Dubai, 25. Jul (Reuters) – Im Streit zwischen dem Iran und westlichen Staaten über das Atomprogramm der Islamischen Republik verhärten sich die Fronten. Der Chef des iranischen Atomprogramms, Mohammad Eslami, lehnte am Montag das Aktivieren internationaler Überwachungskameras ab, bevor das Atomabkommen von 2015 nicht wieder in Kraft gesetzt werde. Am Freitag hatte der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, gewarnt, das Atomprogramm schreite zügig voran und seine Behörde haben nur einen sehr beschränkten Einblick darüber, was vor sich gehe. Mit den IAEA-Kameras soll unter anderem verhindert werden, dass der Iran eine Atombombe entwickelt. Die Regierung in Teheran hat in der Vergangenheit derartige Absichten bestritten.
Ende Juni war die Wiederbelebung des Atomabkommens bei indirekten Gespräche zwischen dem Iran und den USA gescheitert. Das zwischen einer Staatengruppe und der Islamischen Republik 2015 vereinbarte Atomabkommen sah die Lockerung internationaler Sanktionen gegen den Iran vor. Im Gegenzug machte der Iran Zugeständnisse bei seinem Atomprogramm und bei internationalen Kontrollen. Die USA hatten das Atomabkommen 2018 unter ihrem damaligen Präsidenten Donald Trump einseitig aufgekündigt und erneut Sanktionen gegen den Iran verhängt. Daraufhin hielt sich der Iran seinerseits nicht mehr an alle Auflagen.
Eine zentrale Hürde auf dem Weg zu einem Kompromiss ist die Weigerung der USA, die iranischen Revolutionsgarden aus ihren Terrorlisten zu streichen. Der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Nasser Kanaani erklärte am Montag, sobald die USA guten Willen zeigten, könne man das Abkommen reaktivieren. Westliche Staaten warnen, der Iran komme dem Bau einer Atombombe immer näher. Der Iran selbst hat erklärt, zum Bau von Nuklearwaffen in der Lage zu sein.
Streit über Atomprogramm – Iran lehnt Aktivierung von Überwachungskameras ab
Copyright: (c) Copyright Thomson Reuters 2022
Titelfoto: Symbolfoto
Die aktuelle Folge zum FUNDSCENE NFT, Web3 , Metaverse Talk.