bekommen, etwa eine taktische Gefechtsausbildung, schreibt das Magazin unter Berufung auf Diplomaten. Letzte Details sollten kommende Woche in Brüssel verhandelt werden, beschlossen werden solle das Vorhaben beim nächsten formellen EU-Außenrat am 17. Oktober.
16.40 Uhr – Der von Russland festgenommene Chef des ukrainischen Atomkraftwerks in Saporischschja ist nach Angaben der Internationalen Atomenergie-Behörde IAEA wieder frei. Er begrüße die Freilassung von Ihor Muraschow, erklärte IAEA-Chef Rafael Grossi auf Twitter. Muraschow sei sicher zu seiner Familie zurückgekehrt.
13.46 Uhr – Tschechien ruft seine Bürger auf, Russland zu verlassen. Aufgrund der immer schlechteren Sicherheitslage in Anbetracht des andauernden Krieges in der Ukraine sei auch von Reisen nach Russland Abstand zu nehmen, teilt das tschechische Außenministerium mit.
13.43 Uhr – Das russische Parlament segnet die Annexionen vier ukrainischer Gebiete ab. In der Duma gibt es keine Gegenstimmen für die Gesetze zur Eingliederung von Cherson, Donezk, Luhansk und Saporischschja in russisches Staatsgebiet.
07.30 Uhr – In der ostrussischen Region Chabarowsk sind nach Angaben des Gouverneurs etwa die Hälfte von Tausenden Männer, die im Zuge der russischen Mobilmachung einberufen wurden, wieder nach Hause geschickt worden. Zur Begründung erklärt Michail Degtjarew, dass die Betroffenen die Auswahlkriterien für einen Eintritt in den Militärdienst nicht erfüllten. Der Militärkommissar der Region sei entlassen worden.
00.21 Uhr – Vor dem Hintergrund der drohenden Annexion von vier ukrainischen Gebieten durch Russland und steigender Energiepreise dringt der Präsident des Europäischen Rates, Charles Michel, auf eine entschlossene Reaktion der Europäischen Union (EU). „Wir werden erörtern, wie wir die Ukraine so lange wie nötig wirtschaftlich, militärisch, politisch und finanziell unterstützen können“, sagt Michel vor dem Gipfel der Staats- und Regierungschefs der EU-Länder am Freitag in Prag. Ziel sei auch, die Versorgungssicherheit und erschwingliche Energie für Haushalte und Unternehmen vor dem Winter sicherzustellen.
Ukraine aktuell 03.10.22
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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