Einfache Anreise, mediterrane Lebensfreude und die wärmsten Seen Südeuropas: Drei gute Argumente für einen Sommerurlaub im Valsugana, dem geschichtsträchtigen Durchgangstal östlich von Trento. Über Levico- und Caldonazzosee weht außerdem seit Jahren die Blaue Fahne.
Mit bis zu 25 Grad Celsius zählen Caldonazzosee und Levicosee zu den wärmsten Gewässern Südeuropas. Dank der ausgezeichneten Wasserqualität darf seit Jahren an beiden Seen die Blaue Fahne gehisst werden. Das oberitalienische Valsugana entspricht außerdem 17 Nachhaltigkeitskriterien der UNO und ist damit das weltweit erste Reiseziel mit einer Zertifizierung für nachhaltigen Tourismus durch den Global Sustainable Tourism Council. Ein echter Geheimtipp für einen rundum entspannten Strandurlaub mit italienischem Dolce Vita.
Schwimmen, Segeln, Surfen, Stehpaddeln
Von München sind es etwa 300 Kilometer, und schon können Urlaubsgäste knapp vor Trento ostwärts ins Valsugana abbiegen. Nach weiteren zehn Minuten Autofahrt ist der Caldonazzosee erreicht, der größte See, der zur Gänze im Trentino liegt. Die etwa 540 Hektar große Wasserfläche breitet sich zwischen San Cristoforo im Norden und Calceranica al Lago im Süden, Tenna im Osten sowie Caldonazzo im Westen aus. Klares Wasser, die traumhaften Berge des Lagorai und das Dolce Vita Italiens liegen damit näher als man denkt. In den schönen Badeorten sind Strandurlauber in ihrem Element. Sonnenanbeter, Segler, Surfer, Stehpaddler und Wasserskifahrer tummeln sich an den gepflegten Sandstränden. Immer wieder gehen außerdem Drachenboot- oder Kanurennen über die Bühne.
Und nebenbei kann man hier auch bergwandern, klettern, mountainbiken. Es gibt viele gute Hotels, Pensionen, Agriturismi und zehn Campingplätze, auf denen ebenso Holzchalets, Mobilheime oder Glamping-Homes angeboten werden. Nur durch den Hügel von Tenna abgetrennt und unterirdisch mit dem Caldonazzosee durch Grotten verbunden ist der kleinere Lago di Levico. Fast fjordartig liegt er inmitten von Wäldern. Der Badeurlaub ist hier eine Spur beschaulicher, also ein weiterer Insidertipp im Valsugana. Die meisten Besucher zieht am Levicosee der charmante Kurort Levico Terme an der Südostseite mit seinen Bauten aus der Habsburgerzeit an. Zum Wandern bietet sich der Percorso Naturalistico um den Levicosee an.
Ein TrentoDoc auf der Gassenterrasse
Mediterran ist nicht nur der Badeurlaub im Valsugana, sondern auch das gastronomische Angebot. Die Süd- und Westufer der beiden Seen säumen Pizzerien und Strandbars, Restaurants und Märkte. Die angebotenen Spezialitäten stammen zum Teil aus der Region und aus den idyllischen Wein- und Obstgärten an den Ufern der beiden Seen und an den Hängen nördlich der Brenta. Um die Renaissance-Stadt Pergine gedeihen außerdem Ribisl, Himbeeren, Schwarz-, Erd-, und Brombeeren, Kirschen und Mini-Kiwi. Die Orte selbst sind beschaulich, von charakteristischen Trentiner Bauernhäusern, Laubengassen, alten Schlössern und Ansitzen sowie habsburgischer Repräsentationsarchitektur geprägt. Wer abends durch die Gassen flaniert, lässt sich am besten an einer Bar nieder und probiert einen der köstlichen Trentiner Weine wie Nosiola, Marzemino, Pinot Grigio oder Chardonnay, Rosenmuskateller oder Rebo. Oder einen „Spumante Trento DOC“ der in 18 Meter Tiefe im Levicosee heranreift und danach mit der Champagnermethode zur Perlage gebracht wird.
Kultur-Entdeckungstour im Valsugana
Das Valsugana war schon immer ein wichtiges Durchgangs- und Handelstal und bietet unzählige Zeugen der Geschichte. Davon erzählen Überreste der römischen Via Claudia Augusta, die von Asburgo nach Altino bei Venedig führt, und der Via Romea Germanica, welche der Brenta folgt und danach über den Brenner über die Alpen verläuft. Das Mittelalter hinterließ schöne Stadtkerne wie etwa in Borgo Valsugana und mächtige Schlösser wie das unübersehbare Castel Telvana. Der Adelssitz Castel Ivano in Ivano Fracena von 590, das malerische Castel Pergine auf dem grünen Schlosshügel und die Magnifica Corte Trapp aus dem 11. Jahrhundert in Caldonazzo sind ebenso einen Besuch wert. Auch die Habsburger haben ihre Spuren hinterlassen. Von der prächtigen k.u.k.-Architektur in Levico bis zu den militärischen Befestigungsbauten des Ersten Weltkriegs tauchen Besucher in die längst vergangene Zeit ein.
Die Forts Colle delle Benne und die Tenna-Sperre, die Festung Pizzo di Levico und die Busa Granda auf der Panarotta zählen zu den oft besuchten Zeitzeugen im Valsugana. Sehenswert sind die Dauerausstellung zum Ersten Weltkrieg in Borgo und das Vogelscheuchen-Museum in Roncegno. Bekannt ist das Valsugana außerdem für seine zeitgemäße Kunst in der Natur. Seit über 35 Jahren wachsen und vergehen im Val di Sella zeitgenössische Land-Art-Skulpturen. 60 davon sind am ArteNatura Kunstpfad zu sehen. Ebenso sehenswert sind Marco Martalars Kunstwerke im Lagorai und auf der Hochebene von Marcesina. Der venezianische Künstler arbeitet mit Windwurfholz aus dem Sturmtief „Vaia“ von 2018. Eine sechs Meter hohe „Lupa del Lagorai“ steht auf den Pian della Casara bei Vetriolo, ein mächtiger Aquila auf der Hochebene von Marcesina und ein „Grifone“ auf der Hochebene Celado bei Castello Tesino. www.visitvalsugana.it
Bild Eintauchen im Levicosee
Quelle: Giacomo Podetti (TVB Valsugana Lagorai)
Quelle mk Salzburg