Dienstag, Oktober 15, 2024
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Straßenkämpfe in Sjewjerodonezk – Raketenbeschuss in Westukraine

Kiew, 12. Jun (Reuters) – Die heftigen Straßengefechte in der ostukrainischen Industriestadt Sjewjerodonezk halten nach Angaben der Regionalbehörden an. „Niemand kann sagen, ob und wieviel Opfer es in den letzten 24 Stunden in Sjewjerodonezk gab“, teilte Gouverneur Serhij Hajdaj am Sonntag über den Messengerdienst Telegram mit. Jeder wolle inzwischen die Stadt vermutlich verlassen und sich in Sicherheit bringen. „Aber bis jetzt war das nicht möglich.“ Die russischen Streitkräfte hätten zwar den Großteil der Stadt eingenommen. Die ukrainischen Truppen kontrollierten aber nach wie vor ein Industriegebiet und eine Chemiefabrik, in der Hunderte Zivilisten Zuflucht gefunden haben sollen.

Auch Lyssytschansk auf der anderen Seite des Flusses Donez sei erneut von den Russen beschossen worden, sagte Hajdaj. Eine Frau sei getötet worden. Vier Häuser und ein Einkaufszentrum seien zerstört. Aus dem Gebiet südlich und südwestlich von Sjewjerodonezk meldete der ukrainische Generalstab russischen Granaten- und Artilleriebeschuss im Bereich mehrerer Siedlungen. Die ukrainischen Einheiten hätten aber russische Truppen-Vorstöße zurückgeschlagen.

Sjewjerodonezk und Lyssytschansk befinden sich in der Region Luhansk, die im Osten der Ukraine liegt und zusammen mit der Region Donezk dort den Donbass bildet. Das russische Militär hat den Fokus seines am 24. Februar begonnenen Angriffs auf die Ukraine in den Osten des Landes verlegt, nachdem es in anderen Gebieten einige empfindliche Rückschläge einstecken musste, etwa als es im März vor den Toren der Hauptstadt Kiew zurückgeschlagen wurde.

Allerdings meldete der Gouverneur der westukrainischen Provinz Ternopil, dass es am Samstag auch dort einen Angriff gegegen habe: Die Stadt Tschortkiw sei von vier Raketen getroffen worden. Eine Militäreinrichtung sei teilweise zerstört und vier Wohngebäude beschädigt worden. Es habe keine Toten gegeben, aber 22 Menschen seien ins Krankenhaus gebracht worden, darunter ein zwölfjähriges Kind, erklärte Gouverneur Wolodymyr Trusch. Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, russische Truppen hätten mit Kalibr-Lenkraketen ein großes Depot in Ternopil zerstört, in dem sich europäische und amerikanische Waffen befunden hätten.

Die ukrainischen und russischen Angaben ließen sich unabhängig nicht überprüfen. Russland bezeichnet seinen Einsatz in der Ukraine als „Spezialoperation“. Die Ukraine und westliche Staaten werfen Moskau dagegen vor, einen nicht provozierten Angriffskrieg zu führen, der mittlerweile Zehntausende Menschen das Leben gekostet hat. Der Westen hat Sanktionen gegen Russland verhängt und unterstützt die Ukraine unter anderem mit Waffenlieferungen. Die Regierung in Kiew hat aber wiederholt darauf hingewiesen, dass sie noch mehr Hilfe benötigt, um dem russischen Ansturm standzuhalten. 

Bundeskanzler Olaf Scholz plant einem Bericht der „Bild am Sonntag“ zufolge noch vor dem G7-Gipfel Ende Juni eine gemeinsame Reise nach Kiew mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem italienischen Ministerpräsidenten Mario Draghi. Eine Bestätigung für den Bericht war zunächst nicht zu erhalten. Keiner der drei Politiker ist seit dem Einmarsch der Russen in der Ukraine Ende Februar in Kiew gewesen.

Straßenkämpfe in Sjewjerodonezk – Raketenbeschuss in Westukraine

Copyright: (c) Copyright Thomson Reuters 2022

Titelfoto: Copyright [Subbotina] /Depositphotos.com

Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.

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