Seoul, 16. Apr – Südkoreas Militär hat nach eigenen Angaben an der De-facto-Seegrenze zu Nordkorea Warnschüsse abgegeben. Sie galten einem nordkoreanischen Patrouillenboot, das die sogenannte Nördliche Grenzlinie überquert hatte, wie der Generalstab am Sonntag in Seoul mitteilte. Bei dem Vorfall am Samstag seien auch per Funk Warnungen erfolgt, um das Boot aus dem Norden zur Umkehr zu bewegen. Bei dem Einsatz unter schlechter Sicht sei ein südkoreanisches Patrouillenboot leicht in Kontakt mit einem chinesischen Fischerboot gekommen. Es habe keine Gefahr für die Sicherheit bestanden, Mitglieder der südkoreanischen Crew seien aber leicht verletzt worden.
Die Nördliche Grenzlinie vor der Westküste der koreanischen Halbinsel wurde 1953 nach dem Korea-Krieg gezogen. Nordkorea stellt sie infrage und argumentiert, die Linie müsste deutlich weiter im Süden liegen. Im Oktober vergangenen Jahres gab es Warnschüsse beider Seiten, als sich Nord- und Südkorea gegenseitig der Überquerung der faktischen Seegrenze beschuldigten. Am Sonntag teilte das südkoreanische Militär weiter mit, es bleibe in entschlossener Kampfbereitschaft und verfolge Vorbereitungen für potenzielle Provokationen des Nordens an der Nördlichen Grenzlinie genau.
Der jüngste Vorfall steht vor dem Hintergrund wachsender Spannungen zwischen den Regierungen in Seoul und Pjöngjang. Nordkorea hat seine Militäraktivitäten verstärkt und erst am Freitag einen weiteren Raketentest durchgeführt. Südkoreas jährliches Manöver mit der US-Armee stieß unlängst auf scharfe Kritik im Norden. Am Samstag bot Bundesaußenministerin Annalena Baerbock Südkorea bei ihrem Besuch in Seoul Deutschlands Unterstützung auch in regionalen Konflikten an.
Südkoreas Militär – Warnschüsse an De-facto-Seegrenze zu Nordkorea
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Reijo Telaranta auf Pixabay
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