Prag, 12. Dez – Tausende ukrainische Facharbeiter könnten nach den Vorstellungen des stellvertretenden Verteidigungsministers in Prag in der tschechischen Rüstungsindustrie aushelfen. Dann könnte auch die nach der russischen Invasion gestiegene Nachfrage nach Waffen befriedigt werden, sagte Tomas Kopecny am Montag dem Sender Czech Radio. Tschechien gehört unter den Nato-Mitgliedern zu den wichtigsten Rüstungslieferanten der Ukraine. Das Land hat einen großen Teil seiner Bestände der ukrainischen Armee überlassen. Regierungsvertreter in Prag haben bereits gewarnt, es werde Jahre dauern, bis die Lager wieder aufgefüllt seien.
Es könnten Tausende neue Arbeitsplätze entstehen, sagte Kopecny. „Das hängt davon ab, wie weit die Produktionskapazitäten von tschechischen oder tschechisch-ukrainischen Rüstungsbetrieben hochgefahren werden.“ Nach seinen Angaben hat der tschechische Ministerpräsident Petr Fiala einer Arbeitserlaubnis für ukrainische Experten bereits zugestimmt.
Die ukrainische Armee verschieße 40.000 Granaten pro Woche mit den vom Westen gelieferten Haubitzen, sagte der Besitzer der tschechischen Waffenfabrik Czechoslovak Group, Michal Strnad, vergangenen Woche Reuters. Die Armee könnte noch mehr Granaten abfeuern, verzichte aber darauf, weil sie nicht genügend Munition habe.
Tschechien wirbt um ukrainische Facharbeiter für Rüstungsindustrie
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Nicolás auf Pixabay
Hier findet ihr die aktuellen Livestream-Folgen. Mehr aus Web3, NFT und Metaverse.