Washington, 22. Mrz – Bei der anstehenden Anhörung im US-Kongress wird TikTok-Chef Shou Zi Chew den Vorwurf der Datenspionage erneut zurückweisen. „TikTok hat niemals Daten von US-Nutzern an die chinesische Regierung weitergegeben oder eine entsprechende Anfrage erhalten“, sagte er in einer am Mittwoch vorab veröffentlichten Stellungnahme. Sein Unternehmen, das die vor allem bei Jugendlichen beliebte Kurzvideo-Plattform betreibt, würde einer solchen Aufforderung auch niemals nachkommen.
Er betonte außerdem, dass die TikTok-Mutter ByteDance weder im Besitz noch unter Kontrolle einer Regierung oder staatlichen Einrichtung sei. „Lassen Sie mich das unmissverständlich sagen: ByteDance ist kein Vertreter Chinas oder eines anderen Landes.“ TikTok und ByteDance stehen wegen ihrer Nähe zur Regierung in Peking unter verschärfter Beobachtung. Sicherheitsbehörden befürchten, dass die Volksrepublik Nutzer-Daten abgreifen oder die öffentliche Meinung manipulieren könnte. Staatsbedienstete zahlreicher Länder dürfen daher die TikTok-App auf ihren Diensthandys nicht nutzen.
TIKTOK DROHT IN USA EIN KOMPLETT-VERBOT
In den USA mehren sich die Stimmen, die ein Komplett-Verbot der Plattform fordern. Daher soll Chew am Donnerstag einem Kongressausschuss Rede und Antwort stehen. Die Regierung in Washington fordert außerdem, dass ByteDance sich von TikTok trennt. Um dies abzuwenden, hatte Chew am Dienstag auf TikTok eine Kampagne gestartet. Er rief die 150 Millionen US-Nutzer in einem Video dazu auf, in der Kommentarspalte den US-Parlamentariern zu erläutern „was Ihr an TikTok liebt.“ Nach seiner Darstellung stellen die USA zwar nur zehn Prozent der Nutzer weltweit, veröffentlichen aber 25 Prozent der Beiträge.
„Verbote sind nur dann angebracht, wenn es keine Alternativen gibt“, sagte Chew in der Stellungnahme für den Kongress weiter. „Aber wir haben eine Alternative.“ TikTok hat unter dem Namen „Project Texas“ nach eigenen Angaben 1,5 Milliarden Dollar in Datenschutz investiert. So werden unter anderem die Daten von US-Nutzern auf Rechnern des US-Konzerns Oracle gespeichert. Dieser prüfe bereits die Software von TikTok, fügte der TikTok-Chef hinzu. Sobald dieser Prozess abgeschlossen sei, würden diese Daten komplett „unter dem Schutz von US-Gesetzen und der Kontrolle eines US-geführten Sicherheitsteams“ sei. „Die chinesische Regierung hat keine Möglichkeit, darauf zuzugreifen oder Zugang zu erzwingen.“
TikTok-Chef – Geben keine US-Daten an China weiter
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Lorendiz Gonzalez auf Pixabay
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