Abuja/Lagos, 25. Feb – Bei den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in Nigeria sind am Sonntag trotz mehrerer Verzögerungen keine größeren Zwischenfälle bekannt geworden. Reporter der Nachrichtenagentur Reuters beobachteten in Teilen des größten Ölexporteurs und bevölkerungsstärksten Landes in Afrika, dass einige Wahllokale wegen verschiedener Schwierigkeiten nicht wie geplant bereits am Nachmittag geschlossen wurden.
So waren teils nicht genug Stimmzettel vorhanden, teils fehlten Wählerverzeichnisse. Anderenorts berichtete die Wahlkommission von Problemen mit dem biometrischen Identifizierungssystem, das Fälschungen verhindern soll. Kommissionschef Mahmood Yakubu erklärte, trotzdem werde jedem Wahlberechtigten eine Stimmabgabe ermöglicht. Versuche einer Wahlbeeinflussung wurden lediglich vereinzelt bekannt. So nahm die Polizei in der Wirtschaftsmetropole Lagos vier Männer fest, die der versuchten Einschüchterung von Wählern verdächtigt werden.
Die seit Jahren von Kriminalität und islamistisch motivierter Gewalt erschütterte Präsidalrepublik an der westafrikanischen Küste wählt sein Staatsoberhaupt und beide Parlamentskammern neu. Mit amtlichen Ergebnissen wird erst in der neuen Woche gerechnet. Eine anschließende Stichwahl des Präsidenten wird nicht ausgeschlossen.
Um die Nachfolge des scheidenden Präsidenten Muhammadu Buhari bewerben sich 18 Kandidaten. Nennenswerte Chancen werden drei Bewerbern eingeräumt. Als Vertreter des politischen Establishments gelten der Ex-Gouverneur des Bundesstaats Lagos, Bola Ahmed Tinubu, und der ehemalige Vizepräsident Nigerias, Atiku Abubakar. Als Herausforderer mit Außenseiterchancen wird Peter Gregory Obi gehandelt, der ebenfalls auf Erfahrung als Gouverneur eines der 36 Bundesstaaten verweisen kann.
Stockende Wahlen in Nigeria – Aber keine größeren Zwischenfälle berichtet
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Ammi Zoaka auf Pixabay
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