Taipeh, 12. Jul (Reuters) – Taiwan ergänzt seine jährlichen Luftschutzübungen nach Angaben der Regierung wieder um das in der Pandemie ausgesetzte Evakurierungstraining. Die Pflichtübung, bei der in Städten praktisch für 30 Minuten Stillstand herrscht, solle Ende Juli über vier Tage verteilt im ganzen Land stattfinden, teilte das Verteidigungsministerium am Dienstag mit. Mit Sirenengeheul und Textnachrichten werde die Bevölkerung aufgefordert, in Gebäuden Schutz zu suchen. Autofahrer müssten an den Straßenrand fahren. Nach einer halben Stunde gebe es Entwarnung. Ein Ministeriumssprecher betonte, nur durch eine gründliche Vorbereitung und Übung in Friedenszeiten können man die Auswirkungen für die Bevölkerung in Kriegszeiten begrenzen.
Wegen Corona waren die Evakuierungsübungen zwei Jahre lang ausgesetzt. Die Volksrepublik China hat jedoch über denselben Zeitraum verstärkt Militärmanöver rund um den Inselstaat vor dem chinesischen Festland durchgeführt. Die Regierung in Peking betrachtet das demokratisch regierte Taiwan als abtrünnige Provinz und beansprucht das Territorium für sich. Nach der russischen Invasion der Ukraine waren auch im Westen Sorgen entstanden, China könne mit Taiwan ähnlich verfahren. In Taiwan gab der Ukraine-Krieg Diskussionen darüber neue Nahrung, wie im Fall eines chinesischen Angriffs zu verfahren sei.
Taiwan erweitert Luftschutzübungen wieder um Evakuierungstraining
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Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.