Istanbul, 21. Jan – Die Türkei hat einen für den 27. Januar geplanten Besuch des schwedischen Verteidigungsministers Pal Jonson abgesagt. Zur Begründung wurde darauf verwiesen, dass die schwedischen Behörden eine Protestveranstaltung in der Nähe der türkischen Botschaft in Stockholm genehmigten, auf der an diesem Samstag ein Koran verbrannt werden soll. Jonsons Türkei-Besuch sei damit bedeutungslos geworden, also habe man ihn abgesagt, erklärte der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar. Es sei inakzeptabel, dass gegen diesen Protest nichts unternommen worden sei. „Maßnahmen hätten ergriffen werden müssen.“
Jonson wollte in Ankara über Schwedens Antrag zur Aufnahme in die Nato sprechen, den das Land nach Russlands Invasion der Ukraine gestellt hatte. Die Türkei, die Mitglied in dem Bündnis ist, blockiert einen Beitritt Schwedens seit Monaten. Sie fordert als Bedingungen unter anderem, dass das Land keine Menschen mehr dulden sondern ausliefern soll, die von Ankara als Terroristen angesehen werden. Schweden bestreitet, Extremisten Unterschlupf zu gewähren.
Türkei kippt Besuch von Schwedens Verteidigungsminister wegen Protest-Genehmigung
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Şinasi Müldür auf Pixabay
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