Freitag, November 22, 2024
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Suche nach Überlebenden im Erdbebengebiet immer schwieriger – 24.500 Tote

Überschrift – Suche nach Überlebenden im Erdbebengebiet immer schwieriger – Mehr als 25.000 Tote

Antakya/Istanbul/Berlin, 11. Feb – In der Grenzregion zwischen der Türkei und Syrien schwinden die Hoffnungen, fünf Tage nach den verheerenden Erdbeben noch Überlebende aus den Trümmern zu retten. In der Provinz Kahramanmaras im Südosten der Türkei waren am Samstag deutlich weniger Rettungseinsätze zu beobachten als zuvor. Insgesamt stieg die Zahl der Toten auf über 25.000. In der Türkei wurden mehr als 21.800 Leichen gezählt, wie Präsident Recep Tayyip Erdogan am Samstag sagte. In Syrien meldeten Behörden und Hilfsorganisationen mehr als 3500 Tote. Dem türkischen Vizepräsidenten Fuat Oktay zufolge werden etwa 80.000 Verletzte in Krankenhäusern behandelt. Mehr als eine Million Menschen hätten ihr Obdach verloren.

Dennoch gelang es den Rettungskräften immer wieder, Menschen lebend aus den Trümmern zu bergen. In der Türkei seien binnen 24 Stunden 67 Menschen aus den Trümmern gezogen worden, sagte Oktay. In Antakya bargen Rettungskräfte einen 13-jährigen Jungen 128 Stunden nach den Beben aus einem zusammengestürzten Gebäude. In Kahramanmaras wurden in der Nacht eine 70-Jährige Frau und ein neun Jahre alter Junge gerettet. Eine 55-Jährige wurde in Diyarbakir lebend geborgen. Eine Frau aus Kirikhan, am Freitag gerettet werden konnte, erlag am Samstag in einer Klinik ihren Verletzungen. Zahlreiche weitere Opfer wurden immer noch unter den Trümmern Tausender eingestürzter Häuser befürchtet.

„Gestern sind noch welche rausgekommen“, sagte ein Mann vor dem Haus, in dem seine Eltern und Großeltern gelebt hätten. „Dieses Gebäude ist zu zerstört, um darin noch Leben zu finden.“ Hunderttausende Gebäude seien nicht mehr bewohnbar, sagte Erdogan bei einem weiteren Besuch im Katastrophengebiet am Samstag. Schritte zum Wiederaufbau sollten innerhalb der nächsten Wochen erfolgen. Über eine Million Menschen hätten kein Dach mehr über dem Kopf und seien in Notunterkünften untergebracht, sagte Vizepräsident Oktay. 

UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths bezeichnete das Erdbeben als schwerste Katastrophe in dieser Region seit 100 Jahren. Er lobte die Reaktion der Türkei als außergewöhnlich. Erdogan sieht sich allerdings mit immer größerer Wut der Bevölkerung konfrontiert. Viele werfen ihm und den Behörden vor, viel zu langsam und unzureichend auf die Katastrophe reagiert zu haben. Bemängelt wurde auch die Bauweise vieler Gebäude und hinterfragt, ob sie erdbebensicher waren oder nicht. Bei den im Mai anstehenden Wahlen könnte das eine entscheidende Rolle spielen, ob Erdogan sich im Amt hält. Am Freitag hatte er eingeräumt, dass die Hilfe nicht so schnell geleistet worden sei wie gewünscht. Am Freitag versprach Erdogan einen Beginn des Wiederaufbaus binnen Wochen. Er warnte zudem vor Plünderungen und erklärte, Kriminelle würden konsequent bestraft.

HELFER BEKLAGEN ZUNEHMENDE AGGRESSIONEN

Angesichts von Konflikten in den Katastrophengebieten brachen Helfer aus Deutschland und Österreich ihre Einsätze am zunächst ab. „Es gibt zunehmend Berichte über Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Gruppierungen, auch Schüsse sollen gefallen sein“, erklärte das Technische Hilfswerk (THW) am Samstag in Bonn. Die Such- und Rettungsteams des THW und der Hilfsorganisation ISAR Germany blieben deshalb nach Angaben beider Organisationen vorerst im gemeinsamen Basislager. „Es ist festzustellen, dass die Trauer langsam der Wut weicht“, erklärte ISAR. Das österreichische Verteidigungsministerium teilte mit, Kräfte des Bundesheeres hätten ihren Einsatz unter dem Schutz der türkischen Armee wieder aufgenommen, nachdem dieser angesichts zunehmender Aggressionen örtlicher Gruppierungen unterbrochen worden sei.

Insgesamt sind nach Angaben der Vereinten Nationen gut 24,4 Millionen Menschen von der Katastrophe betroffen, die sich über ein etwa 450 Kilometer breites Gebiet erstreckt. Unzählige Menschen müssen bei eisigen Temperaturen im Freien, in ihren Autos oder in Zeltnotlagern ausharren, weil sie obdachlos wurden oder ihre Häuser einsturzgefährdet sind. Vielerorts mangelt es an Lebensmitteln, Trinkwasser und funktionierenden Toiletten.

In Syrien ist der Hilfseinsatz besonders schwierig. Das Land steckt seit fast zwölf Jahren im Bürgerkrieg. Zur Erdbebenkatastrophenregion zählen Landesteile, die von der Regierung kontrolliert werden, aber auch Rebellengebiete. In den von der Regierung kontrollierten Gebieten trafen Hilfslieferungen ein, aber nicht im den von den Rebellen beherrschten Nordwesten. Dort ist Hilfe jedoch besonders nötig. Das Welternährungsprogramm der UN hatte am Freitag gewarnt, dass seine Lagerbestände im Nordwesten Syriens zur Neige gingen. 90 Prozent der Bevölkerung sind dort auf humanitäre Unterstützung angewiesen.

Antakya/Dschandaris/Istanbul, 11. Feb – In der Grenzregion zwischen der Türkei und Syrien schwinden die Hoffnungen, fünf Tage nach den verheerenden Erdbeben noch Überlebende aus den Trümmern zu retten. In der Provinz Kahramanmaras im Südosten der Türkei waren am Samstag deutlich weniger Rettungseinsätze zu beobachten als zuvor. Insgesamt stieg die Zahl der Toten auf über 24.500. In der Türkei wurden 21.043 Leichen gezählt, wie Präsident Recep Tayyip Erdogan am Samstag sagte. Seinem Vize Fuat Oktay zufolge werden etwa 80.000 Verletzte in Krankenhäusern behandelt. In Syrien meldeten Behörden und Hilfsorganisationen mehr als 3500 Tote. 

Dennoch gelang es den Rettungskräften immer wieder, Menschen lebend aus den Trümmern zu bergen. In der Türkei seien binnen 24 Stunden 67 Menschen aus den Trümmern gezogen worden, sagte Oktay. In Antakya bargen Rettungskräfte einen 13-jährigen Jungen 128 Stunden nach den Beben aus einem zusammengestürtzten Gebäude. In Kahramanmaras wurden in der Nacht eine 70-Jährige Frau und ein neun Jahre alter Junge gerettet. Eine 55-Jährige wurde in Diyarbakir lebend geborgen. Eine Frau aus Kirikhan, am Freitag gerettet werden konnte, erlag am Samstag in einer Klinik ihren Verletzungen. Zahlreiche weitere Opfer wurden immer noch unter den Trümmern Tausender eingestürzter Häuser befürchtet.

„Gestern sind noch welche rausgekommen“, sagte ein Mann vor dem Haus, in dem seine Eltern und Großeltern gelebt hätten. „Dieses Gebäude ist zu zerstört, um darin noch Leben zu finden.“ Hunderttausende Gebäude seien nicht mehr bewohnbar, sagte Erdogan bei einem weiteren Besuch im Katastrophengebiet am Samstag. Schritte zum Wiederaufbau sollten innerhalb der nächsten Wochen erfolgen. Über eine Million Menschen hätten kein Dach mehr über dem Kopf und seien in Notunterkünften untergebracht, sagte Vizepräsident Oktay. 

UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths bezeichnete das Erdbeben als schwerste Katastrophe in dieser Region seit 100 Jahren. Er lobte die Reaktion der Türkei als außergewöhnlich. Erdogan sieht sich allerdings mit immer größerer Wut der Bevölkerung konfrontiert. Viele werfen ihm und den Behörden vor, viel zu langsam und unzureichend auf die Katastrophe reagiert zu haben. Bemängelt wurde auch die Bauweise vieler Gebäude und hinterfragt, ob sie erdbebensicher waren oder nicht. Bei den im Mai anstehenden Wahlen könnte das eine entscheidende Rolle spielen, ob Erdogan sich im Amt hält. Am Freitag hatte er eingeräumt, dass die Hilfe nicht so schnell geleistet worden sei wie gewünscht. Erdogan warnte vor Plünderungen und erklärte, Kriminelle würden konsequent bestraft.

ÖSTERREICHISCHE HELFER: „ZUNEHMEND AGGRESSIONEN“

Das österreichische Bundesheer gab seinen Hilfseinsatz mit zuletzt 82 Soldaten und Soldatinnen vorläufig auf. „Der erwartbare Erfolg einer Lebendrettung steht in keinem vertretbaren Verhältnis zu dem Sicherheitsrisiko. Es gibt zunehmend Aggressionen zwischen Gruppierungen in der Türkei“, erklärte das Verteidigungsministerium in Wien am Samstag. Die Rettungs- und Bergungskräfte stünden aber bis zu ihrer geplanten Rückreise am Donnerstag weiter vor Ort bereit.

Insgesamt sind nach Angaben der Vereinten Nationen gut 24,4 Millionen Menschen von der Katastrophe betroffen, die sich über ein etwa 450 Kilometer breites Gebiet erstreckt. Unzählige Menschen müssen bei eisigen Temperaturen im Freien, in ihren Autos oder in Zeltnotlagern ausharren, weil sie obdachlos wurden oder ihre Häuser einsturzgefährdet sind. Vielerorts mangelt es an Lebensmitteln, Trinkwasser und funktionierenden Toiletten.

In Syrien ist der Hilfseinsatz besonders schwierig. Das Land steckt seit fast zwölf Jahren im Bürgerkrieg. Zur Erdbebenkatastrophenregion zählen Landesteile, die von der Regierung kontrolliert werden, aber auch Rebellengebiete. In den von der Regierung kontrollierten Gebieten trafen Hilfslieferungen ein, aber nicht im den von den Rebellen beherrschten Nordwesten. Dort ist Hilfe jedoch besonders nötig. Das Welternährungsprogramm der UN hatte am Freitag gewarnt, dass seine Lagerbestände im Nordwesten Syriens zur Neige gingen. 90 Prozent der Bevölkerung sind dort auf humanitäre Unterstützung angewiesen. 

Suche nach Überlebenden im Erdbebengebiet immer schwieriger – 24.500 Tote

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Bild von Carabo auf Pixabay

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