London, 16. Mrz – In Großbritannien haben sich Gewerkschaften und Regierung nach wochenlangen Streiks im staatlichen Gesundheitsdienst (NHS) auf höhere Löhne geeinigt. Ob der Kompromiss umgesetzt wird, ist aber noch offen. Das letzte Wort haben die Beschäftigten und nicht alle Gewerkschaften empfahlen am Donnerstag die Annahme der Einigung, die für rund eine Million Beschäftigte Gültigkeit hätte. Das Angebot umfasst eine Einmalzahlung von zwei Prozent des jeweiligen Gehalts für 2022/23 und eine Erhöhung um weitere fünf Prozent für 2023/24. Die Mitarbeiter hatten ursprünglich deutlich mehr gefordert.
In Großbritannien streiken seit Wochen zahlreiche Berufsgruppen angesichts der hohen Inflation für deutlich mehr Geld. Premierminister Rishi Sunak steht unter starkem Druck, die heftigsten Proteste seit den 1980er Jahren zu befrieden.
„Beide Seiten sind der Ansicht, dass es sich um eine faire und vernünftige Lösung handelt“, teilten die Tarifparteien mit. Sunak sagte, wichtig sei, dass die Einigung für den Haushalt tragbar sei und nicht sein Vorhaben gefährde, die Inflationsrate zu halbieren. Drei der bei den Verhandlungen vertretenen Gewerkschaften empfahlen ihren Mitgliedern eine Annahme der Offerte. Die Arbeitnehmervertretung Unite erklärte indes, sie werde zwar während der Mitglieder-Abstimmung die Streiks aussetzen, könne das Angebot aber nicht empfehlen. Der NHS gilt seit Jahren als unterfinanziert. Millionen Menschen stehen auf Wartelisten für Operationen.
Tarifeinigung im britischen Gesundheitsdienst NHS – Annahme aber offen
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Tung Nguyen auf Pixabay
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